Dienstag, 28. Februar 2012

Der Bürgersteig von Schilda

Vor mehreren Monaten berichtete LeuphanaWatch, dass die Landeskrankenhilfe gegen den Bebauungsplan "Leuphana" Klage eingereicht hat. Der Versicherung gehört das Grundstück hinter dem Vamos. Der für das Audimax geänderte Bebauungsplan enthält eine neue Straße zwischen Vamos und Blockheizkraftwerk, die das hinter der Ladenzeile auf dem Campus vorgesehene Parkhaus anschließen soll. Entlang dieser Straße soll es einen Bürgersteig geben. Der liegt auf etwas mehr als zwei Meter Breite entlang der Straße, nur leider auf dem Grundstück der Landeskrankenhilfe. Die hatte niemand gefragt und sie wollte den Teil ihres Grundstücks auch nicht verkaufen. Unter anderem deshalb klagte sie gegen den Bebauungsplan.

Ende Januar wurde bekannt, dass die Klage vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen wurde. Der klagende Nachbar der Leuphana Universität Lüneburg hat also verloren. Das Gericht begründete das wie folgt:
(Das Gericht, LW) hat bei summarischer Prüfung (...) weder durchgreifende Verfahrensfehler noch die Verletzung von Nachbarrechten bzw. eine unangemessene Hintansetzung von Nachbarinteressen zu erkennen vermocht. Noch verbleibende Probleme können nach seiner Einschätzung (des Gerichtssenats, LW) in weiteren Genehmigungsverfahren - insbesondere für ein dem Zentralgebäude benachbartes Parkhaus - angemessen gelöst werden. (1)
Muss die Landeskrankenhilfe also dulden, dass ein Teil ihres Grundstücks quasi zwangsenteignet, okkupiert wird? Nein, sie muss es wohl nicht! Zum einen handelte es sich bei der Entscheidung des Gerichts nur um das Eilverfahren, die eigentliche Entscheidung steht noch aus. Zum Anderen sieht wohl auch die Hansestadt Lüneburg mittlerweile Änderungsbedarf. Inzwischen hat auch sie mitbekommen, was alle Beteiligten wohl seit Jahren wissen: Solange ihr oder der Leuphana Universität Lüneburg das Grundstück nicht gehört, kann dort kein Bürgersteig entstehen.

Bereits im letzten Jahr leitete die Stadt deshalb ein Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes ein. In den Unterlagen des Bauausschusses heißt es:
Der Bebauungsplan Nr. 137 wurde am 26.11.2009 vom Rat der Hansestadt Lüneburg beschlossen, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Universität Lüneburg zu ermöglichen. Gegen diesen Bebauungsplan hat ein angrenzender Nachbar eine Normenkontrolle beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingelegt.

Der Bebauungsplan setzt auf einem Streifen von 2,2 m auf dem Grundstück des Klägers eine öffentliche Verkehrsfläche, sowie Straßenbegleitgrün fest. Vorgesehen ist dort südlich der neuen Straße einen Gehweg anzulegen. Bisher ist der Eigentümer nicht bereit, diese Flächen zur Herstellung einer solchen öffentlichen Verkehrsfläche zu verkaufen.

Nun soll in einem ersten Änderungsverfahren die Festsetzung dieser Fläche erneut überprüft werden. Sofern keine Alternative gefunden werden kann, ist erneut abzuwägen und über die Festsetzung dieser Verkehrsfläche zu entscheiden. (2)
Damit sucht man nun nach einer neuen Lösung für den Bürgersteig, der ohne das fremde Grundstück auskommen muss. Als Alternativen schlägt die Stadt mehrere Varianten vor. Entweder soll der Bürgersteig ganz entfallen, oder direkt hinter dem Vamos herführen. Dafür müssten dort die Container und Anbauten verschwinden. Als dritte Möglichkeit könnte der Weg im Bogen nördlich das Vamos (auf der Vorderseite) umrunden. Aktuell sind nun alle betroffenen Behörden dazu aufgerufen, ihre Positionen zu den vorgeschlagenen Wegen zu erläutern. Danach wird die Stadt weiterplanen, dann nochmal die Behörden befragen und schließlich müssen der Bauausschuss und der Stadtrat ran. (3)

LeuphanaWatch meint: Ein großer Aufwand für einen Bürgersteig. Das kommt davon, wenn man wider besseres Wissen fremdes Eigentum überplant. Schilda lässt grüßen!

(1) http://www.oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=22004&article_id=102462&_psmand=134
(2) http://www.stadt.lueneburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=4329&options=4
(3) LeuphanaWatch dankt für die Erklärungen dieser komplizierten Materie.

Montag, 27. Februar 2012

Leuphana Veranstaltungsfachschaft soll sich erklären

Nach unserem Bericht über die sog. "Leuphana Veranstaltungsfachschaft" sind ASTA und Studentenparlament aktiv geworden. Auf der Webseite des AStA und über die eMailverteiler wenden sie sich an alle Studenten, um den Sachverhalt aus ihrer Sicht darzustellen.
Liebe Studierende der Universität Lüneburg,
wir weisen darauf hin, dass es sich bei der „Leuphana Veranstaltungsfachschaft“ nicht um eine offiziell gewählte Vertretung von Studierenden handelt, sondern lediglich um einen Zusammenschluss von Personen, die Veranstaltungen organisieren möchten. Keine Fachgruppenvertretung oder Fachschaft der Universität Lüneburg unterstützt diese Veranstaltung oder ist an ihrer Organisation beteiligt.

Fachschaften sind gemäß der Satzung der Studierendenschaft Zusammenschlüsse von Fachgruppenvertretungen. Sie sind damit Teil der hochschulpolitischen, sozialen und kulturellen Vertretung der Studierenden. Fachschaften setzen sich dabei vor allem für fachspezifische Belange der Studierenden der jeweiligen Studiengänge ein. Dieser Begriff wird durch die "Leuphana Veranstaltungsfachschaft" verfälscht. Weiterhin bedarf es zur Gründung einer Fachschaft der Kenntnisnahme des Studierendenparlamentes. (Satzung §24 (3) )

Die beworbene „Konferenzwochenabschlussparty“ ist keine offizielle Veranstaltung im Rahmen der Konferenzwoche. StuPa und AStA ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt, aus welchen Personen sich die „Leuphana Veranstaltungsfachschaft“ zusammensetzt, ob es sich tatsächlich um Studierende der Universität Lüneburg handelt und welche, möglicherweise kommerziellen, Zwecke verfolgt werden. ASTA
An die Adresse der anonymen Partyorganisatoren gerichtet heißt es:
Die „Leuphana Veranstaltungsfachschaft“ wird dazu aufgefordert, sich unverzüglich beim StuPa oder dem AStA zu melden, um den Sachverhalt klären zu können. ASTA
LeuphanaWatch wird berichten, wenn sich Neuigkeiten ergeben oder eine Reaktion erfolgt.

Sonntag, 26. Februar 2012

Leuphanancial Times mit Postkarten zur Konferenzwoche

Die Kollegen der Leuphanancial Times melden sich wieder einmal mit einem Coup zurück. Auf die offiziellen Postkarten der Leuphana Universität Lüneburg zur Konferenzwoche wagen sie eine scharfsinnige Antwort. Sie haben die Werbeträger leicht verändert in einer neuen Fassung ins Netz gestellt.

LeuphanaWatch findet: wieder einmal einen Blick wert!

Donnerstag, 23. Februar 2012

STUPA: Kurioser Kompromiss der Politiker

Am später Abend teilte der Vorsitz des Studentenparlaments der Leuphana Universität Lüneburg in einer "Kurz-Info" über die eMailverteiler das Ergebnis der heutigen Parlamentssitzung mit. Darin heißt es u.a.
Das AStA-Sprecherinnenkollektiv ist gewählt! Tanja (Name entfernt, LW), Sonja (Name entfernt, LW) und Kevin (Name entfernt, LW) sind eure neuen AStA Sprecher_innen.
Ein Presse-/Öffentlichkeitsreferat ist neu gegründet. Referenten sind Lennart (Name entfernt, LW), Natalie (Name entfernt, LW) und Björn (Name entfernt, LW). Wendet euch bei Interesse bitte an den AStA.
Den Parlamentariern ist es damit gelungen, die Pattsituation der vergangenen Wochen aufzulösen und einen dritten ASTA Sprecher zu wählen. Um diesen Durchbruch zu erzielen, scheint sich das Parlament bei der ganz großen Politik eine Lösung abgeschaut zu haben.

Was tun, wenn es zwei Kandidaten für nur ein Amt gibt und für keinen eine Mehrheit? Aus politischen Gründen kann auch niemand ganz leer ausgehen? Ein Kompromiss muss her und der lautet oftmals: gib beiden ein Amt und alle sind zufrieden. So scheint jetzt auch das Studentenparlament der Leuphana Universität Lüneburg verfahren zu haben.

Wie aus gut informierten Kreisen verlautet, richtete das STUPA ein neues ASTA "Presse-/Öffentlichkeitsreferat" ein und wählte einen der beiden Kandidaten für das Sprecheramt als Referenten. Dieser zog daraufhin seine Bewerbung als ASTA Sprecher zurück, womit der Weg für den zweiten Bewerber frei wurde. Er wurde dann mit der nötigen Mehrheit als ASTA Sprecher eingesetzt (1).

Dieser offentlichtlich politisch motivierte Kompromiss hat nun eine kuriose Situation zur Folge: Es gibt ein neues Referat für den ASTA, über dessen Aufgaben man sich den Berichten zur Folge noch keine näheren Gedanken gemacht hat (1). 'Hauptsache einen neuen Referentenposten' mag man als Devise des Parlaments ableiten.

Dieser Eindruck verfestigt sich bei einer näheren Betrachtung der Zuständigkeiten für die Öffentlichkeitsarbeit und Pressekontakte in der Studentenschaft:
  • Bekanntermaßen machen die ASTA Sprecher Pressearbeit, wie den Medienberichten zu entnehmen ist.
  • Nach Aussagen der ASTA Webseite ist das Referat NOA für Öffentlichkeitsarbeit und PR zuständig
  • Im ASTA besteht eine bezahlte Stelle für Öffentlichkeitsarbeit (2).
  • Laut Webseite des Studentenparlaments gibt es einen Parlamentsausschuss für Öffentlichkeitsarbeit (3).
Hinzu kommt jetzt also ein "Presse-/Öffentlichkeitsreferat" ohne nähere Aufgabenbestimmung.

LeuphanaWatch meint: Liebe Parlamentarier, auffälliger kann man gar keinen Posten zur politischen Befriedung erfinden. Wie wäre es mit einem "Referenten ohne Geschäftsbereich" oder einem "Referenten für besondere Aufgaben"? Das wäre ehrlicher gewesen. Wenn wir in aller Bescheidenheit einen Hinweis zur Organisationsentwicklung geben dürfen. Normalerweise gibt es ein Standardvorgehen:
  1. Bestandsaufnahme
  2. Stärken-/Schwächenanalyse
  3. Planung einer sinnvollen Aufgabenverteilung
  4. Ggf. organisatorische Maßnahmen
Meist wird versucht, neue Mitarbeiter in bestehenden Abteilungen unterzubringen. Besonders gilt dies wohl, wenn nicht einmal die Aufgaben überlegt sind. Bei bislang vier zuständigen Stellen für Öffentlichkeitsarbeit und Presse dürfte eine Eingliederung wohl möglich sein. Wir geben zu: Im Fall einer organisatorischen Veränderung hätten wir eher eine Bündelung zur Erzeugung von Synergien erwartet als die Schaffung einer weiteren, fünften Zuständigkeit. Aber um eine sinnvolle Organisationsentwicklung ging es euch ja wohl nicht.

Quellen:
(1) LeuphanaWatch dankt für den wichtigen Hinweis.
(2) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.
(3) http://www.leuphana.de/stupa/ausschuesse.html

Montag, 20. Februar 2012

Heiko Franken bald Leuphana-Vizepräsident?

Im Mai endet die Amtszeit von Präsident Sascha Spoun und dem hauptamtlichen Vizepräsidenten Holm Keller. Während Spoun im vergangenen Jahr für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wurde, scheiterte Kellers Verlängerung zunächst (LeuphanaWatch berichtete). Nach einem unwürdigen Tauziehen sollte Keller als Vizepräsident in 50% Teilzeit wiederbestellt werden. Gegen diese Variante ist noch immer eine Klage beim Oberverwaltungsgericht Niedersachsen anhängig, die Entscheidung steht noch aus. In jedem Fall ist im Mai ein hauptamtlicher Vizepräsident in 50% Teilzeit zu besetzen - oder aber es ist bei einem Sieg der Senatoren vor dem OVG erneut über die gesamte Vollzeitstelle abzustimmen. In jedem Fall wird neues Personal benötigt.

In den vergangenen Wochen und Monaten häufen sich die Indizien, dass das Präsidium der Leuphana Universität Lüneburg den derzeitigen Geschäftsführer der Professional School, Heiko Franken, als neuen hauptamtlichen Vizepräsidenten aufbauen will.

Ein für die Öffentlichkeit sichtbares Indiz druckte die Lünepost am vergangenen Wochenende ab. In einem größtenteils wörtlich aus einer Pressemitteilung der Leuphana Universität Lüneburg (1) übernommenen Artikel zum Baubeginn des Audimax (2) darf sich neben Holm Keller auch Heiko Franken äußern:
Der Leiter der Professional School, Heiko Franken, ist zufrieden: "Ich habe ein gutes Gefühl." (2)
Es ist die einzige Ergänzung zur Pressemitteilung, welche die Lünepost vorgenommen hat. Inhaltlich hätte getrost auf sie verzichtet werden können, denn Neuigkeiten kann Heiko Franken nicht beitragen. Man könnte meinen, der Name hätte in der Öffentlichkeit platziert werden sollen. Denn warum kommt ausgerechnet der Geschäftsführer der Professional School zu Wort?

Auf der gleichen Seite berichtet die Zeitung über ein erstes Projekt des Innovationsinkubators, welches jetzt abgeschlossen wurde. Wie der Bereich Campusentwicklung gehört auch der Inkubator zum Aufgabenbereich von Holm Keller, dem hauptberuflichen Vizepräsidenten für "Innovations-Inkubator und Universitätsentwicklung" (3). An dieser Stelle ist fast das gleiche Spiel zu beobachten. Erneut wird Heiko Franken als Experte präsentiert:
So ist das erste abgeschlossene Inkubator-Projekt wohl als erfolgreich zu bezeichnen, wie auch Heiko Franken von der Professional School betont: "Hier wurden vier neue Arbeitsplätze geschaffen - mal sehen, wie es mit den anderen rund 50 Projekten weitergeht..." (4)
Dieses Mal wird Franken sogar mit Bild abgedruckt, darunter noch einmal das Zitat in leicht anderer Formulierung. Zum Projektteam gehört der Geschäftsführer der Professional School aber offensichtlich nicht (5). Auch in der Pressemitteilung der Leuphana Universität Lüneburg kommt er nicht vor (6). Trotzdem darf er im Artikel quasi die Rolle des eigentlich zuständigen Holm Keller übernehmen und die Gesamtsicht für den Inkubator vertreten.

Wie aus Uni-Kreisen zu hören ist, fällt Heiko Franken bereits seit längerem durch seine anscheinend ungewöhnlich häufige Präsenz bei allgemeinen Veranstaltungen auf, z.B. in der Reihe "Leuphana auf dem Weg". Hinter vorgehaltener Hand wird heftig über mögliche Motivationen diskutiert. Beobachter vermuten, es ginge bereits darum Gesicht zu zeigen und ein Image als "Kandidat des Hauses" aufzubauen (7).

Als Unternehmensberater würde Heiko Franken jedenfalls gut zum Duo Spoun / Keller passen oder könnte Keller gar ersetzen. Seine langjährige Tätigkeit in herausragender Position bei der Boston Consulting Group würde in Ergänzung zum McKinsey-Manager Keller beide großen Unternehmensberatungen an die Leuphana Universität Lüneburg binden. Hinzu käme durch den ähnlichen beruflichen Background beider Personen eine vermutlich relativ unkomplizierte Zusammenarbeit. Das zeigte sich schon in der letzten Startwoche, wo Franken Teil des Lehrendenteams war, sein ehemaliger Arbeitgeber von zentraler Bedeutung (LeuphanaWatch berichtete). Möglicherweise könnte er die nächste Startwoche ganz von Keller übernehmen, der bei den Studenten nicht besonders gut ankam.

Sollte Heiko Franken Ambitionen als Vizepräsident hegen, ist darüber hinaus die Zeit auf seiner Seite. Nach einem Urteil des OVG in der Causa Keller wird in jedem Fall unabhängig vom Ausgang eine Stellenausschreibung nötig sein. Zeitlich wird das bis Mai sehr knapp, so dass sich die Zahl der Bewerbungen in Grenzen halten dürfte. Eine hausinterne Lösung bietet da vordergründig einen gewissen Charme. Ob sich die Leuphana Universität Lüneburg allerdings einen weiteren Unternehmensberater in der Leitungsebene installieren möchte, wird noch zu diskutieren sein.

LeuphanaWatch wird die Angelegenheit weiter im Auge behalten.

Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/aktuell/archiv-startseiten-news/zulassungsbescheid-libeskind-bau.html
(2) "Audimax-Bau startet jetzt", Lünepost 18./19. Februar 2012, Seite 3
(3) http://www.leuphana.de/holm-keller.html
(4) "Neue Arbeitsplätze durch Uni-Inkubator", Lünepost 18./19. Februar, Seite 3
(5) http://www.leuphana.de/professional-school/wissenstransfer/forschung-entwicklung/im-inkubator/operations-excellence.html
(6) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2012/02/16/erstes-inkubator-projekt-erfolgreich-abgeschlossen.html
(7) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

Sonntag, 19. Februar 2012

BaWü führt verfasste Studierendenschaft wieder ein

In Deutschland gibt es zwei Bundesländer, deren Hochschulgesetze keine verfasste Studierendenschaft, also keine offizielle Studierendenvertretung vorsehen. Es handelt sich um Bayern und Baden-Württemberg. Das hat zentrale Nachteile, insbesondere im Hinblick auf die Unabhängigkeit von der Hochschulleitung und die Möglichkeit, politische Forderungen aufzustellen. Ausführlich zu den Unterschieden äußert sich der AStA aus Freiburg.

Jetzt will die neue Landesregierung nach über 30 Jahren das Ruder herumreißen und das Hochschulgesetz ändern. Und alle Studierenden können den Gesetzentwurf online kommentieren. Unter wir-wollen-deinen-kopf.de sind Gesetzentwurf und die Möglichkeit zum Mitmachen verfügbar. Die unabhängigen Studierendenvertretungen informieren unter verfasste-studierendenschaft.de über den Prozess und ihre Positionen.

Wünschen wir den Studierenden in BaWü viel echte Mitbestimmung und ein gutes Hochschulgesetz!

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per eMail erhalten haben.

Samstag, 18. Februar 2012

Leuphana Veranstaltungsfachschaft - wer ist das?

An der Leuphana Universität Lüneburg hat eine sogenannte "Leuphana Veranstaltungsfachschaft" Flyer für die Konferenzwochenabschlussparty verteilt. Diese soll am 1. März in der Garage stattfinden. Ab der Uni soll es einen Busshuttle geben. Auf dem Flyer heißt es weiter:
1. Event von Studenten für Studenten
Handelt es sich um einen Scherzflyer? Man könnte es fast meinen. Natürlich weiß jeder, dass es regelmäßig von Studenten organisierte Veranstaltungen und Partys gibt. Vom "1. Event" zu sprechen wirkt leicht absurd. Vielleicht ist die Flyerbeschriftung aber gar nicht wörtlich gemeint, sondern soll im Sinne einer Rangfolge verstanden werden. "Wir sind die Besten" wäre vielleicht treffender, leicht ironisiert formuliert gewesen. Oder man meint, dass es die erste Veranstaltung dieser offensichtlich neuen Gruppierung ist.

Wer ist aber diese "Leuphana-Veranstaltungsfachschaft"?

Vor Jahren wurde bereits eine "Leuphana-Studierendenschaft" ausgerufen. Die Gruppe hatte sich als Studentenvertretung aufgespielt und nach eigenen Angaben enge Kontakte zum Präsidium der Leuphana Universität Lüneburg gepflegt. (unsere Vorgänger von LeuphaNO! berichteten). Die Gruppierung hatten seinerzeit ASTA und Studentenparlament schnell in ihre Schranken verwiesen. Wer heute die genannte Webadresse http://www.leuphana-studierendenschaft.de eingibt, findet sich auf der Seite des ASTA wieder.

Ist demnach eine "Leuphana-Veranstaltungsfachschaft" der Frontalangriff auf die offiziellen Fachschaften? Dem ist wohl nicht so. Auf Facebook schreibt die Gruppe über sich:
Hallo liebe Studenten und Studentinnin der Leuphana Universität Lüneburg!
Ihr fragt euch bestimmt wer wir sind, für wen und was wir da sind und was wir vorhaben? Wir sind 3 Studenten der Leuphana Universität und stammen auch alle Ursprünglich aus Lüneburg. Eine KuWi, ein BWL er und eine Wirtschaftsrechtlerin, wir möchten aber aufgrund der Privatsphäre anonym bleiben.
Unser vorhaben ist es, Partys und Events an den verschiedensten und ausgefallensten Orten Lüneburgs zu veranstalten, von STUDENTEN für STUDENTEN der Leuphana Universität!
Wir sind keine Fachschaft für spezielle Studiengänge oder für die Studiengänge, die wir zurzeit studieren, sondern die Party und Veranstaltungsfachschaft für alle Studenten an der Leuphana. Jeder darf sich angesprochen fühlen und zu unseren kommenden Feten zahlreich erscheinen!
Unsere Ziele sind es, den müden Studenten-Alltag ein bisschen zu versüßen, indem wir euch die passenden Partys bieten. Natürlich wissen gerade wir als Studenten, wie es sich lebt und unsere Preise werden immer mehr als Studentenfreundlich sein! Für die richtige Qualität auf unseren Partys sorgen wir mit guten Locations in der Umgebung (natürlich für alle erreichbar oder inklusive busshuttle-service) und DJs mit Referenzen. Lasst euch überraschen und lasst uns zusammen die Zeit als Studenten genießen!
Man lebt nur einmal, aber wenn man es richtig lebt, reicht es aus! (1)
Drei Personen also, die Party machen wollen. In diesem Zusammenhang stellen sich zwei Fragen:
  1. Ist die jetzt angekündigte Konferenzwochenabschlussparty eigentlich offiziell? 
  2. Verdienen die Veranstaltungsfachschaftler mit ihren Veranstaltungen Geld oder machen sie es ehrenamtlich?
Zur ersten Frage ist zumindest so viel klar: Im Programm der Konferenzwoche gibt es auf eine Party jedenfalls keinen Hinweis. (2) Die Antwort auf die zweite Frage steht vorerst noch aus.

LeuphanaWatch findet: In jedem Fall ist die Flyeraktion eine geschickte Anknüpfung an die Konferenzwoche. Die bunten Blättchen wirken so, als habe sie ein Vorbereitungsteam erstellt. Dass es anscheinend nichts Offizielles ist, merkt man erst später. Respekt! Allerdings sollte die Veranstaltungsfachschaft im eigenen Interesse klarstellen, ob sie eigene finanzielle Interessen mit den von ihr organisierten Partys verfolgt. Das wäre schade bei der sonst guten Idee. Nicht zuletzt müssten der ASTA und das Studentenparlament bei finanziellen Interessen wohl zum Schutz des Begriffes "Fachschaft" einschreiten.

Quellen:
(1) http://www.facebook.com/events/175284735914131/#!/profile.php?id=100003405767688&v=info
(2) http://www.leuphana.de/konferenzwoche-2012.html

Freitag, 17. Februar 2012

Neues vom Audimax, aber keine Antworten

Die Leuphana Universität Lüneburg hat auf ihrer Webseite "Leuphana beginnt Libeskindbau" Neuigkeiten vom Zentralgebäude bekannt gegeben. Genaugenommen hat der Bau jedoch gar nicht begonnen, sondern soll das erst im März tun. Die Leuphana Universität Lüneburg schreibt:
Die Bauarbeiten für das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg nach einem Entwurf des renommierten Architekten Daniel Libeskind können starten. Die Universität hat heute den Auftrag für das Ausheben der Baugrube vergeben. Mit den Arbeiten soll bereits im März begonnen werden. Zuvor waren die noch ausstehenden Zuwendungsbescheide des Landes eingegangen. Mit ihnen bewilligt das Land Niedersachsen die Fördermittel der Europäischen Union und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Nun folgt eine europaweite Ausschreibung für den Rohbau.

Zunächst wird auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern das Erdreich teilweise bis zu sieben Meter tief entfernt. Dann folgt das durchschnittlich 60 Zentimeter dicke Fundament. Das Richtfest für den Gebäudeteil „Audimax“, die Veranstaltungshalle mit rund 1.200 Sitzplätzen, ist für den 11. Januar 2013 vorgesehen. Das neue Zentralgebäude soll bis Ende des Jahres 2014 fertiggestellt sein. Holm Keller, hauptberuflicher Vizepräsident der Universität, zeigt sich zufrieden: „Mit dem Vorliegen der Zuwendungsbescheide haben wir jetzt die Grundlage für die Vergabe des ersten Bauauftrages bekommen und sofort gehandelt.“ Der Zeitplan für den Bau werde eingehalten, sagte Keller am Mittwoch. (1)
Die Aussagen sind mehr als interessant. Wir fragen uns:
  • Warum gibt es schon ein genaues Datum für das Richtfest, aber keins für den Baubeginn? Wie seriös ist das?
  • Wird es mehrere Richtfeste geben? Warum gibt es ein Richtfest für den Audimaxteil, noch bevor das gesamte Gebäude Richtfest feiern kann? Liegt das daran, dass am 20. Januar Landtagswahlen sind? (2) 
  • Welcher Zeitplan für den Bau soll eingehalten werden? 2011 ist doch schon vorbei.
Auch der ASTA hat noch Fragen:
(...) Die Universitätsleitung produziert mit ihrer Pressemitteilung also wieder mal eine Erfolgsmeldung, ohne auf die tatsächlichen noch im Raum stehenden Fragen einzugehen. Neben der nach wie vor unsicheren Finanzierung, der zweifelhaften Zweckmäßigkeit des Gebäudes, dem ausstehenden Bericht des Landesrechnungshofes, sowie der Überprüfung durch OLAF (das Europäische Amt für Betrugs-Bekämpfung) und einigen anderen Fragen wäre ganz akut zu klären, wie es um den Biergarten des Vamos steht und, viel wichtiger, wie das Planungsteam um Holm Keller die nötigen Stellplätze während der Bauphase nachweisen will, wenn doch die neue Parkpalette scheinbar bereits wieder baufällig und nicht nutzbar ist. Auch stellt sich nach wie vor die Frage, wie sehr die Bauarbeiten die Forschung und Lehre auf dem Campus beeinflussen werden. Schließlich ist eine Großbaustelle keine besonders wünschenswerte Nachbarin. (3)
LeuphanaWatch fragt sich: Könnte bitte erstmal jemand ein benutzbares Parkhaus hinbekommen?

(1) http://www.leuphana.de/aktuell/archiv-startseiten-news/zulassungsbescheid-libeskind-bau.html
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Niedersachsen_2013
(3) http://www.asta-lueneburg.de/home/singlenews1/?tx_ttnews[tt_news]=1175&tx_ttnews[backPid]=240&cHash=a5067b74c9

Donnerstag, 16. Februar 2012

Probleme beim Master an einer anderen Uni?

Dem ASTA sind Probleme von Studenten zu Ohren gekommen, die an anderen Universitäten ihren Master beginnen wollen. Teilweise reicht der Leuphana Bachelor scheinbar nicht aus, um dort studieren zu dürfen. Nun bittet die Gruppe NOA um Informationen von Betroffenen:
Uns kam zu Ohren, dass Bachelor-Absolventinnen und Bachelor-Absolventen der Leuphana an einigen anderen Hochschulen nach ihrem Gehen nicht unerhebliche Nachteile erleiden. Von Nacharbeiten und wiederholten Semestern war auf überregionalen Studierendentreffen die Rede. Betroffen sollen unter Anderem Mathe-Module sein, wo hier nicht ausreichend CPs erzielt werden.
Wir finden, dass endlich etwas passieren muss. Leider teilen sich die Betroffenen nur dem AStA vor Ort mit, der nichts für sie tun kann und nicht dem in Lüneburg. Deshalb ist bis jetzt nichts passiert. Viele erfahren erst an der anderen Hochschule davon, dass der Lüneburger Abschluss nicht denselben Stellenwert hat.

An dieser Stelle ein Aufruf: Wer Menschen kennt, die an anderen Hochschulen ihren Master machen und vorher in Lüneburg ware und von so etwas berichten, melde sich bitte.
Wir möchten der Sache nachgehen und versuchen, darauf aufmerksam zu machen. Ziel soll eine Veränderung dieser Situation sein. [1]
LeuphanaWatch findet die Initiative gut. Nur wenn die genauen Problempunkte näher bekannt sind lässt sich daran etwas ändern.

[1] eMail vom 13. Februar über die eMailverteiler der Leuphana Universität Lüneburg.

Dienstag, 14. Februar 2012

Verfassungsgericht: Professoren-Grundgehalt zu niedrig

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass das Grundgehalt von Professoren in der W-Besoldung zu niedrig ist. Teilweise verdienen ältere und verbeamtete Lehrer mehr als Professoren an Hochschulen. Das sei Aufgaben und Position von Professoren nicht angemessen. Auch die Leistungsbesoldung insgesamt muss nachgebessert werden.
Mögliche Leistungszulagen halten die Richter zwar weiter für zulässig. Bei der Frage nach einer angemessenen Alimentation seien Zulagen aber nur zu berücksichtigen, wenn die Kriterien hinreichend bestimmt sind und Professoren "unter klar definierten, vorhersehbaren und erfüllbaren Voraussetzungen einen einklagbaren Rechtsanspruch auf die Gewährung von Leistungsbezügen" hätten. Spiegel online
Der Deutsche Hochschulverband sieht sich in seiner Linie als Vertretung der Professoren an deutschen Hochschulen bestätigt. Er sieht in dem Urteil einen Meilenstein für das deutsche Wissenschaftssystem.

Mehr und detaillierte Informationen zu diesem auch für die Leuphana Universität Lüneburg wichtigen Thema:
"Deutschlands Professoren müssen mehr verdienen" - Spiegel online
"Jetzt beginnt das große Rechnen" - Spiegel online
"Meilenstein für deutsches Wissenschaftssystem" - Deutscher Hochschulverband
"Professoren verdienen nicht genug" - tagesschau.de
"Mehr Geld für Professoren" - heute.de

LeuphanaWatch möchte einen Aspekt ergänzen: Je mehr Professoren von ihren Leistungsbezügen abhängig sind, desto leichter fällt dem Dienstherren die potenzielle Einflussnahme auf unliebsame Personen.

Samstag, 11. Februar 2012

Rohrbruch im neuen Technikgebäude

Das kann doch gar nicht sein! In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ereignete sich im neuen Technikgebäude der Leuphana Universität Lüneburg ein Rohrbruch, der die Fahrradwerkstatt Konrad flutete. Den gesamten gestrigen Tag über waren Mitarbeiter der Leuphana Universität Lüneburg mit der Schadensfeststellung und -aufnahme beschäftigt. Schuld war wohl ein Heizungsrohr, wie LeuphanaWatch in Erfahrung bringen konnte (1). Ob es sich um einen Frostschaden oder einen Montagefehler handelt, war bislang nicht zu erfahren.

Mit dieser neuerlichen Hiobsbotschaft kommt der Bau aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. LeuphanaWatch und Lokalpresse berichteten bereits über die erheblichen Baumängel am Parkhaus, welches den anderen Teil des neuen Gebäudes 28 bildet. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Überraschungen auf die Gebäudenutzer zukommen.

(1) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

Freitag, 10. Februar 2012

Uni hat zu wenig Parkplätze

Die Anwohner am Bockelsberg sind richtig sauer. Reihenweise werden ihre Parkplätze zugeparkt. Der Frust scheint groß und er entlädt sich zum Beispiel am LZ-Lesertelefon. Ein Anwohner beklagt sich:
Dann (abends bei Vamosveranstaltungen, LW) wird die ganze Straße komplett zugeparkt, obwohl die Parkplätze für Anwohner reserviert sind. [1]
Schon in Herbst hatten sich Anwohner der Scharnhorststraße beschwert. Studenten und Mitarbeiter der Leuphana Universität Lüneburg berichten, dass sie derzeit bis zu 20 Minuten auf der Suche nach einem Parkplatz über den Campus und durch die angrenzenden Straßen fahren müssen [2]. Relativ entspannt bleibt nur die Stadt, deren Pressesprecher gegenüber den Kollegen der LZ sagt:
Wir bitten um Verständnis, denn es ist schließlich Bauzeit. Aber so, wie sich die Autofahrer verhalten, ist das natürlich nicht gedacht. Wir appellieren an die Fahrer, sich an die ausgeschilderten Parkflächen zu halten. [1]
Diese Aussage dürfte Anwohnern und Autofahrern gleichzeitig den Wutschweiß auf die Stirn treiben. Immerhin wird die von der Stadt angesprochene "Bauzeit" noch bis mindestens Ende 2014 dauern und ausgeschilderte Parkflächen sind rar. Die Problematik dürfte also auf längere Zeit bestehen bleiben. Grund genug, der Frage nach ausreichend Parkplätzen nachzugehen.

Derzeit verfügt die Leuphana Universität Lüneburg am Campus über vier Parkplätze. Westlich hinter der Ladenzeile befindet sich ein Parkplatz, ein weiterer besteht an der Scharnhorststraße vor Gebäude 14. Beide Parkplätze kommen zusammen auf rund 300 Plätze. Viel zu wenig, um das hohe Verkehrsaufkommen einer Universität im ländlichen Raum zu bedienen. Eigentlich gibt es mehr Platz, aber der größte Parkplatz am Vamos ist bereits komplett zur Baustelle geworden und nicht mehr benutzbar. Das Parkhaus an der Mensa ist noch immer gesperrt. Nach dem Bericht auf LeuphanaWatch berichtete auch die LZ am 2. Februar über die dort augenscheinlich vorhandenen Bauschäden. Aus einer Präsentation, die Vizepräsident Holm Keller am 24. Januar bei einer Infoveranstaltung zeigte geht hervor, dass dort 229 Parkplätze vorhanden sind, die aber nicht genutzt werden können.

Das Ergebnis dieser beengten Parksituation ist offensichtlich. Überall auf dem Campus parken Autos, Anfang der Woche waren es um die Mittagszeit in den Wegen rund 200 PKW - ein Teil davon parkte in Feuerwehrzufahrten, auf durchgestrichenen Bereichen an Kreuzungen und auf Grünflächen. Hinzu kommen die Fahrzeuge, die auf den offiziellen Parkplätzen bei Gebäude 14 und hinter der Ladenzeile abgestellt waren [3]. Nicht abschätzbar sind alle PKW, die in den umliegenden Straßen parken. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um diese Situation als untragbar zu erkennen. Spätestens wenn die Vorlesungen im Sommersemester starten, dürfte vollends das Chaos ausbrechen.

Verantwortlich für die aktuelle Misere ist wieder einmal Holm Keller. Der Parkplatz am Vamos hätte nicht gesperrt werden dürfen, ohne ausreichend Ersatz zu präsentieren. Das ist auch rechtlich interessant: Die Leuphana Universität Lüneburg muss jederzeit eine festgelegte Anzahl von Plätzen nachweisen. Das berichten gut informierte Quellen. Nach LeuphanaWatch vorliegenden Informationen sind dies während der Bauphase rund 600. Diese Zahl unterschreitet die Leuphana Universität Lüneburg aktuell erheblich. Zusätzlich zu den rund 300 offiziellen Parkplätzen (Gebäude 14 und Ladenzeile) stehen nach einer Zählung bei idealer Beparkung theoretisch ca. 240 weitere Plätze in den Wegen des Campus zur Verfügung [3]. Das gilt aber nur, wenn alle Wege restlos zugeparkt werden. Tatsächlich liegt die Zahl der unterzubringenden Autos wohl deutlich geringer, weil keine Markierungen vorhanden sind. So bleiben zahlreiche Parklücken durch ungeschicktes Parken anderer zwangsläufig leer, weil sie für PKW zu klein sind.

Fazit: Die Leuphana Universität Lüneburg hat ein dickes Parkproblem. Es ist mehr als fraglich, ob die rechtlichen Verpflichtungen eingehalten sind. Vermutlich hätte der Vamos-Parkplatz gar nicht abgesperrt und aufgerissen werden dürfen, ohne dass das Parkhaus an der Mensa benutzbar ist. Eine Eröffnung ist aber gar nicht absehbar. Vizepräsident Holm Keller wird sich deshalb unangenehme Fragen gefallen lassen müssen und die Stadt Lüneburg ist aufgerufen, die Einhaltung der Vorschriften zu prüfen. Das ist sie den Anwohnern, Studenten, aber auch allen Autofahrern schuldig.

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per eMail erhalten haben.
[1] "Vamos-Nachbarn ärgern sich über Wildparker", LZ vom 8.2.12
[2] LeuphanaWatch dankt für die Hinweise.
[3] LeuphanaWatch dankt den fleißigen Zählern für ihre umfangreiche und detaillierte Erhebung!

Donnerstag, 9. Februar 2012

Hat sich Libeskind verrechnet?

Ups, hat sich Leuphana-Stararchitekt Daniel Libeskind da etwa verrechnet? Diese Frage stellen Süddeutsche Zeitung und Bild. Es geht um das Militärhistorische Museum in Dresden, dessen Umbau Libeskind maßgeblich gestaltete.
Quelle: Wikipedia, Copyright bei Kolossos

Libeskind ergänzte das alte Gebäude durch ein typisches Stilelement:
"Der dekonstruktivistische Entwurf sieht vor, das historische Gebäude mit einem keilförmigen Einbau zu ergänzen und zu spalten, durch den ein Drittel der Bausubstanz des Arsenals verloren geht. In der Form eines Keils hatten die britischen Bomberverbände am 13. Februar 1945 die Altstadt Dresdens angeflogen und vernichtet." (1)
Und damit der Symbolik nicht genug. In der Projektbeschreibung auf der Seite des Büros Libeskind heißt es über die Ausrichtung des Keils:
... while pointing towards the exact area where the fire bombing of Dresden began ... (2)
Dumm nur: Ein Mitarbeiter des sächsischen Landesbetriebes für Geobasisinformation hat nachgepeilt und Überraschendes festgestellt. Die Bild formuliert es so:
Das Ding zielt falsch! Es zeigt nämlich gar nicht, wie von Libeskind immer betont, auf das Zentrum der Bomben-Zerstörung vom 13. und 14. Februar 1945! ... Der Bau schielt etwa zwei Kilometer westlich an der zerstörten Altstadt vorbei. ... Und auf der Internetseite des Architekten steht: Der Keil zeige „exakt auf das Areal, wo die Bombardierung Dresdens begann“. AUCH FALSCH!(3)
Immerhin hat der sächsische Landesbetrieb versönliche Worte für den Architekten übrig. Die Symbolik stimme ja trotzdem. (3)

LeuphanaWatch meint: Solange die Statik stimmt...

Quellen:
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Militärhistorisches_Museum_der_Bundeswehr#Umbau
(2) http://daniel-libeskind.com/projects/military-history-museum
(3) http://www.bild.de/regional/dresden/architekt/architekt-libeskind-und-sein-militaermuseum-22509714.bild.html

Montag, 6. Februar 2012

Lüneburger Tafelsilber sorgt für Verwechselung

Am Wochenende war auf der Leserbriefseite der Lüneburger Landeszeitung eine lustige Verwechselung zu entdecken. Etwas genauer hinschauen musste man dafür allerdings. Unter dem Titel Angst vor einer "Leupharmonie" äußerte ein Leserbriefschreiber Bedenken zum geplanten Zentralgebäude (umgangssprachl. "Audimax") der Leuphana Universität Lüneburg. Er wies auf den Kosten-Nutzenfaktor hin und erwähnte die Bauhausarchitektur als Beispiel für funktionsgerechtes Bauen. Weiter schreibt er:
Der "Star"-Architekt Libeskind kann wohl nur Dreiecke, Asymmetrien und schräge Wände. Dabei darf man sich noch glücklich schätzen, dass das Silbergeschenk Libeskinds an die Stadt Lüneburg anlässlich der Grundsteinlegung nicht das originalgetreue Modell des Zentralgebäudes darstellt. [1]
LeuphanaWatch berichtete anlässlich der Grundsteinlegung des Audimax bereits über das Tafelsilber. Damals hieß es in der LZ:
Als Ersatz für das einst verscherbelte Ratssilber schenkt die Leuphana der Stadt ein neues Tafelsilber. "Das hat Daniel Libeskind für Lüneburg entworfen. Es ist ein Zeichen der Dankbarkeit der Universität für die Unterstützung, die Lüneburg der Hochschule gewährt hat", verkündete Vize-Präsident Holm Keller beim Empfang zur Grundsteinlegung des Zentralgebäudes im Fürstensaal des Rathauses. [2]
Schon wenig später wies ein Kommentator hier auf LeuphanaWatch darauf hin, dass das Tafelsilber keinesfalls ein Unikat sei. Zum damaligen Zeitpunkt konnte bei einem Wiener Auktionshaus ein augenscheinlich identisches Tafelsilber von Daniel Libeskind ersteigert werden (Bild).

Zur Bebilderung des eingangs zitierten Leserbriefs bildete nun die Landeszeitung in ihrer Wochenendausgabe das angesprochene Tafelsilber ab. Als Bildbeschreibung heißt es:
Das stilisierte Silbermodell des Leuphana-Zentralgebäudes. [1]
Eine lustige Verwechslung, denn das Tafelsilber wurde zwar anlässlich der Grundsteinlegung des Audimax enthüllt. Dass es aber das Zentralgebäude darstellen soll war bislang unbekannt. Vielleicht spukte der Redaktion noch ein Kommentar auf der mittlerweile nicht mehr abrufbaren Webseite der Landeszeitung im Kopf herum. Darin hieß es, das Tafelsilber sehe aus wie die "Uni nach einem Erdbeben".

Angesichts der ungewöhnlichen Architektur des Stararchitekten wird die Verwechselung des Tafelsilbers mit dem grundverschiedenen Audimax verzeibar sein. Für die Bebilderung zukünftiger Leserbriefe weist LeuphanaWatch die Kollegen der LZ auf eine andere Verwechselungsmöglichkeit hin. Das "Run Run Shaw Creative Media Center" der City University of Hong Kong wurde ebenfalls von Daniel Libeskind entworfen und sieht unserem Audimax auf den ersten Blick auch sehr ähnlich. Das gilt ebenfalls funktionell, denn es soll eine "Landschaft des Lichts" sein und zum Studieren einladen.

[1] Angst vor einer "Leupharmonie", Leserbrief in der LZ, 4./5.2.2012, Seite 16
[2] Leuphana dankt mit Silber, LZ, 9.5.2011, S. 4

Samstag, 4. Februar 2012

In eigener Sache

Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die aktuellen Geschehnisse im Studentenparlament werden von einigen Kommentatoren vermehrt und wiederholt Vermutungen über die Betreiber von LeuphanaWatch geäußert. Hierzu stellen wir fest:

Wir sind kein Sprachrohr des ASTA oder einzelner Listen aus dem Studentenparlament. Hinter diesem Watchblog steht eine Gruppe von Menschen, die über ihr Studium oder anderweitig mit der Universität verbunden ist. Darüber hinaus werden von unserer Seite jegliche Vermutungen über beteiligte Gruppierungen oder Personen nicht kommentiert.
Die Betreiber dieses Watchblogs für die Leuphana Universität Lüneburg möchten anonym bleiben. Sie halten dies für notwendig, um ihr Studium oder ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Es erscheint unserem Team nur im Schutz der Anonymität möglich, auf die Fehlentwicklungen und Probleme hinzuweisen. Dies bedauern wir.
LeuphanaWatch ist sich der Probleme bewusst, die sich aus einer anonymen Diskussion ergeben können. Dennoch halten wir es für richtig, eine Debatte über die Leuphana Universität Lüneburg zu ermöglichen. Andernorts findet diese in unseren Augen nicht in ausreichendem Maße statt. Dies ist aufgrund der strukturellen Entwicklungen auch kaum mehr möglich. Die ausgezeichneten Zugriffszahlen sehen wir als Indikator für den hohen Diskussions- und Informationsbedarf. Das Team von LeuphanaWatch sieht darin eine Bestätigung der von uns verfolgten Linie.

Weiterhin wird teilweise der Vorwurf erhoben, LeuphanaWatch würde einseitig Position beziehen und einige Akteure bevorzugt behandeln. Dazu möchten wir festhalten:

Dieses Blog hat zu keiner Zeit von sich behauptet, eine neutrale Position einzunehmen. Im Gegenteil sehen wir es als unsere Aufgabe, einen kritischen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und ihre Protagonisten zu werfen. Dies beinhaltet eine Grundhaltung, die von einem wachen und unabhängigen Geist geprägt ist. Selbstverständlich beobachtet dieser Watchblog jene Akteure genauer, welche derzeit in Gestaltungsverantwortung sind oder die eingeschlagene Richtung der Leuphana Universität Lüneburg unterstützen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch all jene in den Fokus unserer Arbeit geraten können, die sich derzeit als Kritiker und Mahner in der Opposition zur vorherrschenden Richtung sehen.

Aus gegebenem Anlass weisen wir auf Folgendes hin:
Wer...
  • dazu aufruft, sich an der Diskussion auf LeuphanaWatch nicht zu beteiligen,
  • uns keine Informationen oder Beiträge zukommen lässt,
  • juristische Schritte gegen uns ins Gespräch zu bringen versucht und
  • eine Diskussion durch die Verweigerung von Argumenten zu verhindern sucht,
sollte sich nicht über eine mangelnde Präsenz der eigenen Weltsicht ärgern. Es ist lediglich folgerichtig, dass die Diskussion dann anderweitig geprägt wird. LeuphanaWatch betont, dass bislang alle eingereichten Beiträge (teilweise gekürzt oder überarbeitet) veröffentlicht wurden.

Das Team von LeuphanaWatch weist erneut auf die Möglichkeit hin, uns Hinweise oder Beiträge zukommen zu lassen. Ausdrücklich erwünscht sind auch Äußerungen zu all jenen Themenfeldern, Akteuren und Meinungen, welche von uns derzeit weniger abgebildet werden. Wir bitten daher darum, die für Kritik an einer "einseitigen Positionierung" aufgebrachte Energie in kreative Mitarbeit umzuwandeln.

Donnerstag, 2. Februar 2012

STUPA: Lichtblick von Eklats überschattet

Sollte ein Watchblog für die Leuphana Universität Lüneburg so ausführlich über das Studentenparlament berichten? Seit Jahresbeginn dominiert das Thema unsere Beiträge und Kommentare. Wir finden: Ja, dass sollte es! Im vergangenen Frühjahr nahm die Auseinandersetzung um die Wiederwahl von Vizepräsident Holm Keller breiten Platz ein. Die aktuellen Auseinandersetzungen im Studentenparlament sind für die Zukunft von ähnlich gewichtiger Bedeutung.

Wie LeuphanaWatch berichtete, stehen sich zwei Blöcke gegenüber. Die politisch präsidiumsnahen Listen der Fachschaft BEM und des grünen autofreien Campus liefern sich einen heftigen politischen Stellvertreterkrieg mit der eher kritisch eingestellten Liste QuattroFAK und die Satireliste Leuphana. In mehreren Marathonsitzungen ist es mittlerweile gelungen, das Amt des Personalreferenten für den ASTA und einen der drei ASTA Sprecher zu besetzen. Die weiteren beiden ASTA Sprecherposten und das Amt des Finanzreferenten waren bis heute weiterhin offen.

Auf der heutigen Sitzung, die bereits am Abend endete, konnte nun überraschend eine zweite ASTA Sprecherin gewählt werden. Die mit knapper Mehrheit gewählte Kandidatin hatte zuvor angekündigt, für einen weiteren Wahlgang auf folgenden Sitzungen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Zu den Listen QuattroFAK und Liste Leuphana muss sich trotz der festgefahrenen Fronten mindestens eine Stimme aus den Reihen der Gegenseite gesellt haben. Das berichten gut informierte Quellen aus dem Umfeld des STUPA. (1) Trotz dieses Lichtblicks muss bereits jetzt festgestellt werden, dass durch das kontinuierliche Flatratewählen der Reputation der Kandidaten ein Bärendienst erwiesen wurde. Diese starten bereits geschwächt in ihre Amtszeit. Das gilt umso mehr, als eine Diskussion über die politischen Ziele der Kandidaten erneut nicht erfolgt sein soll. Offenbar scheint allein die Zugehörigkeit zu einem der beiden Lager ausschlaggebend zu sein.

Überschattet wurde die Sitzung von mehreren Eklats. Wie Sitzungsteilnehmer berichten, soll es zum heftigen Streit zwischen Abgeordneten der Liste 3 Campi (Fachschaft BEM) und Aktiven des PlanB gekommen sein. Eine weitere Auseinandersetzung erfolgte zwischen Parlamentariern des grünen und autofreien Campus und dem kommissarisch amtierenden Finanzreferenten des ASTA. Nach einer Äußerung der Parlamentarier soll der Finanzreferent angekündigt haben, im Falle der Wahl des ASTA Sprecherkandidaten der grünen autofreien Liste seine kommissarische Tätigkeit mit sofortiger Wirkung einzustellen. Eine Zusammenarbeit sei nach den gefallenen Aussagen nicht mehr möglich. (2) Nach wie vor ist es dem Parlament nicht gelungen, für das seit Monaten kommissarisch verwaltete Finanzreferat einen Nachfolger zu wählen. Eine Arbeitsniederlegung des derzeitigen Finanzreferenten hätte somit den unmittelbaren Stillstand sämtlicher Finanzaktivitäten der Studentenschaft zur Folge.

Das giftige Klima der Sitzung scheint darüber hinaus wilde Blüten getrieben zu haben. So haben Palamentarier der Fachschaftsliste BEM gegenüber anwesenden Gästen Worte geäußert, welche von mehreren anwesenden Personen als sehr unfreundlich empfunden wurden.

[An dieser Stelle hatte LeuphanaWatch über die Aussage eines Parlamentariers der Fachschaft BEM berichtet. Der Zitierte sah darin eine nicht näher dargelegte "Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte" und setzte eine Frist zur Entfernung. Unserer expliziten Aufforderung kam er nicht nach, zur inhaltlichen Richtigkeit des veröffentlichten Zitats Stellung zu nehmen. Dennoch haben wir entschieden, als Geste des guten Willens auf die Bitte um Entfernung der benannten Textpassage einzugehen.
LeuphanaWatch, 17. Februar 2012]


Wie es angesichts der vergifteten Atmosphäre gelingen soll, einen dritten ASTA Sprecher zu wählen, bleibt vorerst das Geheimnis der Parlamentarier.

(1) LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.
(2) LeuphanaWatch dankt für die zu diesen Ereignissen eingegangenen Berichte.