Sonntag, 27. März 2011

Grundsteinlegung am 8. Mai

Die Grundsteinlegung für das Zentralgebäude nach den Entwürfen des Professor Daniel Libeskind ist für den 8. Mai dieses Jahres geplant. Dieser Termin wurde von Vizepräsident Holm Keller auf einer Senatssitzung benannt. Die Landeszeitung wie der NDR [1] berichteten hierzu.
Der tatsächliche Baubeginn startet erst im Sommer. So kann gespannt auf die Begründung gewartet werden, wieso die Grundsteinlegung ausgerechnet an diesem für Europa und Algerien so historischen Datum geplant ist.

[1] http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/leuphana119.html

Donnerstag, 24. März 2011

Fachschaft BWL hat neuen Namen

Die Fachschaft BWL, VWL, Wiso, LBBS hat einen neuen Namen. Schon vor einiger Zeit hatte sie ihre Homepage mit eigenem Charakter aufgegeben und der CI der Leuphana Universität Lüneburg angepasst. [1] Die anderen Fachschaften sind wesentlich umtriebiger und haben sehr individuelle Webseiten. [2] Ganz im Stile und Sinne von Leuphana heißen die BWL, VWL, WiSo, LBBS "Füchse" jetzt "Die Fachschaft Business, Economics & Management“.

Die Begründung klingt einfach und wurde auf der Homepage der Leuphana Universität Lüneburg bekannt gegeben:
Begründung für die Namenswahl ist einerseits das Auslaufen einiger Alt-Studiengänge und andererseits der Beitritt der Master Studiengänge zur Fachschaft.

Der neue Name soll für die Zukunft wappnen und eine allgemeingültige Bezeichnung für alle aktuell vertretenen und evtl. bald beitretenden Studiengänge darstellen. [3]

LeuphanaWatch meint: Jetzt ist euer Name endlich auch so cool englisch wie unser. Nur mit der eigenen Identität ist es so eine Sache, wenn man immer alles nachmachen muss, was von oben vorgebetet wird.

[1] http://www.leuphana.de/fsfb2.html
[2] Kuwi, Wipsy, Uwi, Lehramt
[3] http://www.leuphana.de/fsfb2/aktuell/ansicht/datum/2011/02/20/alles-neue-macht-die-fachschaft-neuer-name-fuer-deine-fachschaft.html

Montag, 21. März 2011

Chipkarte zur Anwesenheitskontrolle?

An der Leuphana Universität Lüneburg setzen sich Studenten für ein Ende der Anwesenheitspflicht ein. Nicht so in Münster. Die Medizinstudenten an der dortigen Universität sind entweder Vorreiter eines neuen Trends oder dürften den Schuss nicht gehört haben. Dort gibt es eine Chipkarte zur elektronischen Anwesenheitserfassung, wie das Magazin "unicum" berichtet. [1] Die ELAN-Karte funktioniert so:
Vor jedem Kurs hält nun der Student seinen Chip an das Lesegerät des Dozenten. Wenn es piept, bedeutet das: Student im richtigen Kurs. Daneben ist mit der neuen Wunderkarte auch das Tauschen von Seminaren möglich. Die Studis scheinen begeistert. Obwohl das System freiwillig ist, nutzen fast 100 Prozent den Service. [1]

LeuphanaWatch findet das bescheuert.

[1] unicum März 2011 auf Seite 6

Freitag, 18. März 2011

Freundschaftsdienste beim Fernsehen 2.0?

Vor Kurzem berichteten wir über die Frage, wie viel Lüneburg im Innovationsinkubator steckt. In diesem Zusammenhang stellten wir fest, dass das Kompetenz-Tandem "Fernsehen 2.0" von externen Wissenschaftlern geleitet wird. Ursprüngliche Idee war, dass von den EU-Millionen Wissenschaftler aus Lüneburg profitieren. Nicht einmal die Kooperationspartner kommen aus der Region. Grund genug, das Fernsehen 2.0 unter die Lupe zu nehmen.

Das Kompetenz-Tandem wird geleitet von Gastprofessor Michael Ballhaus und dem internationalen Gastwissenschaftler Dr. Timon Beyes. Wer sind diese Menschen und wieso bekommen sie ein Tandem geschenkt?

Michael Ballhaus ist ein bekannter Kameramann, wie Wikipedia zu berichten weiß. Vizepräsident Holm Keller holte ihn zunächst für die Startwoche 2009 als Jurymitglied an die Leuphana Universität Lüneburg, um ihn im März 2010 zum Gastprofessor zu machen. Von einer Tätigkeit in Sachen Fernsehen 2.0 war in der Pressemitteilung der Universität noch nicht die Rede. Schon im Oktober 2010 war das anders, der Mann aus dem "illustren Bekanntenkreis Holm Kellers"(1) konnte sich ein finanziell gut gepolstertes Tandem an Land ziehen.
Wir fragen uns, ob sich die Leuphana Universität Lüneburg mit einem großen Namen schmücken will, oder ob hier alte Bekannte ein Auskommen erhalten.

Dr. Timon Beyes ist als internationaler Gastwissenschaftler dabei. Die Homepage weiß:
Vor „Fernsehen 2.0“ war der Soziologe und Betriebswirt als Senior Lecturer an der Universität St. Gallen, Schweiz, tätig. Letzte Buchveröffentlichungen: „Parcitypate: Art and Urban Space“ (mit Sophie-Thérèse Krempl and Amelie Deuflhard; Niggli, 2009), „Finden und Erfinden: Die Entstehung des Neuen“ (mit J. Mittelstraß; Berlin University Press 2009); in Vorbereitung: „Anstand“ (mit J. Metelmann; Berlin University Press 2011). (2)
Was die Homepage der Leuphana Universität Lüneburg nicht für wichtig hält ist Folgendes:
Dr. Timon Beyes studierte erst BWL in St. Gallen. Dann arbeitete er gemeinsam mit Universitätspräsident Sascha Spoun an der Neukonzeption der Lehre der dortigen Hochschule (Prototyp für das Leuphana Studienmodell) (3). Damit nicht genug. Beyes war in St. Gallen für die Betreuung von Haniel-Stipendiaten zuständig und organisierte die Haniel seminars (4). Zur Haniel Stiftung unterhält auch Sascha Spoun enge Verbindungen. Auch Holm Keller und Stararchitekt Daniel Libeskind sind für Beyes keine Unbekannten. Gemeinsam mit Keller, Spoun und Libeskind schrieb er das Buch "die Stadt als Perspektive" (5).

Ballhaus und Beyes, zwei Menschen, die gute Verbindungen zur Führungsetage dieser Universität haben. Beide kommen sie neu nach Lüneburg und haben wenig später optimal ausgestattete Stellen und ein gigantisches Forschungsbudget. Ihr Kompetenz-Tandem umfasst sagenhafte dreieinhalb Jahre Projektlaufzeit, 26 wissenschaftliche Mitarbeiter(innen), vier Doktorand(inn)en, zwei Postdoktorand(inn)en (6). Für das Projekt steht ein Budget von rund 6 Mio. Euro zur Verfügung (7).

Im Vergleich dazu muten die Budgets der anderen Tandems geradezu mikrig an:
Vernetze Versorgung: 10 wiss. Mitarbeiter (8)
Biokerosin: 2,7 Mio. Euro (9)
Internetbasierte Interventionen: keine Angaben

Wir resümieren:
  • Beim Führungspersonal hat das Fernsehen 2.0 nichts mit der Universität zu tun.
  • Die Kooperationspartner sind allesamt nicht aus dem Konvergenzgebiet, das von der EU gefördert wird.
  • Viele Lüneburger Professoren würden sich über ein Kompetenz-Tandem für ihre Forschung sehr freuen.
Trotzdem wird das Projekt Fernsehen 2.0 massiv und deutlich stärker als andere Tandems gefördert.

Versorgen Präsident Spoun und Vizepräsident Keller hier alte Freunde?


Quellen:
(1) univativ Nr. 63 - Seite 24; http://www2.leuphana.de/univativ/?page_id=44
(2) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen/team-fernsehen-20.html
(3) http://www.prisma-hsg.ch/heft/details/1322
(4) http://www.haniel.de/irj/go/km/docs/haniel_documents/hcw/public/stiftung/Kooperationen/Interview%20Timon%20Beyes_d.pdf
(5) http://www.amazon.de/Stadt-Perspektive-Konstruktion-urbaner-Räume/dp/3775718028
(6) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen.html
(7) http://www.zeit.de/2010/30/Privat-TV-Lueneburg?page=1
(8) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung.html
(9) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/biokerosin.html

Dienstag, 15. März 2011

SpringBreakNight zieht Arschkarte

Am 18. März findet im Vamos! die SpringBreakNight statt. [1] Überall auf dem Campus liegen verteilte Flyer, die noch für Ärger sorgen könnten. Sie zeigen vier untergehakte junge Frauen mit pinken Bikinis. Alle sind weißer Hautfarbe, schlank, leicht gebräunt und vor allem sieht man sie von hinten. Genau genommen ist nur ihr Hinterteil mit dem kleinen Bikinihöschen, etwas Oberschenkel und Rücken zu sehen.

LeuphanaWatch meint: Vermutlich sind sie auch noch blond, Singles und im Vamos auf der Suche nach willigen Männern für eine schnelle, unverbindliche Nummer!

Im vergangenen Jahr hatte die Fachschaft BWL, VWL, WiSo & LBS im Senat der Universität eine Rüge erhalten, weil sich Studentinnen beim Frauen- und Gleichstellungsbüro [2] über einen ihrer Flyer beschwert hatten. Dort beobachtete ein Strichmännchen (heimlich) eine strichgezeichnete Studentin. Solche Spannereien hielt der Senat für nicht lustig. Im Senatsprotokoll heißt es dazu diplomatisch in TOP 11:
Es wird auf einen sexistischen Flyer hingewiesen, der im Rahmen der fachschafts-Einführungstage verteilt wurde. Gespräche hierzu werden stattfinden. [3]
Wie später bekannt wurde, sollen die Vertreter der Fachschaft auf der Sitzung hart gerügt worden sein und mussten anschließend im Frauen- und Gleichstellungsbüro zum Rapport. Autsch!

LeuphanaWatch freut sich: Letztes Jahr waren es Strichmänchen, jetzt geht es um echtes Fleisch. Mal sehen, wie der Senat darauf reagieren wird. Wir glauben, da hat die Campus GmbH mit ihrer "Fleischwerbung" aber die Arschkarte gezogen...

Quellen:
[1] http://campuslueneburg.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=124&Itemid=171#
[2] http://www.leuphana.de/services/frauen-und-gleichstellung.html
[3] http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/senat/protokolle_materialien/101020/55_senat201010protokollGEN.pdf

Montag, 14. März 2011

30 % mehr Studienanfänger?

Nach Berechnungen der Kultusministerkonferenz steigt die Anzahl der Studienberechtigten in Niedersachsen von 2010 auf 2011 von 44300 auf 67700 Menschen [1]. Dies entspricht einer Steigerung um 53 %. Diese Prognose wurde erstellt aufgrund der zu erwartenden doppelten Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen. Noch nicht berücksichtigt bei diesem Anstieg ist die Aussetzung der Wehrpflicht.

So fordert dann auch das CHE die Studienplätze in Niedersachsen massiv auszubauen:
Der Ausbau der Kapazitäten in Niedersachsen ist aus mehrerer Hinsicht dringend angeraten. Ein Grund ist, dass es gegenüber den betroffenen Studieninteressenten ungerecht wäre, lediglich die Jahrgangsbesten an die Hochschulen zu lassen. Weiter ist die Gesellschaft vor dem Hintergrund von demographischem Wandel und globalem Wettbewerb dringend auf möglichst viele gut ausgebildete Menschen angewiesen [2].
Unter diesem Zusammenhang ist die angekündigte Erhöhung der Studienplätze an der Leuphana Universität Lüneburg um gerade mal 30% einfach zu niedrig [3]. Hier liegt das Versagen jedoch eindeutig bei der Landesregierung, welche nicht rechtzeitig ausreichende Mittel den Universitäten zugewiesen hat. Kann ein derartiger Anstieg der Studierendenzahlen nicht nur über Lehrverpflichtungen und Erhöhung den Curricularnormwert aufgefangen werden. Falls die Qualität der Lehre gesichert werden soll müssten auch Stellen geschaffen werden.
LeuphanaWatch bleibt bei seiner Einschätzung: Das versagen des Politik muss die Jugend ausbaden. Wer nicht zu den Jahrgangsbesten zählt wird die Chance auf ein Studium gleich verwehrt. Den anderen drohen überfüllte Hörsäle, Veranstaltungen von 6:15 bis 21:45 Uhr und zusätzliche Wochenendkurse bzw. Blockseminare in der vorlesungsfreien Zeit. Dies jedoch innerhalb eines verschulten Bachelor/Mastersystems, in welchem durch Studiengebühren und begrenzter Bafög-Zeit der Druck auf den Einzelnen schon heute sehr hoch ist. Sind hier die nächsten Studierendenproteste nicht vorprogrammiert?

[1] http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2005/2005_10_01-Studienanfaenger-Absolventen-2020.pdf
[2] http://www.che.de/downloads/Laenderbericht_Niedersachsen_652.pdf
[3] http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2011/02/21/leuphana-steigert-studienanfaengerzahl-um-30-prozent.html

Sonntag, 13. März 2011

Repititorien: Eine Kritik

Auch in diesem Semester hat die Fachschaft BWL, VWL, WiSo, LBBS wieder Repetitorien für Studenten angeboten.
Repetitorien sind Crash-Kurse kurz vor den Klausuren bei Studierenden höherer Semester, die die Klausur schon geschrieben und entsprechend Erfahrungen gesammelt haben. In diesen Kursen werden nach einem kurzen Überblick über den Inhalt der Veranstaltung Aufgaben gerechnet und Fragen beantwortet.
aus einem Newsletter der Fachschaft
Angeboten wurden Repititorien zu "Mathe für WiWis I" und "Einführung in die BWL". Sie dauerten jeweils 5 Stunden und sollten 10 € pro Person kosten.
Die Anzahl der Karten ist auf 30 Stück begrenzt, damit eine angenehme Arbeitsatmosphäre gewährleistet werden kann. (...) Dieses Angebot ist ein Service der Fachschaft und gehört nicht zum Lehrangebot der Leuphana Universität Lüneburg.
aus einem Newsletter der Fachschaft
Schön und gut. Stellen Sie sich die Frage: Warum brauchen wir an unserer Leuphana Repititorien?

Repititorien sind Nachhilfe. Wer eine Veranstaltung nicht verstanden hat, geht dorthin. Sind unsere Veranstaltungen so schlecht und unverständlich, dass niemand etwas versteht? Es sollte normal sein, dass bei Fragen der Dozent angesprochen wird. Er hilft gern weiter, erläutert in der Veranstaltung noch einmal oder ausführlicher. Wenn es nur wenige Studenten betrifft, können diese nach der Veranstaltung nach vorn kommen und nachfragen. Für das Lehrpersonal ist es beschämend, wenn sich die Studenten entweder nicht trauen zu fragen oder so grundlegend nichts verstehen, dass an den didaktischen Fähigkeiten des Dozenten zu zweifeln ist. In jedem Falle grübelt der ein oder andere Dozent im Stillen, wenn für seine Veranstaltung ein Repititorium angeboten wird. Was für ein Zeichen an die Kollegen!

Repititorien sind vor allem ein soziales Versagen. Wenn Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie ihre Kommilitonen. Der Sachverstand der WG kann genutzt werden. Es gibt Lerngruppen, in denen Sie sich zusammenschließen können. Fragen Sie einfach einmal Studenten aus höheren Semestern, die helfen Ihnen sicher gern. Sie investieren ihre Finanzen dort, wo der soziale Zusammenhalt versagt. Sehen Sie ihre Kommilitonen einmal nicht als Wettbewerber um Jobs, sondern stehen Sie zusammen. Die Kosten- / Nutzenrechnung ist in jedem Falle positiv. Wenn Sie erklären, verfestigen auch Sie ihr Wissen und ziehen ihren Nutzen daraus. Und wenn Sie Hilfe benötigen nützt es Ihnen, wenn Sie anderen zuvor geholfen haben. Ihr Geld geben Sie dann besser für ein Bier nach bestandener Klausur mit ihren Freunden aus.

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per email erhalten haben.

Samstag, 12. März 2011

Grundständige Lehre aus Studiengebühren

Leser von LeuphanaWatch haben uns auf folgenden Sachverhalt aufmerksam gemacht:

Zwei dem Methodenzentrum zugeordneten Juniorprofessoren, welche aus Studiengebühren bezahlt werden, sollen im Sommersemester 2011 grundständiger Lehre unterrichten. Henrik von Wehrden und Alexander Freund gestalten zusammen mit Hans-Rüdiger Pfister das gemeinsame Komplementärmodul im 2. Semester der Graduate School [1]. Dieses muss laut Prüfungsordnung vom ganzen Jahrgang, etwa 280 Studierenden, besucht werden.

LeuphanaWatch denkt:
Im Niedersächsischen Hochschulgesetz §11 II Satz 2 heißt es:
Sofern aus den Einnahmen zusätzliches Lehrpersonal finanziert wird, darf dieses nur zu solchen Lehraufgaben verpflichtet werden, die das für die Studiengänge erforderliche Lehrangebot ergänzen oder vertiefen. [2]

Die durch die Professoren angebotene Lehre ist nach RPO verpflichtend und daher weder ergänzend noch vertiefend. Hier wird mit Studiengebühren grundständige Lehre angeboten. Eine derartige Verwendung ist laut NHG ausdrücklich nicht gestattet. Ob die Universität bis zum Semesterstart noch ein gesetzeskonformes Lehrangebot aufstellen kann?

[1] vgl. http://mystudy.leuphana.de
[2] http://www.mwk.niedersachsen.de/download/51109

Donnerstag, 10. März 2011

Studiengebühren werden nicht gehortet

LeuphanaWatch berichtete darüber, dass die Leuphana 5,7 Millionen Studiengebühren auf der Bank liegen hat.

Jetzt hat in einem Brief an die Studierenden die Leuphana Universität Lüneburg hierzu Stellung genommen.
Die angeführten 5,77 Millionen Euro sind keineswegs ungenutzte und gehortete Mittel, sondern wurden und werden stets bewusst und umfassend für die Verbesserung der Lehre eingesetzt. So ergibt sich für das Ende des Haushaltsjahres 2010 (31.12.2010) der folgende Überblick über die Verwendung der Studienbeiträge seit ihrer Einführung:
- rd.21,4 Millionen Euro sind insgesamt eingegangen
- davon sind rd.16,4 Millionen Euro ausgegeben
- weitere rd. 3,5 Millionen Euro sind durch bereits begonnene Projekte gebunden.
- Es ergibt sich ein Rest von rd.1,5 Millionen Euro, von denen wiederum rd. 914.000 Euro bereits für neue Projekte verplant sind.
Eines der begonnenen Projekte ist etwa das Methodenzentrum [1], in welchem insgesamt 5 Juniorprofessoren zur Verbesserung der Lehre beitragen sollen.
Über die Verwendung aller Studienbeitragsmittel berät eine Studienbeitragskommission. Diese achtköpfige Kommission ist paritätisch mit studentischen und nicht-studentischen Mitgliedern besetzt. Alle Mitglieder sind gewählte Vertreterinnen und Vertreter aus den zentralen Studienkommissionen des Colleges und der Graduate School.
LeuphanaWatch sieht es kritisch, dass Kommissionen eigenständig weitere Kommissionen einsetzen, welche nach der Grundordnung nicht vorgesehen sind.
Diese Dokumentation der Verwendung von Studienbeiträgen zeigt auch, dass die Mittel nicht (wie an verschiedenen anderen Universitäten) für Baumaßnahmen eingesetzt werden. Stattdessen liegt der Fokus der Mittelverwendung bewusst auf der Verbesserung der Lehre (…)
Wobei in Lüneburg es zu oft vorgekommen ist, dass es überhaupt keine ausreichende grundständige Lehre gab, welche verbessert werden konnte. In wie weit durch Studiengebühren nicht selbige finanziert wird ist eine der offen gebliebenen Fragen.


[1] http://www.leuphana.de/zentren/methodenzentrum.html

Montag, 7. März 2011

Wie viel Lüneburg ist im Innovationsinkubator?

Der Innovationsinkubator ist die Zukunftschance für die Leuphana Universität Lüneburg. Viel Geld steckt darin und es wird in eine ganze Reihe von Projekten und Maßnahmen gesteckt. Darunter befinden sich als Kernelement mehrere sogenannte "Kompetenztandems":
Kompetenztandems sind Projekte zur forschungsbasierten Geschäfts-entwicklung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leuphana und regionale Unternehmen arbeiten gemeinsam daran, innovative Geschäftsideen innerhalb von bis zu drei Jahren zur Marktreife zu entwickeln. Fragestellungen aus der Praxis können so umsetzungsorientiert gelöst und anschließend wirtschaftlich verwertet werden. (1)
Im Intranet der Leuphana Universität Lüneburg gibt es eine entscheidende Information, die von der Homepage verschwunden ist:
Innerhalb des Großprojektes Innovations-Inkubator bieten die Kompetenztandems Professorinnen und Professoren der Leuphana Universität die Möglichkeit, eigene Forschungsvorhaben anwendungsorientiert umzusetzen.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und internationalen Forschungspartnern können innovative Geschäftsideen innerhalb von bis zu drei Jahren zur Marktreife entwickelt werden. Die wissenschaftliche Leitung der mit durchschnittlich 2,1 Mio. Euro geförderten Projekte liegt bei den Lehrstuhlinhaberinnen und Lehrstuhlinhabern der Leuphana. (2)
In einem Kompetenztandem arbeiten demnach Wissenschaftler aus Lüneburg mit internationalen Partnern und regionalen Unternehmen zusammen. Die Leitung liegt bei einem Lüneburger Professor.

Ist das wirklich so?

Auf der Homepage der Leuphana Universität Lüneburg sind bislang 4 Tandems zu finden:

Bei dem Tandem Biokerosin (3) ist alles wie es sein soll. Es wird von Lüneburger Professoren geleitet. Die anderen Tandems weisen Besonderheiten auf:

Internetbasierte Gesundheitsinterventionen
wird geleitet von den Lüneburger Professoren Sieland und Funk.
Kooperationspartner aus der Wirtschaft ist die in der Schweiz angesiedelte makora AG. Sie soll ihren deutschen Firmensitz im Konvergenzgebiet ansiedeln. (4)
LeuphanaWatch fragt: Wird sie hier auch Steuern zahlen und Menschen anstellen oder nur pro forma ein Briefkastenbüro unterhalten?

Vernetzte Versorgung
wird geleitet von Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wulf Rössler und einer internationalen wissenschaftlichen Partnerin. Wirtschaftspartner ist ein Unternehmen aus Seevetal / Hittfeld (5)
LeuphanaWatch fragt: Wer ist Prof. Rössler? Den findet man weder im Uni-Telefonbuch, noch in mystudy.

Fernsehen 2.0
wird geleitet von Gastprofessor Michael Ballhaus und dem internationalen Gastwissenschaftler Dr. Timon Beyes. (6)
Kooperationspartner aus der Wirtschaft sind Google, Hamburg 1, ein deutscher und ein amerikanischer Medienverlag. (7)
LeuphanaWatch fragt: Wo ist hier der Lüneburger Professor, der das Projekt leitet? "In Anbindung an das Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien" ist eine schöne Formulierung, aber dieses Projekt wird von externem Führungspersonal betrieben. Hilft das der Universtät? Und nebenbei: Die Unternehmen sind aber nicht gerade aus dem Fördergebiet der EU. Da fließen EU-Subventionen in amerikanische Unternehmen. Ob das im Sinne der Förderung ist?


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems.html
(2) http://www.leuphana.de/intranet/inkubator-intranet/kompetenztandems.html
(3) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/biokerosin.html
(4) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/internettherapie.html
(5) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung.html
(6) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen/team-fernsehen-20.html
(7) http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article4814792/Wie-Lueneburg-das-Fernsehen-neu-erfindet.html
http://www.zeit.de/2010/30/Privat-TV-Lueneburg?page=2

Samstag, 5. März 2011

Leuphana Konferenzwoche geht containern

Ey Leute, ich schlag den KONFERENZ KUHRIER auf und denk ej geil, da is was zum Containern drin. Djamil entdeckt als Sprechbubbles Fotostory Containern auf Seite 6.
"Schon wieder Hunger und mal wieder kein Geld..."

"Mal sehen was der gute Container so her gibt."

"BÄM! Heute gibts Mähre für lau."
Ihr seid total flach. Lustich is anders! Mensch containert nicht einfach weil kein Geld. Mensch containert aus Überzeugung im Kampf gegen Konsumterror und Wegwerfgesellschaft. Was mehr Tiefe und Hintergrund bitte, wenns euch schlau um Nachhaltigkeit geht.

Viva la revolution!

Soviel zu Klischees. Vermutlich habt ihr genau so einen Text und Sprachstil von Containerern und -innen erwartet. So einfach und platt ist das Leben nicht. Denkt mal darüber nach...

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per eMail erhalten haben.

Freitag, 4. März 2011

Grüne Lüneburg: Mehr Uni statt Bundeswehr!

Die Landeszeitung berichtete am 2. März, dass CDU und SPD eine Resolution zum Erhalt des Bundeswehrstandortes Lüneburg in den Stadtrat eingebracht haben (1). Anders sehen das die Grünen: Sie wollen im Rahmen der Bundeswehrreform freiwillig auf die Soldaten verzichten. Statt dessen sollen Bund und Land den Uni-Ausbau unterstützen. Die Grünen erwarten eine Kompensation in Form eines weiteren Studiengangs im Bereich Naturwissenschaften mit mindestens 500 Studenten und schlagen ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Energien vor.

SPD und CDU halten von der Idee vermutlich wenig, hat doch OB Mädge gerade noch erklärt:
Ich werde mich für den [Bundeswehr]Standort einsetzen, die Soldaten gehören zum Stadtbild. (2)
Die CDU denkt auch an das Geld.
Schließlich wolle der Bund knapp 20 Millionen Euro bis 2016 in die Modernisierung der Theodor-Körner-Kaserne investieren. (2)

LeuphanaWatch meint: Die Idee der Grünen ist doch gar nicht schlecht und die 20 Millionen Euro für die Kaserne kriegt Holm Keller sicher auch verbaut. Vielleicht fangen die die Kostensteigerungen beim Audimax auf. OB Mädge sollte sich an seine alten Aussagen erinnern:
Vor einigen Jahren konnten sich Celle und Lüneburg entscheiden, wer ein großes Gefängnis und wer eine Hochschule bekommt. Celle wählte das Gefängnis und ärgert sich sicher noch heute. Lüneburg setzte auf die Zukunft.

Ist die Wahl zwischen Bundeswehr und größerer Universität nicht eine ähnliche Frage?

Quellen:
(1) http://www.stadt.lueneburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=3962&options=4
(2) LZ 2. März 2011 - "Grüne wollen Truppe wegtreten lassen"

Grundsteinlegung Zentralgebäude schon nächste Woche?

Laut dem Bericht des NDR [1] ist für nächste Woche die Grundsteinlegung für das neue Zentralgebäude geplant. Dies wurde auf einer Bürgerversammlung berichtet. Weitere Informationen sind Leuphanawatch derzeit noch nicht bekannt.

Auch die Bürgerversammlung selbst war, laut einem Bericht des AStA, nur unzureichend angekündigt [2]. Trotzdem scheinen Leser von Leuphanawatch anwesend gewesen sein. Ist doch die Kritik geäußert worden, dass der Bau mit nur einem einzigen, nicht teilbaren Hörsaal zu klein für die Universität sei.

Projektsteuerer Matthias Reese verwies hingegen
auf die unzähligen anderen Hörsäle auf dem Campus.
Der AStA meint daraufhin zynisch:
Unseres Wissens nach gibt es davon fünf, die bereits jetzt stark ausgelastet sind.
Leuphanawatch bleibt bei der Einschätzung: Hier wird am Bedarf vorbei ein viel zu kleines Gebäude errichtet. Es werden dringend weitere Hörsäle benötigt wenn alle Studiengänge auf dem Campus Scharnhorststraße konzentriert werden sollen. Oder soll die Leuphana Universität Lüneburg, etwa durch die Streichung von den Studiengängen der Ingenieurswissenschaften, weiter schrumpfen?

[1] http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/leuphana119.html
[2] http://www.asta-lueneburg.de/home/singlenews1/?tx_ttnews[tt_news]=1056&tx_ttnews[backPid]=240&cHash=5579b2612d

Donnerstag, 3. März 2011

Leuphana UNIVERSITÄT(!) Lüneburg

Die Erstsemester haben gerade Konferenzwoche zum Thema Nachhaltigkeit. Es gibt eine Zeitung zur Konferenzwoche, den "Konferenz Kuhrier". Kuhrier mit H, passend zum Kuh-Logo. Die Zeitung wurde von Erstsemestern erstellt und mit viel Sorgfalt und Herzblut erstellt. Wir möchten allerdings auf einen Fehler hinweisen, den die Redaktion wohl kaum zu verantworten hat.

Obwohl sie sich "Leuphana" nennt, ist das hier immer noch die Universität(!) in Lüneburg.

Irrtümlich schreibt die Erstsemesterredaktion:
AStA Lüneburg: Leuphana College soll Studiengebühren zurückzahlen (...)
Finanzierung des Libeskindbaus an dem Leuphana College ist gesichert (...)
"Ich studiere am Leuphana College" ist so englisch, so sexy und hört sich irgendwie wichtig an. "Willkommen im College" sagt Herr Spoun zu euch und ihr jubiliert (vielleicht).

Liebe Erstsemester, vergesst mal das College! Es kann gar keine Studiengebühren zurückzahlen und an ihm kann auch kein Libeskindaudimax gebaut werden. Das College ist eine Werbeblase und eine Worthülse. Bauen kann nur die Universität und Studiengebühren zurückzahlen kann auch nur sie. Bis zur universitären Bananenrepublik mit des Königs College ist es zum Glück noch etwas hin.

Ihr studiert hier an einer Universität - und das ist auch gut so!

LeuphanaWatch meint: Wenn ihr die Herren Spoun oder Keller seht könnt ihr denen das gerne einmal mitteilen.

Mittwoch, 2. März 2011

AStA-Copy schreibt rote Zahlen

Leser von LeuphanaWatch haben uns auf folgenden Sachverhalt aufmerksam gemacht:
AStA-Copy, ein Servicebetrieb des AStA, schreibt seit Jahren rote Zahlen. Die Verluste sollen trotz eines jährlichen Zuschusses von 10.000 Euro durch den AStA sich im fünfstelligen Bereich bewegen. Um den Trend umzukehren wurde im letzten Sommer eine Unternehmensberatung beauftragt, verschiedene Szenarien zu entwerfen. Diese sollen auf der heutigen (Mittwoch) Sitzung des Studierendenparlamentes unter Tagesordnungspunkt 8 betrachtet werden.

Nach unseren Informationen ist dieser Tagesordnungspunkt hochschulöffentlich. Jeder Student ist rede- und antragsberechtigt. Die Sitzung soll ab 14:30 Uhr im Raum 9.104 stattfinden.

Wir können gespannt sein, ob innovative Lösungen gefunden wurden. Zu vermuten ist, dass mal wieder die Lohnkosten gedrückt und das Unternehmen auf einen Wachstumskurs gebracht werden soll.

LeuphanaWatch meint: Wer sich über die Verwendung der Semesterbeiträge aufregt soll sich durch Ideen einbringen.

Dienstag, 1. März 2011

Wider der Plastikwörter

Im Rahmen der Causa Guttenberg ist ein Imagefilm [1] bekannt geworden, in welchem der Verteidigungsminister einen kurzen Auftritt hat.

Die Universität Bayreuth selbst hat ihn inzwischen vom Netz genommen. Allerdings nicht, da in dem Film Aussagen fallen, wie dass die Lehre von „jungen und motivierte Professoren“ gehalten werde oder die Universität „jung und aufstrebend“ sei. „Das Plus, welches wir hier produzieren“ sei gefragt. „Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltungen, wo Studierende potenzielle Arbeitgeber kennen lernen können“. Sondern, da der bekannteste Absolvent sich als ein Betrüger [2] erwiesen hat, dem die Universität aufgesessen sei.
Mit diesen Aussagen erinnert der Imagefilm unweigerlich an einen Anderen: Leuphana 21 [3].

Dieser hatte auf dem Campus in Lüneburg einige Diskussionen ausgelöst [4].
Die Plastikwörter gleichen sich in den beiden Filmen. Doch wenn sich die unbekannten Studierenden in Lüneburg sorgen machten, dass ihre Universität sich zu einer unternehmerische Universität wandeln könnte scheint dieser Wandel in Bayreuth schon längst erfolgt. Scheint man sich in Bayreuth als Aufsichtsratsmitglied eines wichtigen Sponsors ja eine „summa cum laude“ erkaufen zu können [5].

Nach dem auch an der Leuphana Universität Lüneburg Wirtschaftsrecht studiert werden kann liegt es im Auge des Betrachters, welche der beiden Universitäten den besseren Ruf hat.

[1] http://www.youtube.com/watch?v=AQzwQA0PRHA
[2] http://www.youtube.com/watch?v=6cDZuQBtpVA&feature=related
[3] http://www.youtube.com/watch?v=43vhUC5_1xA
[4] http://www.zeit.de/campus/online/2007/47/leuphana-satire
[5] http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/doktortitel-fuer-den-uni-sponsor/3878432.html

NRW hat Studiengebühren abgeschafft!

Aus einer Email des Studierendenparlaments, die uns über die email-Verteiler der Universität erreichte:
Es gibt ab sofort keine Studiengebühren mehr - in Nordrhein-Westfalen (s.u.).

Dies dürfte vor allem den (studentischen) Protesten im Rahmen der Bildungsstreiks zu verdanken sein.

Wer etwas ähnliches in Niedersachsen erreichen will, ist herzlich eingeladen, sich an der Studiengbühren-AG des AStA-NOA-Referates zu beteiligen. Termine usw. auf der AStA-Homepage oder unter NOA@asta-lueneburg.de

Es lohnt sich sicherlich, immerhin hat Nds. die höchsten Studiengebühren sowie die wenigsten Härtefall- und Ausnahmeregeln, kurzum die asozialste Hochschulpolitik.
Übrigens soll die Lehre in Niedersachsen ab diesem Wintersemester (im Rahmen des doppelten Abijahrganges und Wehrpflicht-Aussetzung) Montags bis Samstag bis 22.00 gehen, sowie mit Blockseminaren in den Semester"ferien" (Quelle: Landeshochschulkonferenz).

Heissa, das wird "lustig" !

schönen gruß,
Caspar,
Mitglied im Studierendenparlament der Uni Lüneburg
Der email angehängt ist eine Pressemitteilung des ASTA aus Hannover, die sich auf die Situation in Niedersachsen bezieht.
Bildungsproteste erfolgreich - Studiengebühren abgeschafft!

Am heutigen Donnerstag den 24.02.2011 dürfen eine halbe Million Studierende und Millionen SympathisantInnen jubeln. Nach langem Hin und Her hat es die rot-grüne Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfallen mit Hilfe von DIE LINKE endlich geschafft, das Kapitel allgemeine Studiengebühren endgültig zu beenden. Diesen Erfolg verdanken die jungen Menschen dem Protest und Widerstand hunderttausender Menschen, vor allem im Rahmen des Bildungsstreiks, sowie dem ständig aufrecht erhaltenen außerparlamentarischen Druck auf die Politik.

Die Hamburgerin Nadine Berger, Geschäftsführerin des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS), sagte zu dem heutigen Tag: „Die Kämpfe gegen Studiengebühren zeigen vor allem, dass sich Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeit lohnt!“

Nach Hessen und dem Saarland fällt mit NRW nun die größte Bastion der marktideologischen Gebührenbefürworter_Innen. Die neu gewählte Regierung in Hamburg hat angekündigt, ebenfalls allgemeine Studiengebühren abzuschaffen. Der bundesweite Trend ist eindeutig, eine Gebührenregierung nach der anderen wird abgesetzt.

Zum Wintersemester 2011/2012 werden nur noch in vier von 16 Bundesländern allgemeine Studiengebühren verlangt. Da in Hamburg die Abschaffung ebenfalls fest steht, gibt es demnächst nur noch drei Bundesländer mit unsozial wirkenden allgemeinen Studiengebühren. Niedersachsen ist eins davon, und zudem jenes mit den höchsten Gebühren.

„Die Schwarz-Gelbe Regierung führt ignorant einen Kurs fort, der bestehende Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft verschärft und regiert so weiterhin an den Menschen vorbei. Wir fordern die Abschaffung der Studiengebühren in Niedersachsen.“, so Kristian Kröger, Sozialreferent des AStA der Universität Hannover.
LeuphanaWatch meint: Noch ein Grund mehr, die Studiengebühren zurückzufordern!