Freitag, 30. September 2011

Liebe Altstudis, euch zum Abschied


Diplom:
Betriebswirtschaftslehre - Diplom (Uni)
Erziehungswissenschaften - Diplom (Uni)
Sozialpädagogik - Diplom (Uni) (früher ausgelaufen)
Umweltwissenschaften - Diplom (Uni)
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Diplom (Uni)
Angewandte Automatisierungstechnik Dipl.-Ing. (FH)
Angewandte Informatik - Diplom (FH)
Betriebswirtschaftslehre - Diplom (FH)
Ingenieurinformatik - Diplom (FH)
Sozialarbeit/Sozialpädagogik - Diplom (FH)
Wirtschaftsinformatik - Diplom (FH)
Wirtschaftspsychologie - Diplom (FH)
Wirtschaftsrecht - Diplom (FH)

Staatsexamen:
Lehramt Grund-, Haupt- und Realschulen
Lehramt Berufsbildende Schulen - Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften (früher ausgelaufen)
Lehramt Berufsbildende Schulen - Fachrichtung Sozialpädagogik (früher aufgelaufen)

Bachelor:
Angewandte Automatisierungstechnik B.Eng.
Betriebswirtschaftslehre (Business Administration) B.A.
Bildungswissenschaften B.A.
Empirische Wirtschafts- und Sozialwissenschaften B.Sc.
Informatik B.Sc.
Sozialpädagogik B.A.
Umweltwissenschaften B.Sc.
Wirtschaftsinformatik B.Sc.
Wirtschaftsingenieur B.Eng.
Wirtschaftspsychologie B.Sc.
Wirtschaftsrecht LL.B.

Lebt wohl.

Mittwoch, 28. September 2011

Studentenvertretung ist jetzt auch Leuphana (II)

Erst vor kurzem mussten wir uns fragen, ob der AStA seiner Funktion als Hüter der Demokratie noch nachkommen kann. Damals missachtete der AStA durch einen Beschluss sein eigenes Parlament. Jetzt zeigt sich, dass die verfasste Studentenschaft in einer anderen Ebene ihre Glaubwürdigkeit verlieren könnte. Forderte der AStA noch vor kurzem mehr Transparenz bei der Finanzierung des Audimax-Bau so scheint er bei der Transparenz der studentischen Finanzen zurückhaltender zu sein. Über die folgende Tatsache muss er informiert sein:

Die verfasste Studentenschaft finanziert sich selbst durch Studentenbeiträge von aktuell 16,55 € [1]. Zusätzlich werden die Gelder zur Finanzierung eines Semestertickets erhoben. Im Wintersemester 10/11 und Sommersemester 2011 betrug der Beitrag für das Semesterticket nach §1 (2) der "Beitragsordnung der Studierendenschaft der Universität Lüneburg" 115,53 Euro [1]. Jedoch kostete das Semesterticket nach Angaben des ehrenamtlichen Semesterticketbeauftragten nur 105,61 Euro pro Semester/Student [2] [3]. Damit macht die verfasste Studentenschaft 9,92 € Gewinn pro Student/Semester. Der tatsächliche Studentenbeitrag lag damit bei 16,55 + 9,92 = 26,47 € und er war damit weit über dem Landesdurchschnitt anderer Universitäten. Die verheimlichten Mehreinnahmen sind dabei nach Adam Riese über 120.000 € alleine in diesen zwei Semestern. Zumindest legen die Unterlagen das nahe.

Betreibt man dieses Modell schon länger dürften hohe Rücklagen geschaffen worden sein. Mit ihrem Gewinnstreben verstößt die Studentenschaft gegen ihre eigene Beitragsordnung. Heißt es dort doch unmissverständlich:
Eine andere Verwendung dieser Beitragsanteile (für das Semesterticket, LW) ist nicht zulässig. [1]
Die Erhebung von Beiträgen und der Umgang mit Finanzen ist seit jeher Aufgabe des Parlaments. Wie erklären die Parlamentarier das angehäufte Geld? Wie kann es sein, dass alle Studenten heimlich von ihrer eigenen Vertretung abkassiert werden? Und warum schweigt der ASTA?

Leuphanawatch fordert: Hier muss die Studentenverwaltung jene Transparenz, welche sie immer von anderen fordert, auch bei den eigenen Mitteln herstellen. Sonst ist es mit der Glaubwürdigkeit dahin.

[1] http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/VERWALTUNG/praesidium/intern/intern2010/Gazette_08_10.pdf
[2] (Filmminute 3:25) http://www.youtube.com/user/AStALueneburg#p/u/7/_CMxsxVD5cM
[3] (vgl. Seite 4) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/sprecherinnen/Vollversammlungen/Semesterticket-Vollversammlung.pdf

Sonntag, 25. September 2011

Stiftungsrat gibt jämmerliches Bild ab

Was ist da los im Stiftungsrat? Gerade erst empörte sich LeuphanaWatch über das Gremium. Dabei sitzen kompetente Personen im höchsten Organ der Leuphana Universität Lüneburg. Aber ihr Wirken wird überlagert von offen zur Schau getragener Belustigung über den Rat und schlichter Arbeitsverweigerung. Besonders unrühmlich haben zwei Personen auf sich aufmerksam gemacht: Miriam Meckel und Volker Meyer-Guckel.

Über die Arbeitsverweigerung der Stiftungsrätin Miriam Meckel berichtete LeuphanaWatch bereits vor Monaten. Die Stiftungsrätin scheint ihre Aufgabe nicht allzu ernst zu nehmen und vermarktet lieber ihren Burnout. Zu ihrer neusten Tätigkeit gehört das Lästern über Fernsehliebling Günther Jauch, der Meckels Lebensgefährtin Anne Will vom Sonntagabend-Sendeplatz in der ARD verdrängte. Ob Frau Meckel bei der letzten Stiftungsratsitzung anwesend war, ist bislang unbekannt. Gerüchte kursieren, sie sei erneut nicht erschienen. Wenn dem so ist, gibt es nur noch eine mögliche Konsequenz: Miriam Meckel muss aus dem Stiftungsrat zurücktreten und zwar sofort. Dann kann eine verantwortungsbewusstere Person für die wichtige Aufgabe gefunden werden.

Der zweite Totalausfall im Stiftungsrat ist ausgerechnet der Vorsitzende Dr. Volker Meyer-Guckel. Einer der großen Befürworter von Stiftungsuniversitäten erweist sich als Paradebeispiel dafür, wie man sein eigenes Amt der Lächerlichkeit preisgeben kann. Ein Video auf der Plattform youtube zeigt Meyer-Guckel bei seiner Rede zur Grundsteinlegung des Audimax [1], in der er die Aufgaben des Stiftungsrates beschreibt:
Wenn Sie den Stiftungsrat nicht kennen und die Mitglieder, dann macht das nichts, denn so bedeutend ist er nicht. Wie das Wort schon sagt, er berät im Wesentlichen. Die ein oder andere Entscheidung kann er auch treffen. Aber was es so schwierig macht, Geld hat er eigentlich nicht.
Ein Blick ins Hochschulgesetz scheint der Stiftungsratsvorsitzende offenbar noch nicht geworfen zu haben oder es ist ihm egal. Dort heißt es in § 60 II:
Der Stiftungsrat berät die Hochschule, beschließt über Angelegenheiten der Stiftung von grundsätzlicher Bedeutung und überwacht die Tätigkeit des Präsidiums der Stiftung. Er hat insbesondere folgende Aufgaben:
1. Ernennung oder Bestellung und Entlassung der Mitglieder des Präsidiums der Hochschule,
2. Entscheidung über Veränderungen und Belastungen des Grundstockvermögens sowie die Aufnahme von Krediten,
3. Zustimmung zur Entwicklungsplanung der Hochschule und zum Wirtschaftsplan der Stiftung,
4. Entgegennahme des Rechenschaftsberichts des Präsidiums,
5. Feststellung des Jahresabschlusses sowie Entlastung des Präsidiums der Stiftung,
6. Zustimmung zur Gründung von Unternehmen oder zur Beteiligung an Unternehmen durch die Stiftung,
7. Rechtsaufsicht über die Hochschule,
8. Beschluss von Änderungen der Stiftungssatzung sowie Erlass, Änderung und Aufhebung anderer Satzungen der Stiftung.
Der Stiftungsrat hat weitreichende Kompetenzen, ohne ihn ist keine Universität zu machen. Der Universitätshaushalt bedarf seiner Zustimmung, jede Baumaßnahme muss vom Stiftungsrat abgesegnet werden. Er allein verantwortet das Audimax. Er fällt - leider - viele zentrale Entscheidungen und ist die Rechtsaufsicht der Universität. Wenn Herr M.-G. darüber nicht informiert ist, erzeugt das eine brisante Lage. Wenn nicht einmal der Stiftungsratsvorsitzende seine Aufgaben ernst nimmt, wie soll er sie dann kompetent und konsequent erfüllen? Wer kontrolliert überhaupt, was das Präsidium treibt? Welches Bild vermittelt der Stiftungsrat in der Öffentlichkeit?

[1] LeuphanaWatch dankt für den Hinweis.

Samstag, 24. September 2011

Rheinzink will Steuerschulden nicht voll zahlen

Wenn es nach Vizepräsident Holm Keller geht, ist am Sponsoringvertrag mit der Firma Rheinzink für die Audimaxfassade nichts auszusetzen. Das erklärt die Leuphana Universität Lüneburg in einem Dossier. Aufgrund dieser Sponsoringvereinbarung besteht Korruptionsverdacht gegen Keller. Auch das Unternehmen Rheinzink hat derzeit nicht nur gute Presse. So berichtet ein Lokalradio aus NRW:

Rheinzink hat bei der Stadt Datteln Steuerschulden in zweistelliger Millionenhöhe. Das hat das Finanzamt nach einer Überprüfung festgestellt. Durch eine Schuldenrückzahlung könnte die angespannte Haushaltslage der Ruhrgebietsstadt erheblich entspannt werden. Die Schulden will der Konzern jedoch nicht zahlen und bietet lediglich einen Teilbetrag an. Im Gegenzug will man nicht gegen den Steuernach-forderungsbescheid klagen. [1] Eine solche Klage könnte 10 Jahre dauern und die Stadt Datteln würde solange keinen Cent sehen. Das Lokalradio spricht von einem "Dilemma" für die Stadt: entweder sofort 2/3 der zustehenden Summe oder für das nächste Jahrzehnt zunächst gar nichts. [2]

LeuphanaWatch meint: Illustre Geschäftspartner, die Herr Keller an unsere Leuphana Universität Lüneburg geholt hat.

[1] http://www.radiovest.de/Lokalnachrichten.1579+M5ff3a40c66c.0.html
[2] http://www.radiovest.de/Lokalnachrichten.1579+M520b7cdd06c.0.html
LeuphanaWatch dankt für den freundlichen Themenhinweis.

Freitag, 23. September 2011

Verzweifelte Tutorensuche

Die Beliebtheit des Leuphana-Semesters hält sich in Grenzen. Zumindest scheinen Studenten der höheren Semester wenig motiviert, noch einmal das Modul 'Wissenschaft trägt Verantwortung' zu durchlaufen. So werden nur zwei Wochen vor Studienbeginn der Erstsemester noch immer händeringend Tutoren gesucht:
Liebe Studierende,
für das Modul Wissenschaft trägt Verantwortung (Leuphana Semester) suchen wir für das kommende Wintersemester noch dringend Tutorinnen und Tutoren!
Reizt Sie die Herausforderung Studierende aus allen Studiengängen für das Thema Nachhaltigkeit zu interessieren? Haben Sie womöglich schon Erfahrung im Umgang mit Gruppen und mit Grundlagen der nachhaltigen Entwicklung?
Details: http://myshare.leuphana.de/d586b516c63c8c97da2d4e371145762d
Anna Jordan und das WtV-Team
Eine ungewöhnliche Situation! Normalerweise sind SHK-Stellen heiß begehrt, denn viele Studenten sind zur Sicherung ihres Lebensunterhalts auf einen Verdienst angewiesen. Das Leuphana-Semester und insbesondere das 'Nachhaltigkeit-Wissenschaft-Nachhaltigkeit-trägt-Nachhaltigkeit-Verantwortung-Nachhaltigkeit'-Modul scheinen aber wenig beliebt. Können Studenten im dritten Semester das Wort Nachhaltigkeit nicht mehr hören? Woran liegt der Tutorenmangel?

Donnerstag, 22. September 2011

Atom-ASTA ist zurück

Wir hatten uns schon gefragt, was aus dem Atom-ASTA geworden ist. Jetzt ist er nach längerer Pause zurück.
Castor-Warm-Up
23. & 24. September
Clamartpark Lüneburg
Auf Plakaten wird auf die Veranstaltung mit Bands, Feuershow, Vorträgen, Aktionstrainings, Filmen und Infos zum diesjährigen Castortransport ins Wendland hingewiesen. Veranstalter ist der ASTA. Mehr Infos gibt es beim Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom.

LeuphanaWatch findet: Wenn der ASTA der Atom-AStA ist, macht er coole Sachen. Solange er genug andere Themen macht: Daumen hoch!

Mittwoch, 21. September 2011

Der Semesterticket-Mann

Überraschung!
Das Semesterticket wird durch den Semesterticketbeauftragten [VORNAME NACHNAME] und dem ASTA ermöglicht.
So heißt es auf dem brandneuen Semesterticket, einem offiziellen Ausweisdokument für das Wintersemester. Das ist eine Premiere. Noch nie wurden die Namen einzelner Personen auf dem Ticket genannt. Bislang war dort nur ein Logo des ASTA zu finden. Man stelle sich eine solche personalisierte Botschaft auf dem Personalausweis vor - undenkbar.

Am Beispiel Semesterticket zeigt sich eine Veränderung im Engagement. Viele Menschen engagieren sich für eine Sache um ihrer selbst willen. Sie tun es, weil sie Spaß daran haben und die Aufgabe für sinnvoll und wichtig halten. Ihr Name spielt dabei keine Rolle, sie gehen auf in einer Gruppe, Institution, Einrichtung. Aber das studentische Engagement ist im Wandel. Die Entwicklung führt insgesamt in Richtung von Einzelprojekten. Im Beruf und im Ehrenamt. Die Gesellschaft macht es vor und Leuphana im Speziellen. Komm hier her, arbeite an einem Teilprojekt der Leuphana Universität Lüneburg und spring eine Stufe auf der Karriereleiter höher. Das ist nur möglich, wenn der eigene Name mit jedem Projekt explizit verbunden ist. Nur so wird der eigene Name zur Marke, nur so profitiert der Name vom Erfolg der Projekte.

Wenn überall der eigene Name auftaucht, mag das für die Karriere gut sein. Aber es dient nicht der Sache und kann schnell nach hinten losgehen. Das Beispiel des Semesterticket-Mannes zeigt das deutlich: Ein Grammatikfehler auf dem Ausweispapier ist da das kleinere Problem. Im Internet fand LeuphanaWatch nach kurzer Recherche eine Webseite mit Aussagen, die der Semesterticket-Mann vermutlich nicht mit seinem Namen in Verbindung gebracht haben möchte. (1) Zum Schutz der Person geben wir diese nicht wieder und bitten darum, dies auch in den Kommentaren nicht zu tun.

Lieber Semesterticket-Mann,
nimm dich bitte selbst nicht so wichtig und stell dich nicht in den Vordergrund. Engagiere dich, wenn es dir um die Sache geht. Engagiere dich für die Studentenvertretung, sei Teil dieser Studentenvertretung, sei die Studentenvertretung. Aber hör auf mit der Selbstdarstellung, erst recht auf unserem Semesterticket. Und sei so gut und schau dir deine Webseiten noch einmal genau an. Du möchtest doch nicht in eine Ecke gestellt werden, in die du sicherlich nicht gehörst. Dein Engagement in Ehren, aber nicht überall müssen kleine Hinweise auf den Urheber angebracht werden. Die vielen kleinen Personenhinweise verstellen sonst noch den Blick auf das Wesentliche.

(1) Wir danken für den Hinweis in dieser Sache.

Montag, 19. September 2011

Meyer-Guckels Erkenntnis

Der Stiftungsratsvorsitzende der Leuphana Universität Lüneburg, Dr. Volker Meyer-Guckel ist ein ganz schlauer Fuchs. Laut Pressemitteilung wittert er eine Kampagne gegen Vizepräsident Holm Keller. Der steht unter Korruptionsverdacht und darf sich mit einer neuen, altbekannten Finanzlücke beim Audimax herumschlagen. Seit Tagen berichtet die Presse, das Thema beschäftigt den Landtag, die Ministerin steht unter Druck. Alles, was M.-G. dazu zu sagen hat, ist folgendes:
Stiftungsratsvorsitzender Meyer-Guckel vermutet mit Blick auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung eine gezielte Kampagne: „Immerhin liegt der Bericht schon seit Juli dieses Jahres vor.“ Er nimmt an, dass mit der erneuten Diskussion die Ernennung von Präsident Sascha Spoun und dem hauptberuflichen Vizepräsidenten Holm Keller doch noch verhindert werden soll. (1)
Der Mann ist ein Schnellmerker! Natürlich läuft aktuell eine Kampagne gegen Holm Keller. Es wird abgerechnet. Und das ist auch gut so. Zu viel hat sich Keller in den letzten Jahren geleistet, als dass er als Vizepräsident einer öffentlichen Institution noch tragbar wäre. LeuphanaWatch erstellte bereits im Frühjahr ein Sündenregister. Seit dem lässt sich sicherlich noch das ein oder andere ergänzen. Zum Beispiel wäre da der offiziell festgestellte Verstoß gegen die Antikorruptionsrichtlinie oder das Wahldrama mit Flatratewählen im Frühjahr. Natürlich bringen Kritiker solche Themen nun auf die Tagesordnung. Die Gelegenheit ist günstig. Wenn diese Personen tatsächlich die Probleme sehen, von denen sie immer sprechen, dann ist es ihre Pflicht nun alles zu versuchen, um Keller endlich vom Campus zu jagen.

Einen entscheidenden moralischen Erfolg haben die Kritiker bereits errungen: in einem umfangreichen Dossier musste sich die Universitätsleitung mit den Vorwürfen auseinandersetzen. Das gab es noch nie zuvor, bislang wurden sämtliche Vorwürfe stets kurzerhand abgebügelt. Das ist jetzt anders. Die Reaktion des Präsidiums zeigt, wie angeschlagen Vizepräsident Keller ist. Ihm steht das Wasser bis zum Hals. Das Dossier soll den Befreiungsschlag bringen - ob er gelingt?

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Können die Kritiker nachlegen? Gibt es noch mehr pikante Details, die ans Licht kommen? Oder haben die Kritiker ihr Pulver bereits verschossen und Keller bekommt noch eine Gnadenfrist?

LeuphanaWatch verspricht: Wir bleiben dran.

(1) http://www.leuphana.de/aktuell/archiv-startseiten-news/finanzierung-zentralgebaeude.html

Audimax-Presseschau

Eine kleine Presseschau zum Audimax und dem Korruptionsverdacht gegen Vizepräsident Holm Keller.

09.09.
Der Lüneburgherr (FTD Seite 4 f.)

15.09.
Stellungnahme zum Rechnungshofsbericht (ASTA)

16.09.
Altbekannte Themen, unbegründete Zweifel (LZ)
Leuphana weist Vorwürfe zurück (sog. Dossier)
Ministerin stellt sich demonstrativ hinter Libeskind-Bau (Leuphana)
Wanka: Bloßes Prestigestreben (ASTA)
Leuphana: Wanka bestreitet Korruption (NDR)
Giftige Debatte über Leuphana-Bau (LZ)
Wettbewerb unterlaufen (taz)

17.09.
Korruptionsverdacht wirft Schatten auf Leuchtturmprojekt (Abendblatt)
Korruptionsverdacht an der Leuphana Universität (Abendblatt)
Misslungene Reinwaschung für Sascha Spoun und Holm Keller (Abendblatt)

Mehr Presseberichte enthält der Pressespiegel der Leuphana Universität Lüneburg.
15. - 16. Sept. 2011
16. - 19. Sept. 2011

LeuphanaWatch fasst die Erkenntnisse der letzten Woche zusammen:
1. Großes Pressecho
2. Leuphana Universität Lüneburg und Ministerium sehen keine Probleme
3. Die Gegenseite ist nicht überzeugt
4. Das Präsidium veröffentlicht ein Dossier, um die Kritik zu entkräften.

Sonntag, 18. September 2011

Wie läuft's denn so beim Audimax?

Das Audimax ist des Keller Holms liebstes Kind. LeuphanaWatch berichtete bereits vom Korruptionsverdacht gegen Keller und in der letzten Woche ist in Sachen Zentralgebäude viel passiert. Manchmal sagen Bilder mehr als Worte, aber wir fragen trotzdem: Wie läuft's denn so beim Audimax, Frau Ministerin Wanka?
Quelle: NDR
Herr Keller, konnte die Ministerin ihnen den Rücken stärken?
Quelle: NDR
Herr Spoun, ist die Sache nun ausgestanden?
Quelle: NDR
Noch sitzt Holm Keller auf seinem Stuhl, aber er ist angezählt. Mehr in Kürze hier auf LeuphanaWatch.

Freitag, 16. September 2011

Präsidiale Demokratie

Präsident Prof. (HSG) Dr. Spoun hat ein Buch über virale Kommunikation herausgegeben [1]. Einen Beitrag haben Spoun und sein ehemaliger Präsidiumsmitarbeiter Felix Seyfarth verfasst: "Hochschulmarketing in Zeiten von Blogs, Wikipedia und YouTube: Zur prozessanstoßenden Kommunikation für öffentliche Universitäten" [2]. In ihrem Text steht die Leuphana Universität Lüneburg Pate.

Dankenswerterweise werden kritische Stimmen erwähnt. Die Radiosatire Leuphanatiker des ASTA, die Homepage Leuphana21, unseren Vorgängerblog LeuphaNO und die leider verschwundene Materialiensammlung Das weiße Gold. Nicht zuletzt wird die Schlacht um den Wikipediabeitrag der Leuphana genannt, die zu einer mehrmonatigen Veränderungssperre führte.

Dann wird es interessant. Der Präsident einer deutschen Alma mater sagt zu Demokratie und Mitbestimmung:
Vielmehr gilt es, die zivilgesellschaftliche Rolle der Institution ernst zu nehmen und die breite Teilhabe zu ermöglichen und zu erhöhen ohne in zentralen Aussagen Kompromisse einzugehen (...). [3]
Wir verstehen: Mitbestimmen und Einfluss nehmen, solange es im Klein-Klein bleibt und das präsidiale Gesamtwerk unverändert Bestand hat. Ketzerische Fragen nach dem Sinn von Teilen des Leuphana-Semesters oder anderer Bausteine bitte nicht. Wer so etwas anspricht ist ein Kritiker. Und für die gilt:
Die für jeden Einzelnen notwendige mentale Anstrengung sich auf das Neue einzulassen und die eigene Identität neu zu verorten, ist besonders stark ausgeprägt für Funktionsträger und andere exponierte Mitglieder, die tendenziell eine überdurchschnittlich starke Identifikation mit dem Status quo ante mitbringen. [4]
Wir sagen: Jawohl! Wer Kritik übt oder die falschen Fragen stellt, ist ein ewig gestriger, unverbesserlicher und unrettbarer Nörgler. Aber zum Grundsätzlichen:
Zu den Wesensmerkmalen und Stärken einer offenen Universitätsgemeinschaft gehört, sich der Vielfalt der Meinungen zu stellen, auch mit Widerstand, Skeptikern und Kritikern auseinanderzusetzen, die weder durch demokratische Mehrheiten noch moralische oder fachliche Legitimation zu überzeugen sind. [4]
Lieber Herr Präsident (LEU),
vielleicht haben wir Sie missverstanden; sonst haben Sie da etwas missverstanden. Wenn eine demokratische Entscheidung getroffen wurde, müssen nicht alle Menschen damit einverstanden sein. Das ist Demokratie, haben Sie schon einmal den Begriff "Opposition" gehört? Demokratische Mehrheiten sind Mehrheiten, aber sichern keinen bedingungslosen Gehorsam. Schauen Sie einmal auf den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr und fragen Sie, was eine so genannte "demokratische Mehrheit" gegen den Willen der Bürger verantwortet. Selbst wenn eine Mehrheit nicht nur im Parlament, sondern bei den Wählern insgesamt besteht, überzeugt sie die Minderheit nicht - und das muss auch nicht sein; weder im Parlament noch außerhalb.

Lieber Herr Präsident, was uns Grund zur Sorge gibt ist ihr Verweis auf moralische Legitimation. Ziehen Sie diese moralische Legitimation aus der Arbeitsweise von Herrn Keller? Ist Kritik nicht moralisch legitimiert? Sie ist doch gerade ein lebenswichtiges Element einer freien Gesellschaft. Vielleicht haben wir Sie missverstanden, ansonsten denken Sie einmal darüber nach.

[1] http://www.amazon.de/Virale-Kommunikation-Möglichkeiten-prozessanstoßenden-Marketings/dp/3832950591 [Leuphana Bibliothek: BWL 634.070]
[2] ab Seite 215
[3] Seite 238
[4] Seite 240

Dienstag, 13. September 2011

Bolognareform & Auslandssemester

In den letzten Wochen erschienen einige Presseberichte, die sich mit dem Bachelor- und Masterstudium an deutschen Hochschulen und der Mobilität für Auslandssemester kritisch befassen. Eine kleine, lesenswerte Auswahl:

Auslandssemester - keine Zeit
Von wegen mehr Mobilität: Bachelor-Studenten bleiben überwiegend daheim, belegt eine aktuelle Studie. Für Auslandserfahrungen während des Studiums fehlt vielen einfach die Zeit. Ob sie an internationale Universitäten wechseln, hängt auch von ihren Fächern ab.
Weiterlesen bei der Süddeutschen Zeitung.

Generation der Lebenslauf-Optimierer
Der Tempowahn im deutschen Bildungssystem macht Studenten zu akademischen Pauschaltouristen. Sie kommen zwar mit 21 von der Uni - aber von der Welt gesehen haben sie noch nichts. Wie Getriebene haken sie nur noch ab, was die Personalabteilungen der Unternehmen von ihnen erwarten.
Weiterlesen auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung.

Der Master ist so mobil wie ein Diplomstudiengang, der Bachelor liegt weit abgeschlagen zurück. Entscheidend seien die Rahmenbedingungen der jeweiligen Uni, meint der Tagesspiegel.

Sicherheit statt Abenteuer
Ziel verfehlt: Nach der Bologna-Reform steigt die Zahl der Auslandsaufenthalte von Studenten nicht. Sie haben dafür schlicht zu wenig Zeit.
Weiterlesen bei der tageszeitung.

Heimatverbundene Bachelor, mobile Master
Ein wichtiges Ziel der Bologna-Reform ist, dass möglichst viele Studenten ins Ausland gehen. Doch die Bachelor-Studenten bleiben zurückhaltend.
Weiterlesen bei de FAZ.

Samstag, 10. September 2011

Deutschland-Stipendium ein Flopp

An der Leuphana Universität Lüneburg floppt das von der Bundespolitik gepriesene "Deutschland-Stipendium". Das berichtet der NDR. Die Hochschule konnte nicht genug private Mittel aus der Wirtschaft als Kofinanzierung gewinnen, um die vollen Bundeszuschüsse abgreifen zu können.

Damit ist die Leuphana Universität Lüneburg in guter Gesellschaft. Viele Hochschulen nehmen an dem als "bürokratisches Monster" bezeichneten Stipendienprogramm gar nicht teil und ein Großteil der Teilnehmer konnte nicht ausreichend private Finanzmittel einwerben. Die beabsichtigte Förderung von rund 10% aller Studenten sei beim derzeitigen Finanzierungsmodell zwischen Bund und Wirtschaft unrealistisch, sagen Kenner. In diesem Jahr wird voraussichtlich selbst eine Quote von 0,45% nicht erreicht werden, berichtet der NDR weiter.

LeuphanaWatch meint: Liebe Landesregierung, einfach mal Studiengebühren abschaffen! Das ist einfach und unbürokratisch.

Donnerstag, 8. September 2011

Bericht im Umlauf - Keller schweigt zu Vorwürfen

Vor einigen Tagen veröffentlichte die Presse Teile eines Berichts des Landesrechnungshofes, der schwere Vorwürfe gegen Holm Keller enthielt. Die Audimax-Finanzierung weise erhebliche Lücken auf und es bestehe ein Korruptionsverdacht gegen Keller, hieß es darin. Mittlerweile kursiert der Bericht an der Leuphana Universität Lüneburg.

In einer Klarheit und Deutlichkeit ohnegleichen kanzeln die Prüfer die Audimax-Planung ab. Das aktuelle Finanzkonzept wird akribisch geprüft und demontiert. Und auch noch den Korruptionsverdacht schildert der Landesrechnungshof ausführlich und kommt zu eindeutigen Ergebnissen. So heißt es zur "Spende" des Unternehmens Rheinzink:
(Die privaten Verstrikungen zwischen Keller und Rheinzink) zeichnen ein Bild, dass das geforderte objektive Beschaffungshandeln einer öffentlich-rechtlichen Stiftung in Zweifel ziehen konnte. (...)
Unter diesen Rahmenbedingungen hätte sich das MWK im Stiftungsrat (aufgrund der Antikorruptionsrichtlinie) dafür einsetzen müssen, dass (...) schon zur Vermeidung eines bösen Anscheins (auf das Sponsoring) verzichtet wird. [1]
Kein Wunder, dass im Präsidium die Nerven blank liegen. Gegenüber der Presse ließ die Leuphana Universität Lüneburg verlauten,
Keller habe "zu viele Termine", um Fragen zu beantworten, der mit ihm eng befreundete Präsident Sascha Spoun sei "länger verreist". taz
Seine längere Reise verbringt Spoun offenbar auf dem Campus, wie mehrere Augenzeugen bestätigen. [2] Und Keller ist stets ein viel beschäftigter Mann; bei wichtigen Dingen klappte ein Interview noch immer.

Man versucht die Krise also auszusitzen. Statt offensive Sachverhaltsaufklärung zu betreiben, schweigt Holm Keller eisern. Wie lange das gut geht wird die nächste Zeit zeigen. An der Universität ist der Bericht Thema Nr. 1. In der Politik rumort es, ein Planungs- und Baustopp wird gefordert. Schon in Kürze geht das Thema in den Landtag. [3]

[1] Bericht des Landesrechnungshofes, Juli 2011. Wir danken für die Mitteilung.
[2] Vielen Dank für den Hinweis, den wir per eMail erhalten haben.
[3] http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1546935/

Mittwoch, 7. September 2011

Innovationsinkubator: Da ist was faul!

Vor Monaten stellte sich LeuphanaWatch die Frage, wie viel Lüneburg im Innovationsinkubator steckt. Das Ergebnis war: wenig. Besonders hielten wir ein Projekt unter Beobachtung und mussten bald die Frage nach Freundschaftsdiensten beim Fernsehen 2.0 stellen. Mittlerweile werden es immer mehr "Kompetenztandems", in denen Lüneburger Forscher mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. Zeit für eine neue Recherche.

Aktuell finden sich acht Tandems auf der Webseite der Leuphana Universität Lüneburg (1). Diese bilden die Kernstücke des Inkubators und sind besonders finanziell ausgestattet. LeuphanaWatch betrachtet das Führungspersonal:

Vernetzte Versorgung I
Versorgung psychisch erkrankter Menschen (2)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wulf Rössler (Univ. Zürich)
Internat. Partner: Prof. Dr. med. Anke Bramesfeld (MH Hannover)

Vernetzte Versorgung II
Versorgungsstrukturen für Menschen mit Diabetes und offenen Wunden (3)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Thomas Wein (Dekan Fak. Wirtschaft) / Prof. Dr. Ursula Weisenfeld (Leuphana)
Internat. Partner: Prof. Dr. Peter Zweifel (ETH Zürich)

Internetbasierte Gesundheitsinterventionen
Reduzierung gesundheitsschädlichen Verhaltens über Internetberatung (4)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Bernhard Sieland (Leuphana) / Prof. Dr. Burkhardt Funk (Vizepräsident)
Internat. Partner: unbekannt

Return to work
Prävention und Behandlung von Berufskrankheiten (5)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Dr. Nils Ole Oermann (Vizepräsident) / Prof. Dr. Swen Malte John (Univ. Osnabrück) / Prof. Dr. Axel Ekkernkamp (Univ. Greifswald) / Prof. Dr. Björn Maier (Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim).
Internat. Partner: Patricia Weinert (Genf/Berlin) / Dr. Debra Hopkins (University of Copenhagen) / Markus Steiner, MSc (University of Aberdeen)

Ambulante Reha-Kette
Ambulante Nachsorge für Schlaganfall (6)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Volker Dietz (Gastprof. Leuphana)
Internat. Partner: unbekannt

Fernsehen 2.0
TV im Internet (7)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Michael Ballhaus (Gastprof. Leuphana)
Internat. Partner: Prof. Dr. Timon Beyes (zuvor Uni St. Gallen; aktuell ??)

Biokerosin
Plattform für nachhaltige Biokerosinproduktion (8)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Stefan Schaltegger (bis 2010 Vizepräsident) / Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein (Leuphana)
Internat. Partner: Prof. Dr. Robert Bailis (Yale University) / Prof. Dr. Roger Burritt (University of South Australia)

Thermische Batterie
Entwicklung eines Wärmespeichers (9)
Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Ruck (Dekan Fak. Nachhaltigkeit)
Internat. Partner: Prof. Mohammed Farid (University of Auckland)

Fällt etwas auf?

In drei Kompetenztandems ist kein Lüneburger Forscher auf höchster Ebene beteiligt.
In zwei Tandems liegt die wissenschaftliche Leitung bei Dekanen der Leuphana Universität Lüneburg.
In drei Tandems sind derzeitige Vizepräsidenten (2) oder ehemalige Vizepräsidenten (1) führend.
"Normale" Lüneburger Profs. gibt es genau drei.

Da ist was faul im Innovationsinkubator!

Wer nah an den Fleischtöpfen sitzt, hat offenbar deutlich bessere Chancen auf die Forschungsmillionen der EU. Und warum kommen mehr als 1/3 der Tandems ohne Lüneburger Wissenschaftler auf höchster Ebene aus? Wer sind diese externen Personen in diesen Tandems und warum fließt dorthin so viel Geld?

Sollte nicht die Universität vom Geldsegen aus Brüssel profitieren?



(1) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems.html
(2) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung-i.html
(3) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/vernetzte-versorgung-ii.html
(4) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/internettherapie.html
(5) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/return-to-work.html
(6) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/ambulante-reha-kette.html
(7) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/fernsehen.html
(8) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/biokerosin.html
(9) http://www.leuphana.de/inkubator/inkubator/teilmassnahmen/kompetenztandems/thermische-batterie.html

Dienstag, 6. September 2011

Senatoren klagen weiter

Eigentlich wollte der Stiftungsrat Vizepräsident Holm Keller in diesen Tagen für eine neue Amtszeit wiederbestellen. Daraus wird wohl erstmal nichts. Nicht nur, dass eine Wiederbestellung angesichts des im Raum stehenden Korruptionsverdachts ein fatales Zeichen mit gewaltigem Schadenspotential für den Ruf der Leuphana Universität Lüneburg wäre. Es dürften zusätzlich juristische Gründe dagegen sprechen.

Die Senatoren der Liste "eine uni für alle" haben erneut einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingereicht. Entsprechende Informationen wurden per eMail verteilt und sind auf den Seiten der Studenten nachzulesen. In einer Pressemitteilung heißt es:
„Vor mehreren Monaten haben wir den Stiftungsrat und das Wissenschaftsministerium um rechtliche Prüfung unserer Bedenken gebeten. Jetzt haben uns Stiftungsrat und Wissenschaftsministerium ohne inhaltliche Begründung lediglich mitgeteilt, dass Herr Keller für eine weitere Amtszeit ernannt werden soll,“ so Senatorin Daniela Steinert. „Inhaltsleere Mitteilungen sind vollkommen fehl am Platz. Wir empfinden es als eine Frechheit, wie von Stiftungsrat und Ministerium mit unserem Anliegen umgegangen wird. Es handelt sich um einen Rechtsstreit mit Präzedenzfallcharakter für ganz Niedersachsen. Daher beschreiten wir zur Klärung erneut den Rechtsweg.“ Pressemitteilung
Die Senatoren hoffen, mit diesem erneuten Antrag Erfolg zu haben. Andernfalls wollen sie das Oberverwaltungsgericht anrufen.

Ein Zwischenstand über das rechtliche Vorgehen geben die Studenten ebenfalls und treten Gerüchten über immense Gerichtskosten entgegen:
An der Uni kursieren offenbar bewusst gestreute Falschinformationen über die bislang entstandenen Kosten. Aber keine Sorge, denn angebliche Kosten von 2.500, 5.000 oder gar 10.000 Euro entsprechen nicht der Realität.
Weitere Details lassen sich auf den Seiten der Senatsliste nachlesen.

Sonntag, 4. September 2011

ASTA ist jetzt auch Leuphana

Vorbilder gibt es viele und manche können die Falschen sein. So ist es gängige Praxis an der Leuphana Universität Lüneburg, Senatsbeschlüsse nicht allzu ernst zu nehmen. Jetzt ist der ASTA endgültig an der Leuphana Universität Lüneburg angekommen. Die selbst ernannten Hüter der Demokratie haben in der Vergangenheit diese Funktion mit Bravour ausgefüllt. Noch vor wenigen Tagen schlossen sie sich unserer Kritik an und rügten den Stiftungsrat für mangelndes demokratisches Bewusstsein. Jetzt missachtet der ASTA sein eigenes Parlament.

Eine eMail vom heutigen Abend informiert über die Verteiler der Universität, dass von Vertretern der Fachschaft BWL eine Beschwerde gegen den ASTA eingereicht wurde. Darin heißt es:
Liebe Kommilitonen,
hiermit möchten wir Euch darüber informieren, dass der AStA versucht sich über Beschlüsse des StuPa hinwegzusetzen.
In der eMail (siehe erster Kommentar) wird ausgeführt, dass das Studentenparlament vor kurzem eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung für den Finanzreferenten des ASTA von 400 € auf 648€ abgelehnt hat. Jetzt hat der ASTA entgegen der Parlamentsentscheidung seine Geschäftsordnung geändert und die Höhe der Aufwandsentschädigung auf jene 648€ festgesetzt. Das Parlament wird aufgefordert, das im nächsten Haushalt zu berücksichtigen. Weiter heißt es:
Der AStA setzt sich also bewusst über die Entscheidung des StuPa hinweg und versucht sich selber seine Bezahlung festzulegen. Gemäß aller Satzungen obliegt dies, sowie der gesamte Haushaltsbeschluss allerdings dem StuPa. Der ASTA will also das von Euch gewählte StuPa umgehen und sich von eurem Geld höher bezahlen. Dieser Zustand ist nicht tragbar und darüber wollten wir Euch informieren.
LeuphanaWatch ist entsetzt. Sollten die Aussagen der Nachricht zutreffen, wäre das ein Skandal. Das Haushaltsrecht eines Parlamentes umgehen zu wollen, ist ein zutiefst undemokratischer Vorgang. Dass der ASTA damit seine Kompetenzen bei weitem überschreitet, sei nur als Randnotiz vermerkt. Die Reaktion der Studentenvertreter mutet wie eine kindliche Trotzreaktion an, frei nach dem Motto: 'Wenn du mir nicht gibst was ich will, dann hole ich es mir eben.' Mit seinem Verhalten hat sich der ASTA einen Bärendienst erwiesen.

Wesentlich schlimmer als der ASTA- Beschluss, der schlicht ungültig ist und nicht umgesetzt werden darf, ist der Imageschaden. Wer von anderen Demokratie, Transparenz und Mitbestimmung einfordert, sollte selbst als Vorbild voran gehen. Zwar wird die berechtigte Kritik an der Leuphana Universitäts-Leitung in Zukunft nicht weniger zutreffend sein, aber die moralische Integrität ist vorerst dahin. Es wird ein hartes Stück Arbeit, sie wieder zurück zu gewinnen. Vorerst dürfen sich alle Kritiker der Studentenvertretung bestärkt fühlen. Holm Keller, derzeit wegen Korruptionsverdacht unter Druck, dürfte die Ablenkung nicht ungelegen kommen.

Allerdings sollten auch die Beschwerdeführer nicht zu sehr triumphieren, ihre Weste ist ebenfalls keineswegs strahlend weiß. Ein nicht unerheblicher Teil von ihnen führte im Frühjahr die Kampagne Spoun4President; diese setzte sich dafür ein, durch Flatrate-Wählen Holm Keller gegen den formulierten Willen des Senats doch noch für eine weitere Amtsperiode zum Vizepräsidenten zu machen.

Fehler der Vergangenheit machen ein aktuelles Anliegen nicht weniger richtig. Das gilt für die aktuelle Beschwerde. Es ist zu hoffen, dass sich die Beschwerdeführer aber auch an diese Tatsache erinnern, wenn sich der ASTA darauf beruft - vermutlich schon bald, wenn er die nächste sinnvolle und wichtige Position bezieht. Zuvor müssen die Studentenvertreter die aktuelle Situation bereinigen.

LeuphanaWatch dankt für den Themenhinweis.

Freitag, 2. September 2011

Eilmeldung: Keller unter Korruptionsverdacht

So hat sich das der Stiftungsrat nicht vorgestellt. Da wollte er Holm Keller in ein paar Tagen für eine neue Amtszeit wiederbestellen und jetzt das: Die Rechnungsprüfer des Landes lesen VP Keller die Leviten und verteilen Schelte, die sich gewaschen hat. Die Finanzierung des Audimax ist nach wie vor völlig offen, es fehlen Millionen. Das dürfte die informierte Öffentlichkeit kaum schocken, ist die unseriöse Finanzplanung in Lüneburg doch ein offenes Geheimnis. Knüppeldick kommt eine andere Feststellung des Landesrechnungshofs:

Keller steht unter Korruptionsverdacht!

Laut Hamburger Abendblatt kritisieren die Prüfer die frühzeitige Festlegung des Präsidiums auf den Architekten Libeskind. Knackpunkt ist eine Sponsoring-Vereinbarung mit der Firma Rheinzink. Die liefert die Zinkfassade für das Audimax.
Die Universität hätte ohne die vorschnelle Festlegung auf Liebeskind und Rheinzink in einem regulären Wettbewerb möglicherweise günstigere Konditionen für die Leistungen erhalten können, heißt es im Bericht. Hamburger Abendblatt
Der Korruptionsverdacht kommt auf, weil Keller privat Geschäfte mit Rheinzink macht. Er ist Inhaber und ehemaliger Geschäftsführer der Proportion GmbH, die mit Rheinzink zusammen Fertighäuser des Architekten Daniel Libeskind baut.
"Diese gegenseitigen wirtschaftlichen Interessenlagen - insbesondere unter Beteiligung des Vizepräsidenten der Leuphana - zeichnet ein Bild, das das geforderte objektive Beschaffungshandeln einer öffentlich-rechtlichen Stiftung in Zweifel ziehen könnte", heißt es in dem Bericht. Auch wenn Holm Keller sich inzwischen offiziell aus der Geschäftsführung der Proportion GmbH zurückgezogen hat, gelte es zu hinterfragen, ob er Vorteile für seine eigene GmbH aus der Verbindung zieht, die er für Rheinzink mit der Universität geschlossen hat, so der LRH. Hamburger Abendblatt
Der Verdacht wiegt schwer. Bereits in der Vergangenheit sorgten Kellers private Geschäfte für einen Skandal, den der ASTA gut zusammen fasst (ASTA Zeitung Seite 26). Ein "G'schmäckle" ist seither geblieben und wird nun anscheinend bestätigt. Laut Landesrechnungshof hat Keller gegen die Antikorruptionsrichtlinie des Landes verstoßen.

Vom ASTA liegt bislang keine Stellungnahme vor, er fasst die verfügbaren Informationen zusammen. Wir sind sicher: Am Montag wird ein Sturm der Entrüstung über die Leuphana Universität Lüneburg fegen. Der eine Teil wird sich über die "ungerechtfertigten Vorwürfe" gegen unseren ehren- und liebeswerten Herrn Keller empören. Die große Mehrheit wird sich fragen: Wie lange ist dieser Mann noch zu halten? Sollte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnehmen, dürfte es eng werden. LeuphanaWatch schlägt zur Überprüfung gleich noch ein ähnliches Thema mit G'schmäckle vor: den Fall Susanne Falk.

Donnerstag, 1. September 2011

Stiftungsrat will Keller ernennen

In der letzten Woche tagte streng geheim der Stiftungsrat. LeuphanaWatch entdeckte durch Zufall eine kleine Meldung im Intranet. Die Leuphana Universität Lüneburg gibt dort bekannt:
Stiftungsrat ebnet den Weg für Spoun und Keller
25. August 2011 Rechtsaufsichtliche Prüfung ergibt: Grünes Licht für Ernennung

Der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg hat heute die Weichen für eine zweite Amtsperiode der Hochschulspitze endgültig gestellt. Das oberste Entscheidungsgremium der Hochschule sprach sich erwartungsgemäß für die erneute Ernennung von Universitätspräsident Sacha Spoun und des hauptberuflichen Vizepräsidenten Holm Keller aus. Der Stiftungsrat folgte damit der Empfehlung des Senats, wonach eine Wiederbestellung ohne erneute Ausschreibung erfolgen soll. Spoun und Keller können nun ihre Arbeit bis Ende Mai 2020 fortführen. Keller wird der Universität dabei allerdings nur noch mit der Hälfte seiner Arbeitszeit zur Verfügung stehen.

Der Stiftungsrat hatte sich intensiv mit dem Ergebnis der rechtsaufsichtlichen Prüfung der Beschlüsse des Senats vom 6. Mai beschäftigt. Dies war notwendig geworden, nachdem zwei studentische Senatsmitglieder und ihre Stellvertreter Zweifel an der Rechtmäßigkeit einer erneuten Bestellung des hauptberuflichen Vizepräsidenten angemeldet und eine entsprechende Überprüfung durch den Stiftungsrat und das Wissenschaftsministerium gefordert hatten. Diese hat ergeben, dass auf Basis der Senatsentscheidung eine Ernennung von Spoun und Keller jetzt erfolgen kann. Dieses Ergebnis wird auch durch eine Entscheidung des Lüneburger Verwaltungsgerichts gestützt. Der Stiftungsratsvorsitzende Dr. Volker Meyer-Guckel erhielt vom Gremium das Mandat, die Ernennung nach Ablauf einer Woche vorzunehmen.

Gleichzeitig beschloss der Stiftungsrat die Einrichtung einer Findungskommission. Sie soll nun einen Kandidaten suchen, der sich mit Keller die Position des hauptberuflichen Vizepräsidenten teilt. (1)
Eine Reaktion der Studenten aus dem Senat steht noch aus. In der Landeszeitung hieß es, man wolle auf dem eingeschlagenen Weg weitermachen und die Klage fortführen. (2) Wir dürfen gespannt sein.

(1) http://www.leuphana.de/intranet/aktuell/ansicht/datum/2011/08/25/stiftungsrat-ebnet-den-weg-fuer-spoun-und-keller.html
(2) LZ 26. Aug. 2011 Seite 5

Bibliothek hat länger offen

Die Bibliothek auf dem Campus an der Scharnhorststraße hat seit heute neue Öffnungszeiten. In einer eMail über mystudy wurde bekannt gegeben:
Von diesem Tag an [1.9.] ist die Bibliothek zusätzlich von Montag bis Freitag von 21 bis 23 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet – und zwar unabhängig davon, ob Vorlesungszeit ist oder nicht. Sie haben jetzt die Möglichkeit auch noch in den späten Abendstunden und an Sonntagen im Lesesaal oder Bibliotheksfoyer zu arbeiten und die Bestände der Bibliothek zu nutzen. Auch die Gruppenarbeitsräume sind geöffnet. Rechner, Scanner und Kopierer stehen Ihnen ebenfalls zur Verfügung.
Eine schöne Sache und gut, dass das endlich möglich ist. Gibt es einen Haken? Ja, natürlich.
Das neue Angebot wird aus Ihren Studiengebühren finanziert, und wir reagieren damit auf zahlreiche Nachfragen nach einer entsprechenden Erweiterung. Natürlich hoffen wir, dass sich die Sache für alle lohnt – vorerst gelten die neuen Öffnungszeiten für eine Testphase von einem Jahr.
Sollte die Bibliothek, das Herz der Universität, so massiv auf Studiengebühren aufbauen? Ist ihr Betrieb nicht Kernbestandteil einer Wissenschaftseinrichtung? Sicherlich sprechen viele Gründe dafür, den Einsatz von Studiengebühren zu kritisieren und ihre Abschaffung zu fordern. Von den vielen Verwendungszwecken an der Leuphana Universität Lüneburg ist die Erweiterung der Bibliotheksöffnungszeiten vermutlich noch die sinnvollste Lösung.