Montag, 30. Mai 2011

Startwochenthema bekannt geworden

Die Startwoche der Leuphana Universität Lüneburg findet vom 6. bis 14. Oktober statt. Am 6.10. findet der Eröffnungstag statt, vom 10.-14.10 findet die alljährliche Projektarbeit statt. Nun ist das Thema bekannt geworden: Gesundheitsökonomie.

Wieder einmal gehen Studenten aller Major gemeinsam ans Werk, um ein ökonomisches Problem zu lösen. So können sie gleich zu Studienbeginn richtig eingenordet werden. In der Vergangenheit hatten Vizepräsident Keller und Kumpanen die Startwochen geleitet und für den richtigen Drive gesorgt. Besonders Keller gewann damit wenig Sympathien.

LeuphanaWatch ist gespant: Wer wird der diesjährige Starredner?

Samstag, 28. Mai 2011

Bibliotheksmöbel doch billiger

Im Januar berichtete LeuphanaWatch über eine teure Möbelanschaffung in der Bibliothek. Es wurde spekuliert, dass die Einrichtungsgegenstände aus Studiengebühren finanziert wurden. Auf einer Senatssitzung hat ein Mitglied der "Senatsliste Wirtschaft" diesbezüglich nachgefragt:
Anfragen von Christopher Bohlens (Senatsvertreter der Liste Wirtschaft):

1. Laut dem anonymen Internetblog leuphanawatch wird berichtet, dass bei der Neugestaltung des Foyers der Bibliothek Stühle mit einem Stückpreis von ca. 300 Euro, eine Lampe zu ca. 1000 Euro und Sofas zu ca. 5800 Euro beschafft worden sind. Der anonyme Autor führt an, dass er die Preise durch eine Internet-Recherche herausgefunden hat.
a. Wie hoch waren die einzelnen Stückpreise tatsächlich?
b. Warum wurden explizit hochwertige und hochpreisige Designer-Güter beschafft?
c. Wurde ein Preis-/Leistungsvergleich im Vergleich zu einem größeren schwedischen Möbelhersteller vorgenommen?
d. Wurden diese Güter aus Studiengebühren bezahlt, z.B. durch die allgemeine Zuwendung von Studiengebühren an die Bibliothek?

P Spoun erläutert, dass der Internet Blog leuphanawatch keine zuverlässige Quelle darstelle. Bei der Beschaffung hat sich die Universität an die geltenden Beschaffungsgrundsätze gehalten und für alle Produkte zwischen 3 und 5 Vergleichsangebote eingeholt. Der Zuschlag erfolgte auf den wirtschaftlichsten Anbieter. Die Finanzierung erfolgte aus Baumitteln und nicht aus Studiengebühren. Darüber hinaus war die Anschaffung preiswerter als im Blog genannt (Armlehnenstuhl 213 € brutto; Sofa 3-Sitzer 4325 € brutto; Pendelleuchten 880 € brutto).

Der Grund hier hochwertige Möbel anzuschaffen lag nicht so sehr in dem Wunsch begründet Designermöbel zu erwerben, sondern in der Tatsache, dass diese Produkte wegen der hohen Beständigkeit ihrer Werkstoffe und der Verarbeitung eine erheblich längere Lebensdauer haben als die Möbel des angesprochenen schwedischen Möbelhauses. Es wird als nachhaltiger betrachtet hier gute Qualität mit einer langer Haltbarkeit anzuschaffen anstelle von Möbeln, die auf den ersten Blick vielleicht preiswerter erscheinen, aber auf längerer Sicht größere Abnutzungskosten haben und damit unwirtschaftlich sind. (1)

LeuphanaWatch freut sich, dass jemand unsere Aufforderung zum Nachfragen ernstgenommen hat. Wir nehmen die Aussage des derzeitigen Präsidenten zur Kenntnis, dass das Blog keine zuverlässige Quelle darstellt. Wir korrigieren uns gern: Holm Keller wurde gar nicht wiedergewählt. Da waren wir wohl falsch informiert... ;)

(1) http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/senat/protokolle_materialien/110316/59_senat160311protokollGEN.pdf

Donnerstag, 26. Mai 2011

ASTA gibt Wahlergebnis bekannt

Der ASTA hat heute das Ergebnis der studentischen Wahl bekannt gegeben. So sieht es aus:

Semesterticket:
Gewonnen hat Variante 1 mit 59,5%. Das bisherige Ticket bleibt.

Für die Wahl des Studentenparlaments gibt es noch keine Informationen über die gewählten Kandidaten. Allerdings ist die Sitzverteilung zwischen den Wahllisten klar:
Einzelkandidatin Arnold, Annika:
2,31% der Stimmen und damit 0 Plätze im StuPa.

Liste 1: Die Linke ins StuPa:
1,22% der Stimmen und damit 0 Plätze im StuPa.

Liste 2: Fakultät Wirtschaft - 3 Campi, eine Liste - gemeinsam mehr erreichen!
41,98% der Stimmen und damit 7 Plätze im StuPa.

Liste 2: QuattroFAK - Vier Fakultäten, EINE Liste
43,94% der Stimmen und damit 7 Plätze im StuPa.

Liste 4: Grüner und autofreier Campus
10,55% der Stimmen und damit 2 Plätze im StuPa.
Quelle: ASTA
LeuphanaWatch gratuliert den siegreichen Listen. Stolz fühlen können sind vor allem alle Studenten der Universität Lüneburg, die den Weg in die Wahllokale gefunden haben. Sie haben gezeigt: Demokratie gibt es noch an der sog. "Leuphana" Universität Lüneburg - zum Glück wurde die Wahl von den Studenten selbst organisiert. Gerüchten zur Folge soll das Wahlergebnis deshalb auch bestehen bleiben, falls Einzelpersonen damit unzufrieden sind. Für Flatrate-Wählen sich die Studenten nicht zu haben. (1)

Der ASTA findet lobende Worte:
Die Wahlbeteiligung war mit glänzenden ca. 35,5% für Hochschulwahlen erfreulich hoch und ist im Vergleich zu den letzten Jahren erneut gestiegen. Damit sind wir bundesweit ganz weit oben!
Wahlbeteiligung "nach Wahlkreisen" für StatistikerInnen und Interessierte (ca.-Werte):
Campus - Fak. Bildung: 37,5%
Campus - Fak. Wirtschaft: 40,1%
Campus - Fak. Kuwi: 38,2%
Campus - Fak Nachhaltigkeit: 45,2%
Campus - Promotionsstudis: 12,2%
Campus - Professional School: 0,3%
Rotes Feld - Fak. Wirtschaft: 43,7%
Volgershall - Fak. Wirtschaft: 32,2%
Quelle: ASTA
LeuphanaWatch fragt: Ist das Wahlergebnis gut für die Leuphana Universität Lüneburg?

(1) LeuphanaWatch dankt für den freundlichen Hinweis in dieser Sache. ;-)

Mittwoch, 25. Mai 2011

Klage gegen Audimaxbauplan

Man stelle sich vor: Auf dem Grundstück nebenan wohnt Nachbar H.K. Er plant plötzlich mit Hilfe der Stadt eine Straße über unser Grundstück. Auf die Idee, vorher mal bei uns vorsichtig nachzufragen, ist er nicht gekommen. Er tut es einfach und die Stadt hilft ihm dabei.

Wer wäre da nicht richtig sauer?

Diese absurde Situation gibt es wirklich und zwar direkt am Campus der Leuphana Universität Lüneburg. Die plant gemeinsam mit der Stadt eine Zufahrt für ihr Audimax-Parkhaus, nur geht sie dummerweise auf einem 2,2 Meter breiten Streifen über das benachbarte Grundstück. Die Landeskrankenhilfe, der die Grundstücke hinter dem Vamos gehören, will sich diese Quasi-Enteignung verständlicherweise nicht bieten lassen.

"Krankenkasse legt Uni Stein in den Weg!" - so schreibt heute die Landeszeitung auf Seite 3. Die Landeskrankenhilfe ist vor das Oberverwaltungsgericht gezogen. Sie will den Bebauungsplan kippen, der Grundlage für das Audimax der Leuphana Universität Lüneburg und die Parkhauszufahrt ist.

Der derzeitige Vizepräsident Holm Keller bleibt locker: "Wir wissen davon" bestätigte er der LZ und ist entspannt, weil sich die Klage gegen die Stadt richtet. "Und wir unterstützen die Stadt." Ob diese Unterstützung rein moralisch ist oder ob die Universität rechtlichen Beistand organisiert, wurde leider nicht verraten. Ein neuer Einsatz für Kellers McKinsey-Anwältin aus Berlin, die in Sachen Audimax schon öfter aktiv gewesen sein soll?

Eigentlich müsste es in der LZ heißen: "Krankenkasse wehrt sich gegen Schildbürgerstreich"!

LeuphanaWatch dankt für den Beitrag, den wir per eMail erhalten haben.

34 neue Professuren besetzt

Von unseren Lesern wurden wir gebeten, einmal positive Entwicklungen darzustellen. Das tun wir gern und drucken eine Nachricht aus dem Intranet der Leuphana Universität Lüneburg.
Mehr als 60 Neuberufungen plant die Leuphana Universität Lüneburg für die Zeit von 2008 bis zum Jahr 2012 in den Wissenschaftsinitiativen Kulturforschung, Nachhaltigkeitsforschung, Management und Unternehmerisches Handeln sowie Bildungsforschung. Insgesamt 34 Verfahren konnten bis heute erfolgreich abgeschlossen werden. 25 weitere Professuren sind bereits ausgeschrieben; die entsprechenden Berufungsverfahren finden derzeit statt. Für sieben weitere Professuren wird eine Ausschreibung vorbereitet.

Insgesamt sind damit seit 2008 bereits neu berufen worden:

Fakultät Bildung

Prof. Dr. Anne Barron, Englische Sprachwissenschaft

Prof. Dr. Cornelie Dietrich, Allgemeine Erziehungswissenschaft

Prof. Dr. Timo Ehmke, Erziehungswissenschaft, insbesondere empirische Bildungsforschung

Prof. Dr. Dominik Leiß, Mathematikdidaktik

Prof. Dr. Markus Mühling, Evangelische Theologie

Prof. Dr. Astrid Neumann, Didaktik der deutschen Sprache

Prof. Dr. Torben Schmidt, Didaktik des Englischen

Prof. Dr. Ulrike Steierwald, Deutsche Literaturwissenschaft

Fakultät Kultur

Prof. Dr. Dagmar Bussiek, Sozial- und Kulturgeschichte

Prof. Dr. Yvonne Förster, Kulturphilosophie mit Schwerpunkt Kunstphilosophie

Prof. Dr. Dawid Friedrich, Internationale Beziehungen

Prof. Dr. Florian Grotz, Politisches System der BRD

Prof. Dr. Claus Pias, Medientheorie und Mediengeschichte

Prof. Dr. Michael Schefczyk, Praktische Philosophie

Prof. Dr. Beate Söntgen, Kunstgeschichte

Prof. Dr. Christian Welzel, Politische Kulturforschung



Fakultät Nachhaltigkeit

Prof. Dr. Markus Beckmann, Social Entrepreneurship

Prof. Dr. Mariele Evers, Nachhaltige Landschaftsentwicklung

Prof. Dr. Jörn Fischer, Nachhaltige Landnutzung

Prof. Dr. Harald Heinrichs, Nachhaltigkeitspolitik

Prof. Dr. Alexandra Klein, Ökosystemfunktionen

Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Stoffliche Ressourcen

Prof. Dr. Daniel Lang, Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung

Prof. Dr. Jens Newig, Governance and Sustainability

Prof. Dr. Nils Ole Oermann, Nachhaltigkeitsethik

Prof. Dr. Maik Walpuski, Didaktik der Naturwissenschaften



Fakultät Wirtschaft

Prof. Dr. Michael Frese, Psychologie, insbesondere Innovation und Entrepreneurship

Prof. Dr. Andreas Hirschi, Karriereforschung

Prof. Dr. Christian Pfeifer, Volkswirtschaftslehre

Prof. Dr. Markus Reihlen, Strategisches Management (Stiftungsprofessur)

Prof. Dr. Andrea Schertler, Integrated Risk Management (Stiftungsprofessur)



Methodenzentrum

Prof. Dr. Alexander Freund, Forschungsdesign und Datenerhebung

Prof. Dr. Deniz Karaman Örsal, Quantitative Methoden

Prof. Dr. Henrik von Wehrden, Naturwissenschaftliche Methoden (1)
LeuphanaWatch begrüßt die neuen Professoren, unter denen sich renommierte Namen befinden, herzlich an der Leuphana Universität Lüneburg. Wir freuen uns über die Verstärkung!

(1) http://www.leuphana.de/intranet/aktuell/archiv-startseiten-news/34-neuberufungen.html

Montag, 23. Mai 2011

Wahlen gestartet - Kandidatencheck

Heute morgen sind die Wahlen der Studenten an der Leuphana Universität Lüneburg gestartet. Mit abgestimmt wird auch das Semesterticket. Informationen zu den Kandidaten für das Studentenparlament enthält die Wahlzeitung vom ASTA.

LeuphanaWatch kommentiert:

Einzelkandidatin Annika A.
kann im Stadtorchester, der Hochschulgemeinde oder beim Feiern angetroffen werden. Mitbestimmung ist ihr wichtig, sie ist kompromissbereit und arbeitet gern. Deshalb möchte sie gern ins STUPA. Da wird sie sicher auch Inhalte vertreten...

Liste 1: Die Linke ins StuPa
will durch Namen überzeugen und verzichtet auf ein Programm in der Wahlzeitung. Wahlplakate oder Flyer Fehlanzeige! Soll sich auf der Vollversammlung als unbequemer Haushaltsprüfer dargestellt haben. Wer Liste 1 wählt, bekommt trotzdem die Linke. Klar soweit?

Liste 2: Fakultät Wirtschaft - 3 Campi, eine Liste - gemeinsam mehr erreichen!
hat definitiv den Längsten (Namen) und setzt auf Masse. 42 Kandidaten wollen mehr erreichen, denn "die Zukunft unserer Uni beginnt jeden Morgen um Acht - ich bin (wir sind) bereit!" Weil sie nicht "aus Prinzip dagegen" sind, soll der Beitrag für den ASTA um 25% gesenkt werden. Und es soll Sitzkissen für die Hörsäle geben - da setz' di nieder! Auf ihren Flyern wirbt die Liste der Fakultät Wirtschaft mit dem Leuphana Logo. Dankt die Leuphana Universität Lüneburg so für die Unterstützung durch die (Achtung, personelle Überschneidungen) Gruppe Spoun4President bei den kürzlichen Präsidentenwahlen?

Liste 3: QuattroFAK - Vier Fakultäten EINE Liste
wirbt mit einem vierblättrigen Kleeblatt und verspricht auf ihren Plakaten: "Alles wird gut". Tatsächlich die einzige Liste mit Kandidaten aus allen Fakultäten, etwas Uwi-lastig. Liste 3 will nicht nur "glückliche Schweine", sondern "Eure Einzigartigkeit fördern" und das "reichhaltige studentische Angebot" erhalten. Weitere Ziele: Nachhaltiger, gerechter, diskriminierungsfreier, vielfältiger, bunter, studiengebührenfreier Campus mit Transparenz und Mitbestimmung. Mehr Schlagworte passen in kein Wahlprogramm.

Liste 4: Grüner und autofreier Campus
hofft mit grünem Layout und Sonnenblume auf die Erfolgsserie der neuen Volkspartei aufspringen zu können. "Grün ist Mode" Will einen autofreien, gemütlichen Campus, bessere Busanbindung und einen "einheitlichen Studentenausweis mit hohem Datenschutz". Understatement war gestern: Wer Fragen hat, darf sich an stupa@studenten-weltweit.de wenden.

Wahlempfehlung von LeuphanaWatch: Bis spätestens Mittwoch 16 Uhr wählen gehen!

Donnerstag, 19. Mai 2011

Varianten der Semesterticketwahl stehen fest

Von Montag bis Mittwoch wird an der Leuphana Universität Lüneburg gewählt. Der ASTA hat heute die Varianten der Semesterticketwahl bekannt gegeben. Zur Auswahl stehen:
Variante 1: Niedersachsen/Bremen-Ticket (ca. 112€)
- DB-Regionalverkehr in Niedersachsen/Bremen incl.
      - S-Bahn Hannover
      - Arriva
      - S-Bahn Hamburg nur Harburg-Stade
- Metronom Gesamtnetz
- RB Lüneburg-Lübeck
- Busse im Landkreis Lüneburg
- Radspeicher Bahnhof Lüneburg

Variante 2: HVV-Gesamtbereich PLUS Metronom Gesamtnetz (ca.
190€ SoSE, 195€ WiSe)

- HVV-Gesamtbereich
- Metronom Gesamtnetz
- RB Lüneburg-Lübeck
- Busse im Landkreis Lüneburg
- Radspeicher Bahnhof Lüneburg

Variante 3: Metronom Gesamtnetz (ca. 65€)
- Metronom Gesamtnetz
- RB Lüneburg-Lübeck
- Busse im Landkreis Lüneburg
- Radspeicher am Bahnhof Lüneburg

Variante 4: Kein Ticket (1,62€)
- nur Radspeicher am Bahnhof Lüneburg (nicht kurzfristig kündbar wegen langer Vertragszeiten)
Eine Erläuterung des Wahlverfahrens, die Wahlräume und -zeiten und die Varianten der Semesterticketwahl gibt es in der Wahlzeitung vom ASTA.

LeuphanaWatch hat für euch recherchiert (ohne Gewähr):
Streckenplan DB Regionalverkehr Niedersachsen
Metronom Streckennetz
HVV Gesamtbereich

Welches Ticket bevorzugst du?

Kuwis: Extra-CPs doch anders

Die Fachschaft Kuwi wies uns per eMail darauf hin, dass es bei den bis zu 60 Zusatz-CPs für Leuphana Bachelor 1.0 Kuwis doch nicht so einfach sein wird. Die bekannt gegebene Regelung kann leider nicht wie angekündigt stattfinden.

Die Fachschaft bemüht sich momentan um eine alternative Lösung.

LeuphanaWatch dankt für den Hinweis und wünscht viel Erfolg bei der Suche nach einer Alternative.

Studentenwerk hat neuen Namen

Das Studentenwerk Braunschweig hat ab morgen einen neuen Namen: Studentenwerk OstNiedersachsen!

Einfach, schnörkellos, zutreffend. Neben Braunschweig betreut das Studentenwerk inzwischen Hochschulen an vielen anderen Standorten, darunter auch in Lüneburg. Alle liegen sie im östlichen Niedersachsen. Das ist gleichzeitig die offizielle Begründung für den Namenswechsel.

Die Webseite des Studentenwerks ist ab morgen über die Adresse www.stw-on.de zu erreichen.

LeuphanaWatch ist skeptisch: Laut dem derzeitigen Präsidenten Sascha Spoun ist der neue Name gar kein Name, sondern eine Funktionsbezeichnung - wenn man die Argumentation bei der Leuphanisierung analog anwenden darf. Deshalb ruft LeuphanaWatch einen Namenswettbewerb aus:

Wer visioniert den bescheuertsten Namen für unser Studentenwerk?

Dienstag, 17. Mai 2011

Vollversammlung zum Semesterticket

Der ASTA lädt zu einer Vollversammlung zum Semesterticket ein:
Liebe Studierende,

am nächsten Mittwoch, den 18.Mai, findet um 14:00 Uhr die zweite
Vollversammlung zu den studentischen Wahlen statt. Die Wahlen sind vom
23.-25. Mai.
Auf der Vollversammlung stellen sich die für das Studierendenparlament
und die Fachgruppenvertretungen aufgestellten KandidatInnen vor.
Außerdem gibt es die konkreten Vorschläge zur Semesterticketwahl.

Wir schlagen euch folgende Tagesordnung vor:

TOP 1: Mitteilungen und Anfragen
TOP 2: Vorstellung der Kandidaten des Studierendenparlaments und der
Fachgruppenvertretungen
TOP 3: Semesterticket
TOP 4: Verschiedenes

Wir freuen uns auf alle die vorbeikommen und auf eine gute VV mit euch.

Euer stud. Wahlausschuss
Für alle, die die letzte Vollversammlung verpasst haben, hat der ASTA die Materialien und ein Video online gestellt.

LeuphanaWatch meint: Einer der wichtigsten Termine des Unijahres!

Montag, 16. Mai 2011

Der Nazi in meinem Seminar...

"Vorsicht Neonazi an der Uni Lüneburg!" warnt ein Flyer der antifaschistischen Aktion, der an der Leuphana Universität Lüneburg verteilt worden ist. Darauf werden neben Vor- und Zunamen der Studiengang sowie die Semesterzahl genannt.

Der Student ist auf einem Foto in Kognito zu sehen - ganz so, wie er seinen Kommilitonen bekannt ist. Ein netter junger Mann schaut in die Kamera, wie ein durchschnittlicher Student eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiengangs gekleidet. Auf einem Foto daneben ist er beim Verteilen von Flugblättern mit Seitenscheitel zu erkennen.

Der Student ist in der NPD Hamburg aktiv. Auf dem Flyer heißt es:
  • Frühjahr 2007 noch stellv. Vorsitzender der Jungen Union im Bezirk Hamburg-Altona. Wechselte dann zu den "Jungen Nationaldemokraten" (Jugendorganisation der NPD)
  • Im August 2007 mit NPD-Ausweis festgenommen, hatte mit einem anderen Nazi Scheiben eines Restaurants von Migrant_innen in Altona eingeworfen
  • Deligierter für den Bundesparteitag der NPD 2009
  • Teilnehmer am Naziaufmarsch am 11. April 2009 in Lüneburg
  • Während zweier NPD-Infoständen der Hamburger NPD war er an Übergriffen auf Gegendemonstrant_innen beteiligt
  • Mehrmaliger Anmelder von Infoständen und Kundgebungen der NPD im Hamburg
  • Regelmäßiger Redner bei NPD-Kundgebungen (zuletzt am 12. Februar 2011 in Hamburg)
  • Im Dezember 2010 verlor er aufgrund seiner Naziaktivitäten seinen Job in der Bar "Herzblut" auf der Reeperbahn
Die antifaschistische Aktion beendet den Flyer mit dem Aufruf "Nazis aus der Uni kicken!".

Anscheinend handelt es sich bei einem Studenten der Leuphana Universität Lüneburg tatsächlich um einen höheren Kader einer Partei, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird. Ihr Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte vor einigen Jahren nur daran, dass zu viele V-Leute des Verfassungsschutzes dort eingeschleust waren. [1]

Auf dem Campus sind die Meinungen geteilt: Einige möchten gern wissen, ob sie mit einem Nazi in einer Arbeitsgruppe sitzen. Andere halten eine derartige öffentliche Bloßstellung für unmöglich.

LeuphanaWatch fragt: Darf man einen Nazi an der Universität durch eine Flyeraktion mit Klarnamen und Fotos öffentlich outen?

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/NPD-Verbotsverfahren

Sonntag, 15. Mai 2011

Präsident sucht Studenten für Workshop

Der derzeitige Präsident sucht in einer eMail über mystudy Studenten, die an einem Workshop teilnehmen.
Studierende für die Teilnahme am kommenden Präsidiums-Studierenden-Workshop 2011 gesucht!

Am Freitag, den 08. Juli 2011 (13.00 Uhr bis 18.30 Uhr), lädt Präsident Sascha Spoun ein zu einem Präsidiums-Studierenden-Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener studentischer Gruppen sowie mit interessierten Studierenden, die bisher noch nicht in akademischen Gremien tätig sind.

Weitere Informationen: http://myshare.leuphana.de/71e91c7188e0d1c3fb6c774a3b5515d8

Anmeldungen bis 24.06.2011
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und einen spannenden Workshop-Tag!
Thies Reinck
LeuphanaWatch meint: Es winken sicherlich Einstiegschancen in lebenslaufoptimierende Netzwerke.

Samstag, 14. Mai 2011

Hamburg spart bei Unis

Der Hamburger Senat will bei den Hochschulen in der Hansestadt sparen. Das berichtet Spiegel online.

Jährlich sollen mehr als 12 Mio. Euro zusätzlich eingespart werden. Zusammen mit den Sparvorgaben der Vorgängerregierung müssen nun voraussichtlich 32 Mio. Euro gekürzt werden. Das entspricht zwischen 6 und 10% der Hochschulhaushalte. Die Uni Hamburg hat berechnet, dass dies für sie einen Wegfall von 60 Professuren bzw. 30 kleineren und mittleren Fächern bedeuten würde. Nun ist eine heftige Kontroverse ausgebrochen.

Eine Verschlechterung des Angebots in Hamburg könnte Auswirkungen auf die Leuphana Universität Lüneburg haben. Bereits jetzt kommen rund ein Drittel ihrer Studenten aus Hamburg. In Zukunft könnten es mehr werden.

Noch sind die Kürzungen und ihr Umfang jedoch noch nicht ausgemacht. Fraglich ist nämlich auch, wie der Wegfall der Studiengebühren ausgeglichen werden soll. Diese bringen den Hamburger Hochschulen jährlich rund 9 Mio. Euro ein.

LeuphanaWatch wünscht den Hochschulen in der benachbarten Hansestadt viel Erfolg bei ihrem Kampf gegen Kürzungen.

Freitag, 13. Mai 2011

Zensus 2011 befragt alle Wohnheimbewohner

Derzeit findet die Volkszählung "Zensus 2011" statt. Es wurde bereits vielfach berichtet, dass nicht mehr alle Menschen in Deutschland befragt werden, sondern "nur" eine Stichprobe von rund 10%. Davon gibt es gibt jedoch eine dramatische Ausnahme:

"Sonderbereiche" werden vollständig erfasst. Dazu zählen auch Studentenwohnheime!

Die wahrheitsgemäße Beantwortung der Fragen ist verpflichtend, es besteht eine Auskunftspflicht. Bei Verstößen können hohe Bußgelder fällig werden.

Auch in Lüneburg sind Zähler unterwegs, die sich ausweisen müssen. Niemand ist verpflichtet, sie in die Wohnung zu lassen. Dies ändert jedoch nichts daran, dass der Fragebogen ausgefüllt werden muss.

Datenschützer üben heftige Kritik am Zensus, sind jedoch mit einer Verfassungsbeschwerde gescheitert.

Besonders brisant: In Niedersachsen findet eine Kontrolle durch den Datenschutzbeauftragten de facto nicht statt.

LeuphanaWatch bedauert alle Wohnheimbewohner.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Ein Jahr LeuphanaWatch

Eine Nachricht in eigener Sache:

Am Samstag haben wir unser einjähriges Jubiläum gefeiert.

Das Team von LeuphanaWatch dankt seinen neuen und treuen Lesern für ihr fortwährendes Interesse und die zahlreichen Kommentare, die insbesondere in den vergangenen Wochen und Monaten eingegangen sind. Seit dem vergangenen Herbst sind unsere Zugriffszahlen explodiert, immer mehr Menschen besuchen dieses Blog und beteiligen sich. Seit mehreren Monaten staunen wir jedes Mal auf Neue, dass der Besucherrekord des Vormonats erneut übertroffen wurde - mehrfach verdoppelten sich bereits die Zahlen im Vergleich zum Vormonat. Mittlerweile sind jeden Tag viele hundert Menschen auf diesen Seiten aktiv.

Damit das so bleibt, möchten wir nah bei unseren Lesern sein. Deshalb bitten wir um Meinungen:

Worüber sollen wir berichten? Welche Themen liegen Ihnen und euch auf dem Herzen? Was müsste umbedingt einmal gesagt werden, was gehört kommentiert? Welche Änderungen sollte LeuphanaWatch vornehmen?

Das ganze Team freut sich über Kommentare unter dieser Meldung, gern auch Hinweise per eMail.

Dienstag, 10. Mai 2011

Spoun schreibt an Leuphana

Der derzeitige Präsident der Leuphana Universität Lüneburg hat sich in einer eMail an seine Institution gewandt. Wir drucken das zeithistorische Dokument unverändert ab.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studierende,

in den vergangenen Wochen ist sowohl in unserer Universität als auch in einer breiten Öffentlichkeit intensiv über die Frage einer Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten und des hauptberuflichen Vizepräsidenten diskutiert worden. Nach der Senatssitzung am 6. April sowie zwei Aussprachen des Senats am 13. und 27. April freut es mich außerordentlich, Ihnen nun mitteilen zu können, dass ein Vorschlag, zu dem für heute aus der Mitte des Senats zu einer Sitzung geladen wurde, eine Mehrheit gefunden hat.

Nachdem ich die Wahl für eine zweite Amtszeit als Präsident bereits im April angenommen hatte, haben die Senatorinnen und Senatoren heute entschieden, auch die Zusammenarbeit mit Vizepräsident Holm Keller über das Jahr 2012 hinaus fortzusetzen. Der Senat macht damit von seiner Möglichkeit Gebrauch, die Wiederwahl der hauptberuflichen Präsidiumsmitglieder ohne erneute Ausschreibung vorzunehmen. Gleichzeitig tritt der Senat ein für die Teilung der Stelle des hauptberuflichen Vizepräsidenten. Für die zweite Hälfte der Stelle soll eine Findungskommission eingerichtet werden.

Während des Wintersemesters konnte ich mit den Mitgliedern des Senats sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aller Statusgruppen wertvolle Gespräche zur bisherigen und zukünftigen Entwicklung der Leuphana Universität Lüneburg führen. Auf Grundlage dieser konstruktiven Gespräche hatte ich mich entschlossen, für eine Wiederbestellung gern zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig habe ich von Anfang an deutlich gemacht, dass die Fortsetzung meiner Arbeit in Lüneburg gewisse Arbeitsbedingungen erfordert, die aus meiner Sicht für die zukünftige Entwicklung der Leuphana Universität Lüneburg im Hinblick auf die vor uns liegenden weiterhin großen Herausforderungen und Projekte, die erfolgreiche Fortführung des eingeschlagenen Weges und die harte Konkurrenz durch andere Hochschulen unerlässlich erscheinen.

Zu diesen notwendigen Arbeitsbedingungen gehörte, dass auch Holm Keller als hauptamtlicher Vizepräsident für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht und entsprechend vom Senat bestellt wird. Der nun vom Senat bestätigte Vorschlag sieht vor, dass Holm Keller weiter als hauptberuflicher Vizepräsident für die Leuphana tätig sein, aber nur noch die Hälfte der Stelle ausfüllen wird. Er wird sich künftig auf Projekte der Universitätsentwicklung, insbesondere auf die Umsetzung der laufenden Großprojekte der Campusentwicklung und des Innovations-Inkubators konzentrieren. Ihm soll ab 2012 eine zweite Person als hauptberufliche Vizepräsidentin bzw. hauptberuflicher Vizepräsident zur Seite gestellt werden, die im Rahmen einer Findungskommission ausgewählt werden wird und sich auf die interne Entwicklung der Universität konzentrieren soll. Sie oder er wird die zweite Hälfte der Stelle ausfüllen und dem Präsidium ebenfalls nur zu 50 Prozent zur Verfügung stehen. Diese Lösung trägt sowohl den Erfordernissen der weiteren Universitätsentwicklung als auch den Wünschen des Senats Rechnung. Sie liegt dem Stiftungsrat nun zur Entscheidung vor.

Mit seiner Entscheidung bekräftigt der Senat den von der Universität eingeschlagenen Kurs einer grundlegenden Neuausrichtung, wie wir ihn in den letzten fünf Jahren in über 60 Senatssitzungen, zahlreichen Arbeitsgruppen, Berichten, Satzungen und Einzelleistungen konkretisiert und weiterentwickelt haben und wie er von den zuständigen Gremien getragen worden ist. Gemeinsam haben wir mit diesem Kurs eine erfolgreiche Entwicklung in Gang setzen können: Unser neues Studien- und Universitätsmodell mit College, Graduate School und Professional School wird vom Wissenschaftsrat als modellhaft für die weitere Entwicklung der Hochschullandschaft und des Bologna-Prozesses empfohlen. Mit einer deutlichen Steigerung der Landeszuweisungen gehen wir gestärkt in den sich zuspitzenden Wettbewerb der Hochschulen. Eine Profilierung in vier Wissenschaftsinitiativen und neuen Fakultäten stärkt das Forschungspotential unserer Universität. Die eingeworbenen Forschungsdrittmittel konnten bereits mehr als verdoppelt werden, die Anzahl der Publikationen hat sich verdreifacht. Die Universität hat heute über 20% mehr Beschäftigte als 2006 – beim wissenschaftlichen Personal beträgt die Steigerung sogar rund 25%. 35 Neuberufungen von Professorinnen und Professoren konnten seit 2008 bereits realisiert werden; mehr als 20 weitere Berufungsverfahren laufen derzeit, sieben neue Ausschreibungen befinden sich darüber hinaus in Vorbereitung. Hinzu kommen die weitreichenden Projekte des Innovations-Inkubators und der Campusentwicklung, mit denen wir in vielerlei Hinsicht Neuland betreten haben, um die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für innovative Lehr- und Forschungskontexte zu schaffen. Aufbauend auf diesen erfreulichen Entwicklungen wie auch auf den vielen Ideen, Initiativen und Potentialen aller Universitätsmitglieder haben wir damit – wie ich finde – eine ausgezeichnete Ausgangsbasis für die nächsten Schritte.

Inhaltlich wie menschlich blicke ich vor diesem Hintergrund trotz oder gerade wegen aller Herausforderungen, die es zu meistern galt, bereits sehr dankbar auf die wahrscheinlich intensivsten Jahre meines bisherigen Lebenswegs zurück. Nicht immer waren wir sofort einer Meinung, das hat auch der Prozess der vergangenen Wochen gezeigt. Trotzdem haben wir gemeinsam bereits viel erreicht und uns immer auf einen für die Universität sinnvollen Weg verständigt. Die Leuphana Universität Lüneburg auf diesem Weg weiterzuentwickeln, ist mir daher nicht nur aus institutioneller, sondern auch aus ganz persönlicher Sicht alle nötigen Anstrengungen wert.

Diese gemeinsamen Anstrengungen werden auch in Zukunft nötig sein, denn die Gespräche der vergangenen Wochen haben mir auch verdeutlicht, dass wir in einzelnen Bereichen einen Verbesserungsbedarf haben, den wir nicht leugnen dürfen. So muss es uns gelingen, den Dialog über Ideen und Ziele der Universitätsentwicklung deutlich stärker zu führen, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einrichtungen, Gremien und Bereichen noch mehr zu intensivieren und die Systematik, Transparenz und Klarheit aller Prozesse voranzubringen. Für diese Ziele werde ich mich in der kommenden Zeit besonders einsetzen.

Darüber hinaus wird es darum gehen, schrittweise ein entspanntes, der Forschung und Lehre dienliches Zusammenspiel der seit dem letzten Semester eingerichteten vier Fakultäten, Schools und zentralen Dienste zu erreichen. Diesbezügliche Workshops mit den Dekanaten und den Schools haben bereits stattgefunden und sind auch in diesem Semester geplant. Darüber hinaus wünsche ich mir, dass unsere Universität als akademische Gemeinschaft auf Augenhöhe noch weiter zusammenwächst, nicht nur durch gemeinsame Anlässe wie beispielsweise den Dies Academicus oder die Graduiertenfeiern. Auch der geplante Ausbau der Weiterqualifizierungsmöglichkeiten aller Mitarbeitenden in Wissenschaft und Verwaltung stellt eine wichtige Grundlage für diese Entwicklung dar.

Dass wir ebenfalls weitere Schritte zur Verbesserung der Lehre, der Entwicklung der Forschungskulturen und vielfältiger Transferaktivitäten in Berufspraxis und Zivilgesell-schaft erreichen müssen und wollen, ist unser eigener Anspruch und entspricht auch den an uns gerichteten Erwartungen. Dazu bieten die an so vielen Stellen vorhandenen Ideen und Initiativen, aber auch die im Rahmen der Neuausrichtung entstandene erfreuliche Außenwahrnehmung eine hervorragende Ausgangsbasis. Klar ist, dass die Aufgaben groß und die verschiedenen Ansprüche auch weiterhin hoch sind. Gemeinsam werden wir sie wie schon seit 2005 bewältigen.

Mein Dank gilt in besonderem Maße jenen unter Ihnen, die während der vergangenen vier Wochen den Mut bewiesen haben, sich hochschulintern klar zu äußern. Wenn Neues gewagt wird, findet sich immer leicht ein Anlass, um Kritik zu üben. Es ist dagegen nicht immer selbstverständlich, sich auch aktiv und positiv für eine Entwicklung einzusetzen und zu positionieren. Es ist dieser Mut, der auch mir die nötige Stärke gegeben hat, während der vergangenen Wochen zuzuhören und auch in schwierigen Situationen nach Kompromissen zu suchen. Ihr aktives Engagement bestärkt mich zusätzlich, gemeinsam mit allen Mitgliedern der Universität die nächsten Schritte für unsere Universität zu gehen.

Abschließend möchte ich Ihnen auch im Namen von Herrn Keller nochmals sehr herzlich danken für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung, Ihren Zuspruch, Ihre Geduld, aber auch für Ihre konstruktive Kritik, Ihre berechtigten Zweifel und die vielen Anregungen. Bei vielen von Ihnen gründet diese Unterstützung auf der Erwartung, dass sich die verdienten Erfolge unserer gemeinsamen Reformanstrengungen nach außen wie auch verstärkt nach innen nur dann einstellen können, wenn wir nicht in erneute Grundsatzdiskussionen eintreten, sondern die konkreten Fragestellungen, die sich bei der Umsetzung des eingeschlagenen Kurses stellen, in konstruktiver Zusammenarbeit und im gemeinsamen Dialog lösen. Diesen Erwartungen fühle ich mich verpflichtet.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr

Sascha Spoun

Montag, 9. Mai 2011

Zum heutigen Beitrag [ergänzt 10.5. - 14 Uhr]

Im Zusammenhang mit unserem Beitrag von gestern zur Symbolik bei der Grundsteinlegung wurde LeuphanaWatch Antisemitismus vorgeworfen. Wir haben daraufhin den Beitrag umgehend entfernt, um ihn noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.

Wir möchten ausdrücklich klarstellen, dass uns derartiges Gedankengut fern liegt. Wir freuen uns über jüdisches Leben in Deutschland und besonders an unserer Universität, genauso wie wir den Glauben von Menschen anderer Religionen respektieren. Jeder sollte seine Religion frei ausüben können, ohne dass ihm daraus Nachteile entstehen oder er Diskriminierungen oder Anfeindungen befürchten muss. Sollte derartiges an unserer Universität geschehen, wird sich LeuphanaWatch mit der Thematik auseinandersetzen und klar Position beziehen.

In unserem Beitrag zur Symbolik bei der Grundsteinlegung waren wir u.a. auf das besondere Datum am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, eingegangen. Die Universität hatte erklärt, dass sie diesen Tag für die Grundsteinlegung auf einer ehemaligen Wehrmachtskaserne absichtlich ob der Symbolik gewählt habe (1).

Auch hatten wir darauf hingewiesen, dass der Entwurf des Zentralgebäudes von Daniel Libeskind stammt, einem Architekten jüdischen Glaubens. Darauf hatte Wissenschaftsministerin Wanka explizit hingewiesen und diese besondere Symbolik betont (2).

Weiterhin hatten wir angeführt, dass das Zentralgebäude die Naziarchitektur des Campus durchbrechen solle (3).

Dies alles hatten wir etwas flapsig und offensichtlich nicht mit dem notwendigen Ernst kommentiert, indem wir Religion als Privatsache bezeichneten und uns zukünftig vor wichtigen Entscheidungen darüber schlau machen wollten - um die große Symbolik nicht zu verpassen wohlgemerkt. Das mag missverständlich oder ungünstig formuliert gewesen sein. Bei allen, die sich davon betroffen fühlen, entschuldigen wir uns.

Wir wiesen in unserem Beitrag noch darauf hin, dass ein Kommentator das für die Grundsteinlegung gewählte Datum als anmaßend bezeichnet hatte, man es jedoch im Sinne des Konzepts der Campusentwicklung als logisch betrachten könnte. Dies war gar nicht als Kritik am gewählten Termin und Konzept gemeint, obwohl wir selbst nicht auf die Idee der Verwendung der gewählten Symbolik gekommen wären. Es sollte hingegen verdeutlichen, dass man den Termin im von der Universität dargestellten Zusammenhang gar nicht als "anmaßend" empfinden muss (z.B. im Sinne von Gebrauch eines historischen Datums zur Akzeptanzbeschaffung für ein inhaltlich umstrittenes Projekt). Vielmehr ist der Termin aus symbolischen Gründen perfekt gewählt.

Seitens der Universität wurde bewusst die oben genannte Symbolik gewählt und kontinuierlich engagiert kommuniziert. Wir finden, in einer solchen Situation darf man sich damit auch auseinandersetzen, darüber diskutieren oder zumindest darauf hinweisen. Das gilt umso mehr, als das Vorgehen für einen universitären Erweiterungsbau (nicht wertend gesprochen) sicherlich ungewöhnlich ist und viele Menschen auf dem Campus und in der Stadt, bei einer gewissen Verwunderung, beschäftigt. Dass die von uns gewählte Formulierung in einer Art und Weise verstanden wurde, die von uns nicht gemeint war und die uns fern liegt, bedauern wir. Uns ist bewusst, dass es sich um ein sensibles Thema handelt. Offensichtlich hätten wir unsere Formulierung vor der Veröffentlichung noch genauer prüfen müssen und eindeutigere Worte wählen müssen, die keinen Spielraum für unbeabsichtigte Interpretationen lassen.

Der Verfasser hat sich daher entschieden, den fraglichen Teil aus dem Beitrag herauszulassen und die Diskussion an dieser Stelle gesondert zu ermöglichen.


(1) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2011/03/24/libeskind-bau-grundsteinlegung-am-8-mai.html
(2) http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/leuphana165.html
(3) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/vision-aesthetik/campus-der-zukunft.html

Große Symbolik bei der Grundsteinlegung

Grundsteinlegung an der Leuphana Universität Lüneburg. Der erste Stein für das Zentralgebäude ist gelegt. LeuphanaWatch verzichtet auf einen Bericht über die Veranstaltung und verweist auf die Berichterstattung der Pressekollegen in Wort (1) und Bild (2). Stattdessen wagen wir einen Blick auf die große Symbolik des Tages.

1) Der Absatz wurde entnommen. Es wird auf folgenden Beitrag verwiesen.

2) Der bereits als Libeskind erkennbare Grundstein des Zentralgebäudes ist aus Beton gegossen worden. Beim Hörsaalgang und der Bibliothek hatte man Lüneburger Backstein verwendet. Interpretationsfähig, aber eher eine Nebensache.

3) Wieder einmal wurde der umfassende Einfluss der Studenten auf den Bau beschworen und gefeiert. Bei der Grundsteinlegung sprach kein Student. Wohl kein Zufall.

4) Mit schönen roten Schals steht die Prominenz auf der kleinen Bühne. Aufdruck: Audimaxzeichnung und "Leuphana". Die Schals sind abgezählt und müssen nach der Feier zurückgegeben werden. Man hätte sie den Gästen auch überlassen können, als kleinen Dank für ihren Einsatz. So ist es wie mit Leuphana: Ein schöner Schein...

5) In den Grundstein legte Ministerin Wanka das Muster einer Münze, die erst 2014 geprägt werden soll. Dass Geld, was es noch nicht gibt, in den Grundstein gelegt wird, dürfte an Symbolik kaum zu überbieten sein. Vielleicht erinnert man sich daran, wenn das Audimax teurer wird als geplant.

6) So ein nachhaltiges Gebäude, wunderbar. Darauf stoßen wir an, mit Getränken in Plastik-Wegwerf-Bechern.

7) Die Stadt Lüneburg bekommt als Dank für ihre Unterstützung neues Tafelsilber. Auf der Webseite der Landeszeitung beschrieb ein Leser, es sehe aus wie die Uni nach einem Erdbeben (3). Daniel Libeskind lässt es in Mailand anfertigen. Mailand, ein Symbol für die angeblich zahlreichen "Dienstreisen" von Holm Keller?

Ein Verweis auf den ersten Absatz wurde entnommen. Es wird auf folgenden Beitrag verwiesen.

Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/INTRANET/pressestelle/pressespiegel/2011ps/Pressespiegel_2011-05-06_05-09.pdf
(2) http://www.ndr.de/fernsehen/hallonds3157.html
(3) http://www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg/news/artikel/leuphana-dankt-mit-silber/

Samstag, 7. Mai 2011

Uni freut sich auf die Grundsteinlegung

Morgen ist es soweit, der Grundstein für das Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg soll gelegt werden. Das Datum wurde nicht zufällig gewählt, die Uni erklärt:
Dieser Tag sei mit Bedacht gewählt, so Holm Keller, hauptamtlicher Vizepräsident der Universität, der 8. Mai markiere die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus. Die Leuphana Universität Lüneburg befinde sich auf dem Gelände einer ehemaligen Wehrmachtskaserne. [1]
LeuphanaWatch beschäftigte sich bereits mit dem gewählten Datum am 8. Mai. Nun wartet ganz Lüneburg gespannt auf die Zeremonie. Welches Programm hat sich der frisch wiedergewählte Holm Keller einfallen lassen?

Zuschauer dürfen live dabei sein, die feierliche Grundsteinlegung startet um 12 Uhr auf dem Bauplatz. Der wurde in der vergangenen Woche schon vorbereitet, die Grundrisse des Zentralgebäudes wurden durch breite weiße Bahnen auf dem Parkplatz vor dem Vamos eingezeichnet.

Nicht nur Holm Keller und sein Team waren aktiv. Offenbar in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren noch andere "Künstler" am Werk. Sie wollten ihre ganz eigene Note zum Gesamtkunstwerk Leuphana-Campus hinzufügen:

Foto: NDR

LeuphanaWatch meint: Die ganze Uni freut sich auf die Grundsteinlegung!

[1] http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2011/03/24/libeskind-bau-grundsteinlegung-am-8-mai.html

Die Arroganz der Macht

Kommentar

Gestern schwieg LeuphanaWatch und gönnte Holm Keller seinen Phyrrussieg. Auch heute schenken wir ihm noch einmal großzügig die erste halbe Stunde des Tages. Keller darf Vizepräsident der Leuphana Universität Lüneburg bleiben, wenn auch in Teilzeit. Zur Seite gestellt bekommt er einen zweiten hauptamtlichen Vizepräsidenten, der ebenfalls in Teilzeit eingestellt werden soll. Der soll sich um interne Universitätsangelegenheiten kümmern. [1]

Die Facebookgruppe Spoun4President feiert und hier auf LeuphanaWatch melden sich ebenfalls Unterstützer zu Wort. Das kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass gestern fast alle verloren haben.

Der ASTA und seine Freunde haben verloren, die Holm Keller umbedingt aus der Uni jagen wollten. Sie hatten noch einmal sämtliche Schandtaten von Keller in ihrer ASTA Zeitung 'The Holm Files' ausgebreitet. Sie forderten einen öffentlichen Prozess und eine Ausschreibung der Stelle. Noch vor kurzem riefen sie dazu auf, das Ergebnis des Senat vom 6.4. anzuerkennen - ohne Erfolg. Das befürchtete Flatrate-Wählen konnte nicht verhindert werden.

Verloren hat ebenfalls der Senat. In einem unwürdigen Schauspiel ließen sich die Senatoren wie an einem Ring in der Nase durch die Manege ziehen. Nach einem kurzen Aufbäumen Anfang April knickten letztlich zu viele ein. Es reichte dafür die Aussage, dass der Präsident es nur mit Keller machen wollte. Man sah sich offenbar außer Stande, diesem Sandkastengehabe etwas entgegen zu setzen. Von einer "Selbstaufgabe der akademischen Selbstverwaltung" spricht ein ehemaliger Präsident - zu Recht. Der Senat wird in Zukunft noch einen schlechteren Stand haben. Ein Hinweis auf den möglichen Rücktritt des Präsidenten wird als Disziplinierungsmaßnahme ausreichen.

Verloren hat die gesamte Universität. Kellers nächster Skandal wird ihr zu schaffen machen, denn niemand kann mehr behaupten, nicht gewarnt gewesen zu sein. Durch das wochenlange Hickhack um die Wiederwahl, diesen einmaligen Vorgang in der deutschen Hochschullandschaft, ist das Ansehen schwer getroffen. Rückgradtloses Abstimmungsverhalten der Senatsmitglieder tut sein Übriges. Die akademische Selbstverwaltung hat ihre Kapitulation unterzeichnet. Es kann doch niemand mehr verstehen, was dort hinter verschlossenen Türen vor sich gegangen ist.

Verloren hat auch Holm Keller. Er schaffte seine Wiederwahl nicht aus eigener Kraft und musste von seinem Freund Sascha gerettet werden. Es ist sonnenklar: Kaum jemand hält Keller für eine gute Besetzung des Amtes, man wählte ihn nur weil Sascha Spoun seine Zukunft daran knüpfte. Wie LeuphanaWatch erfuhr, drohte Spoun am gestrigen Tag erneut mit sofortigem Rücktritt und konnte nur dadurch Keller ins Ziel retten. [2] Dessen Gegner werden bei nächster Gelegenheit nun noch verbissener zuschlagen.

Keller ist trotz allem der einzige Gewinner. In der Vergangenheit war er selten am Campus und regelmäßig mit dem Vorwurf konfrontiert, er kümmere sich nicht um seine Kernaufgaben. Jetzt ist das kein Problem mehr. Für lästige Verwaltungsaufgaben bekommt er eine Aushilfe, die sich "Vizepräsident in 50% Teilzeit" nennen darf. [2] Wenn Keller wieder einmal nicht anwesend ist, kann er auf seine Teilzeitstelle verweisen. Nebenbei hat er noch mehr Zeit als zuvor, sich um seine ertragreichen Nebentätigkeiten zu kümmern. Und ob Keller in Zukunft nur noch 50% seines Gehalts verdienen wird, darf getrost bezweifelt werden. Niemand wird es überprüfen können, blieb doch die Höhe trotz durchsickernder Zahlen bislang offiziell geheim.

Als der größte Verlierer des (gestrigen) Tages wird jedoch Präsident Dr. Sascha Spoun in die Geschichtsbücher eingehen. Vordergründig hat er sich durchsetzen können: Er selbst wurde sofort wiederbestätigt und er verhalf auch Keller zur Wiederwahl. Sein Ziel hat er erreicht.

Es stellt sich allein die Frage nach dem Preis. In selbstherrlicher Art und Weise setzte er sich mit der Neuausrichtung gleich und befeuerte die Angst vor dem Untergang. Nur er - einem Messias gleich - könnte das abwenden, denn ohne ihn gäbe es die völlige Ungewissheit. Der Präsident schürte durch sein Verhalten die Angst, ja die blanke Panik, vor dem Wertverfall des Studienabschlusses, dem Wegfall des Arbeitsplatzes, dem Verlust der Universität als Ganzes. Er hätte dem entgegentreten können, aber er tat es nicht. Statt dessen nutzte er die Situation aus.

Spoun hat sein gesamtes politisches Gewicht in die Waagschale geworfen - weil er es musste. Er nahm nach massivem Druck die Wahl am 27. April an, nur um eineinhalb Wochen später scheinbar erneut mit dem sofortigen Rücktritt zu drohen. Die Rücktrittsdrohung als taktisches Maneuver ist bekannt. Eine Wahl aus strategischen Gründen kurzzeitig anzunehmen und wenige Tage später wieder mit Rücktritt zu drohen zeugt von Schwäche oder einer unfassbaren Arroganz der Macht.

Spoun zwang die gesamte Universität grundlos in eine Zerreißprobe und richtete damit schweren Flurschaden an. Das Verhalten des Präsidenten ist beschämend und peinlich. Das Wohl der Universität scheint egal, Hauptsache mit dem Kopf durch die Wand. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die Situation zu entschärfen. Spoun hat es nicht getan. Statt dessen steht er als derjenige da, der es ohne Holm Keller nicht kann. Sein Studienmodell scheint die Universität nicht gut aufzustellen, denn ohne Kellers Netzwerke ist sie nicht überlebensfähig. Wie sonst kann das Verhalten des Präsidenten gedeutet werden? Damit schmälert Spoun überflüssigerweise das Erreichte und seine eigene Leistung. Er befeuert die Bedenken all jener, die von einer großen Blase sprechen, die irgendwann platzen wird.

Für den Moment hat Sascha Spoun sich durchgesetzt. Mittel- und langfristig könnte ihn das noch teuer zu stehen kommen. Sascha Spoun und Holm Keller sind angeschlagener denn je.


[1] http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2011/05/06/spoun-und-keller-bleiben-im-amt.html
[2] Wir danken für den Hinweis.

Freitag, 6. Mai 2011

Keller wiedergewählt

Holm Keller, der hauptamtliche Vizepräsident der Leuphana Universität Lüneburg wurde auf der heutigen Senatssitzung wiedergewählt. (1) Zwölf Senatoren stimmten für ihn, sieben dagegen. (2)

LeuphanaWatch gönnt Holm Keller seinen Phyrrussieg und wird zur Feier des Tages bis morgen schweigen.


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2011/05/06/spoun-und-keller-bleiben-im-amt.html
(2) http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/leuphana149.html

Donnerstag, 5. Mai 2011

Alt-Präsident meldet sich zu Wort

Der ehemalige Präsident der Universität Lüneburg hat sich in einem offenen Brief an die Senatoren gewandt. Das eindrucksvolle Dokument wurde über eMailverteiler verschickt. Wir geben es unkommentiert wieder, denn der Inhalt spricht für sich selbst.

Offener Brief an die Mitglieder des Senats der Universität Lüneburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit wachsender Besorgnis sehe ich die Vorgänge zwischen der Hochschulleitung und dem Senat seit jenem Senatsvotum vom 6. April.

Die meisten von Ihnen kennen mich nicht. Ich bin Alt-Rektor und Emeritus dieser Universität und habe – zusammen mit anderen - viele Jahre für die nachhaltige (!) Entwicklung und Stabilisierung der Hochschule gearbeitet (und auch gekämpft). Auch wenn man sich aus den Querelen der Nachfolgenden heraushalten sollte, sehe ich mich nun doch veranlassst, den Senat direkt anzusprechen, statt einen Leserbrief zu schreiben, weil es m.E. um mehr geht als um eine (wenn auch nicht irgend eine) interne Personalie, die nur die sichtbare Spitze eines Eisberges sein dürfte.

Es ist eigentlich nicht zu fassen, wie die Hochschulleitung mit dem Senat umgeht, was sie der Institution zumutet und in welcher Weise Verfahren missachtet, ja verachtet, werden. Unglaubwürdigkeit ist die Folge. Aus meiner Sicht mangelt es der Hochschulleitung an Respekt für die ihr anvertraute Hochschule. Ich kann mir im Grunde kaum vorstellen, dass ein Senat diese Art des Umgangs hinnehmen könnte, selbst diejenigen nicht, die die Neuausrichtung mittragen. Hier zeigt sich aber auch, was passieren kann, wenn ein System so strukturiert wird, dass Machtausübung faktisch ohne Kontrolle möglich ist, wie das hier der Fall ist. „Checks and balances“, das Ursystem von Gewaltenteilung, ein europäisches Erbe der politischen Aufklärung, wird hier, nicht erst seit April 2011, außer Kraft gesetzt. Das ist nicht die humanistische Universität für die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts - "Prunksätze des Zeitgeistes" (Ludwig Marcuse) - , sondern das Gegenteil davon. (Vertreten denn am Ende nur noch die Studentenvertreter die Prinzipien akademischer Freiheit und legitimierter Verfahren?)

Gerade die Mitglieder einer wissenschaftlichen Hochschule, die doch dem kritischen Geist verpflichtet sind (ja, das sind sie, denn davon lebt letztlich die Universität), gerade sie müssten doch die grundsätzliche Bedeutung dessen sehen, was hier geschieht. Wenn der Senat am Freitag so abstimmen sollte, wie die Hochschulleitung es sich wünscht, käme das in meinen Augen einer Selbstaufgabe der akademischen Selbstverwaltung gleich. Und außerdem: Den Geist der Universität macht nicht ein Gebäude aus, sondern die Haltung und das Tun derer, die dort Wissenschaft betreiben, lehren und studieren – und die Träger der akademischen Selbstverwaltung sind.

Nun tun Sie, was Sie in ihrer Verantwortung für die Universität für richtig halten – möge es das Richtige sein.

In diesem Sinne grüßt Sie

Helmut de Rudder,

den Sie getrost für einen Ewig-Gestrigen halten mögen.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Kuwis sammeln Infos über Studienprobleme

Die neue studentische Prodekanin der Fakultät Kulturwissenschaften und die Kuwi-Fachschaft sammeln Informationen über Probleme im Studium. Sie laden zu einem Austausch ein:
Hallo liebe/r Mit-Kuwis,

Ihr seid unzufrieden mit der Regelung der Studien- und Prüfungsleistungen?

Euch wächst die Anzahl der Studien- und Prüfungsleistungen über den Kopf?

Einige Studienleistungen machen Eurer Meinung nach gar keinen Sinn?

Ihr wünscht Euch mehr Ausgewogenheit bei der Art der geforderten Prüfungs- bzw. Studienleistungen und keine Referate wie am Fließband?

Fühlt Ihr Euch von einem/mehreren Punkt/en angesprochen? Dann seid Ihr hier richtig:

Mittwoch, 4. Mai 2011, 16 Uhr, C 5.009

Am Mittwoch, den 4. Mai, treffen sich Fachschaftsmitglieder, Ihr in hoffentlich großer Zahl und ich in meiner Rolle als studentische Prodekanin*, um Wünsche, Vorstellungen, Verbesserungsvorschläge für und gemachte Erfahrungen mit Studien- und Prüfungsleistungen im Kuwi-Leuphana-Bachelor zu sammeln. Das Treffen dient der Vorbereitung eines Treffens mit dem Studiendekan Rolf Großmann der Fakultät Kultur am 9. Mai. Dort soll besprochen werden, welche Möglichkeiten sich anbieten, um Studien- und Prüfungsleistungen im Kuwi-Leuphana-Bachelor besser zu dosieren und mehr Studienfreiraum für StudentInnen zu schaffen.

Angesprochen sind alle KuWis. Besonders freuen wir uns über Bachelor, die schon in der neuen Struktur studieren, da die eventuellen Änderungen maßgeblich Studierende des BA 2.0 betreffen werden.

Du kannst am Mittwoch nicht kommen, Dir brennt aber etwas zum Thema unter den Nägeln? Dann schreib mir eine E-Mail an: stud.prodekanat@kuwi-lueneburg.de

Euch noch eine sonnige Woche und bis hoffentlich zum 4.Mai,

Michelle Mallwitz
Studentische Prodekanin, Fakultät Kulturwissenschaften

*P.S.:
Wer ist eigentlich diese Michelle und was genau ist eine studentische Prodekanin?

In der Fakultät ist der Fachbereich der Kulturwissenschaften (Lehre, Forschung, Mittelvergabe, etc.) organisiert. Die Leitung der Fakultät liegt im Dekanat. Im Dezember 2010 bin ich vom Fakultätsrat als studentische Vertreterin im Dekanat gewählt worden. Meine Aufgabe ist es, in den Dekanats-Sitzungen die Interessen der Studierenden zu vertreten sowie die Kommunikation zwischen Studierenden und Dekanat zu unterstützen. Dies läuft vor allem in Zusammenhang mit der Fachschaft, aber hoffentlich auch mit Euch. Deswegen noch einmal die herzliche Einladung, am 4. Mai zum Treffen dazu zu stoßen. [1]

LeuphanaWatch findet das gut und gratuliert der neuen studentischen Prodekanin zu ihrer verantwortungsvollen Aufgabe.

[1] eMail über den Kulturwissenschaften-eMailverteiler am 26.04.11

Dienstag, 3. Mai 2011

Koalitionen auf Zeit

Kommentar

Vergleicht man die aktuelle Position der Universität mit der Diskussion bei der Neuausrichtung im Sommersemester 2008 muss ein verwunderliches Phänomen festgestellt werden: Studierende und Dozenten positionieren sich inzwischen entgegengesetzt.
Damals waren die Fronten in etwa klar. Aus jenen Bereichen, welche von der Schließung ihrer Studiengänge betroffen waren ist der größte Widerstand gekommen. Sowohl von den Dozenten wie den Studierenden. Es betraf insbesondere die Sozialpädagogik, die naturwissenschaftliche Bereiche der Lehrerbildung wie der Umweltwissenschaften. Auch am Standort Suderburg herrschte Unzufriedenheit. Hingegen waren die Ingenieure aus Volgershall wie die Wirtschaftswissenschaften die stärkste Stütze des Präsidiums.

Heute ist die Situation völlig anders. Zu den stärksten Befürwortern gehören Studierende der Wirtschaftswissenschaften wie Dozenten der Nachhaltigkeitswissenschaften. Hingegen ist der Widerstand beim AStA-Umfeld geblieben. Hier sind Studierende der Umweltwissenschaften nach wie vor Überproportional stark vertreten. Zu den kritischen Stimmen sind inzwischen auch Dozenten der Wirtschaftswissenschaften hinzugekommen. Es muss bezweifelt werden, dass die Unterstützer einer sofortigen Wiederwahl von Holm Keller wie auch der Gegner tatsächlich gemeinsame Ziele haben. Vielmehr bilden sich Koalitionen, welche ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Diese jedoch besser erreichbar sehen mit oder ohne Holm Keller auf der Position als Vizepräsident.

Geht es um mehr oder weniger Elite? Ist eine humanistische Ausbildung heute vollkommen durchdrungen vom Gedanken der Nachhaltigkeit oder ist das Modul „Wissenschaft trägt Verantwortung“ die maximale Zumutung, sich mit einer derartigen modischen Ideologie zu beschäftigen?

Wo soll mit Sascha Spoun und Holm Keller die Universität in vier Jahren stehen? Welchen Ruf werden die Absolventen dieser Universität dann haben? Werden sich die Dozenten zukünftig andere Studierende aussuchen? Bzw. wie bewerten es die Studierende, dass ihre Dozenten sich ihrer Positionierung nicht anschließen?

Ohne Frage droht jedoch der aktuelle Diskurs einen deutlich langfristigeren Vertrauensschaden an dieser Universität zu hinterlassen. Spaltet das Thema eben nicht, wie damals bei der Neuausrichtung, verschiedene Bereiche der Universität sondern trifft viele einzelne Lehrveranstaltungen, in welche Dozenten und Studierende eine konträre Position zum Thema Wiederwahl haben.

Unabhängig, wie das Präsidium am Ende aussehen wird: Durch die überaus heftig geführten Meinungsbildungsprozessen droht ein tiefer Riss durch diese Universität. Dieser wird jedoch nicht um die tatsächliche Inhalte der Universität geführt sondern nur um die Köpfe, welche eine Rolle einnehmen.

Egal, wer am Ende Vizepräsident ist: Die Frage, ob an der Leuphana eine zukünftige Elite ausgebildet werden soll, welche die Welt verändern wird und/oder die Leuphana für eine Nachhaltige Entwicklung, auch in der Betriebswirtschaftslehre, steht, ist damit nach wie vor völlig offen.

Die Koalitionäre werden nach der Wahl jedoch feststellen, dass sie völlig unterschiedliche Ziele verfolgen. Ein gemeinsames Umsetzen gleicher Ideen mit den derzeitigen Partnern kaum möglich sein werden. Denn ein gemeinsames Programm verfolgt weder die Koalitionäre der einen, noch der anderen Seite.

Vielleicht wird es Zeit, dass der AStA sich zu dem Studienmodell der Leuphana positioniert. Sich dann vielleicht auch mit dem Namen des Studienmodells identifizieren kann. Andererseits sollten sich die nach ihrer eigenen Lehrphilosophie am Wettbewerb orientierten Betriebswirte fragen, wie sie aus sich selbst hinaus aus dem durchschnittlichen Mittelmass hinaus kommen. Hier bedarf es doch tatsächlich zuerst ein qualitatives Wachstum damit im Anschluss auch ein quantitatives Wachstum wieder erfolgen kann. Ein Biotopschutz mag ja für Orchideenfächer gelten, bestimmt jedoch nicht für die BWL.

Bei sonstiger guten Reputation ist Lüneburg weder von dem gut vernetzten Finanzjongleur abhängig bzw. stürzt mit, falls selbiger sich dann doch verhoben haben sollte.

Montag, 2. Mai 2011

Bis zu 60 Zusatz-CPs für Kuwis

Diese Informationen sind veraltet. Bitte folgende Informationen beachten!

Im Leuphana Bachelor können Studenten des Kuwi-Majors bis zu 60 Zusatz-Creditpunkte in ihrem Studium leisten. Diese werden auf dem Zeugnis vermerkt, gehen aber nicht in die Endnote ein. (1) Damit setzt sich die Reihe der Major fort, die ihren Studenten Zusatz-CPs ermöglichen, um die inhaltliche Tiefe des Studiums zu erhöhen. In mehreren Bereichen der Leuphana Universität Lüneburg gibt es Probleme damit, dass bedingt durch das Leuphana-Semester und das Komplementärstudium zu wenig fachspezifische Kreditpunkte erworben werden. Das kann bei Wechseln an andere Hochschulen zu Problemen führen.

Die Regelung im Leuphana-Bachelor Major Kuwi kann auch für die älteren Jahrgänge Anwendung finden. Die Fachschaft erklärt wie das geht:
In einem Gespräch mit Torben Fischer (unserem Studiengangsleiter) haben wir das Problem angesprochen, dass auch "auslaufende" Bachelor gerne mehr ZusatzCPs erwerben möchten. Diese Möglichkeit soll nun für alle bestehen. Dafür muss ein Antrag (ausreichend sind 3-4 Zeilen einer Begründung) bei Herrn Fischer abgegeben werden. (...)
Wir hoffen sehr dass die Anträge auf ZusatzCPs bewilligt werden - und möchten euch dazu ermutigen, diesen Antrag zu stellen. (...)
Die zusätzlich erworbenen CPs gehen nicht in die Endnote ein, sondern sind nur auf dem Zeugnis vermerkt.
UND: Die ZusatzCPs beschränken sich nicht, wie bisher teils kommuniziert wurde, auf kuwispezifische Angebote. Gewählt werden kann aus dem ganzen Angebot des Leuphana Bachelors. (1)


(1) eMails der Kuwi-Fachschaft vom 9. April und 14. April

Sonntag, 1. Mai 2011

Zufällige Mehrheiten im Senat?

Die Wahl des Präsidiums ist ins Sommersemester verschoben worden um zufällige Mehrheiten im Senat zu verhindern. Eine derart wichtige Entscheidung dürfe nicht durch zufällige Mehrheiten getroffen werden.

Für diese Woche ist am Freitag um 12:00 Uhr zur nächsten Senatssitzung eingeladen worden. Ab 12:15 Uhr finden ganz normal Lehrveranstaltungen statt. Andere haben freitags überhaupt keine Termine auf dem Campus und kommen zu dieser Zeit ihrer außeruniversitären Verpflichtungen nach. Wer hier Reiseanträge zu Konferenzen, etc. gestellt hat können wir natürlich nicht recherchieren.

Sehr viel einfacher ist es jedoch festzustellen, dass zwei Senatoren Lehrveranstaltungen haben. Prof. Pierangelo Maset hat das Seminar „Kunstvermittlung: Theorie und Praxis“. Prof. Dieter Riebesehl hat 12 parallele Tutorien für „Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler“. Vermutlich ist er hier abkömmlich, hält keines der Tutorien persönlich.

Nachdem Herr Maset als Verfechter einer Findungskommission bekannt ist muss die Frage gestellt werden, ob dieser Zeitpunkt bewusst gewählt wurde? Bzw. ob eine Senatssitzung ein guter Grund ist, ein Seminar zu verschieben.

Sollte die Sitzung jedoch länger wie zwei Stunden dauern verändern sich die Mehrheitsverhältnisse wieder: Frau Landwehr und Herr Rieckmann haben ab 14:15 Uhr jeweils eine Veranstaltung.

Herr Rieckmann hingegen hatte sich öffentlich für eine sofortige Wiederwahl des Präsidiums eingesetzt. Da ist verständlich, dass der sonst übliche Uhrzeit ab 14:30 Uhr nicht gewählt wurde. Würde doch eine sichere Stimme möglicherweise fehlen.