Montag, 31. Januar 2011

Leuphana: 5,7 Mio Studiengebühren auf der Bank

Auf LeuphanaWatch wurde unser Bericht über die Möbel der Bibliothek kommentiert und uns erreichten mehrere eMails. Hier beispielhaft die eMail einer aufgebrachten Studentin, die wir ganz und unverändert (außer Layout) abdrucken:

Das ist ein Skandal! Die Leuphana hortet 5,7 Millionen Euro Studienbeiträge auf der Bank. 5,7 Mio € sind mehr Geld, als in einem Jahr von allen Studierenden an Beiträgen bezahlt werden. Die Uni rechnet alles schön, "baut einen Puffer auf".

Der AStA ist viel zu friedlich und sagt der LZ:
"Studenten haben ein Recht darauf, die von ihnen bezahlte Verbesserung der Lehre auch selbst mitzuerleben. Das geht nicht, wenn das Geld auf Konten gehortet wird. Außerdem würden wir es begrüßen, wenn in die Offenlegung der Studiengebührenverwendung einfließt, was mit den Zinsen passiert, die die Konten abwerfen", erklärt Sprecher Steffen Riemenschneider. LZ

Wo sind die großen Demos gegen diese Verarsche? Wann stürmen wir das Präsidium? Oder habt ihr alle die Hosen voll, wenn es "radikal" wird?

Samstag, 29. Januar 2011

Studiengebührenskandal in der Bibliothek? (ergänzt)

LeuphanaWatch erreichte über die Listserver der Universität folgende email, die hohe Wellen schlagen könnte:
Liebe Listservergemeinde,

vielleicht kommen euch folgende Produkte ja bekannt vor. Man munkelt die Umgestaltung wäre durch Studiengebühren finanziert. Also auf zu ebay, mit 2 Stühlen hat man das Semester wieder raus!

http://www.ambientedirect.com/de/fritz-hansen-nap-armlehnstuhl.html

http://www.adero.de/2198/Fritz-Hansen-Serie-3303-Sitzer-Sofa-Arne-Jacobsen

http://shop.ges-bo.de/louis-poulsen-collage-600-pendelleuchte-p-10242.html?campaign=froogle

Nur mal so zum Nachdenken....

Hinter den Links verbergen sich Stühle, Sofas und Lampen. Ganz offensichtlich sind es die gleichen Modelle wie im vor kurzem umgestalteten Bibliotheksfoyer. Die Preise der Stücke haben es in sich: mit über 300 Euro ist der Stuhl noch spotbillig im Vergleich zu der Lampe mit gut 1000 Euro. Den Vogel schießt das Sofa ab, welches ab 5851 Euro zu haben ist.

Die email spekuliert, dass die Anschaffungen aus Studiengebühren finanziert wurden. Auf den Studiengebührenseiten von mystudy steht nichts dazu, aber sie sind hoffnungslos veraltet. (1)

LeuphanaWatch denkt: Vielleicht fragt mal jemand in aufgebrachter Stimmung beim Präsidenten nach?

Link:
(1) https://mystudy.leuphana.de/studiengebuehren/show

Sonntag, 23. Januar 2011

"Leuphana" ist Unwort des Jahres

Unter mehr als 1000 Vorschlägen hat eine Jury das Unwort des Jahres 2010 gewählt. Es ist:
"alternativlos"
ARD
Da hätte die Jury auch "Leuphana" auswählen können! Alternativlos ist hier alles: Immer weiter Richtung Spoun-Keller, sonst sind die Lichter bald aus und wir gehen im Wettbewerb unter.

Stiftungsuni? Alternativlos!
Fusion mit der FH? Alternativlos!
Neuausrichtung mit neuem Studienmodell? Alternativlos!
Audimax? Alternativlos!

... und bald auch: Wiederwahl von Spoun und Keller? Alternativlos!

Das Problem mit der Alternativlosigkeit hat die Jury gut zusammengefasst:
Die Jury unter Leitung des Germanisten Horst Dieter Schlosser wählte den Begriff (...) aus, wie der emeritierte Professor in Frankfurt am Main bekanntgab. "Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe", sagte Schlosser zur Begründung. "Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken."

Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit der Griechenland-Hilfe genannte "alternativlos" war der meistgenannte Vorschlag. Die Floskel verwendeten Politiker auch für die Gesundheitsreform, das Bahnprojekt "Stuttgart 21" oder den Ausbau des Frankfurter Flughafens. ARD

Hätte doch mal jemand in Lüneburg nach Beispielen gefragt...

Freitag, 21. Januar 2011

Vollversammlung & neue ASTA-Sprecher

Der ASTA hat neue Sprecher und lädt gleich zu einer Vollversammlung zum Semesterende ein. Wir dokumentieren die Einladungsemail.

Liebe Studierende,

der AStA hat eine neue Legislaturperiode begonnen und lädt dich ein, die neuen AStA-Sprecher kennenzulernen, Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und deiner politischen Vertretung deine Meinung zur Hochschulpolitik mitzugeben. Das Ganze findet im entspannten Rahmen einer studentischen Vollversammlung statt, die am 26. Januar um 12:00 Uhr in Hörsaal 2 stattfindet.

Also komm vorbei und mach mit, stell deine Fragen oder hör einfach nur zu und informiere dich über die aktuelle Lage und die Zukunft der Hochschulpolitik.

Auf der Vollversammlung haben wir folgende Tagesordnung vorgesehen:

TOP 1 Begrüßung Regularien
TOP 2 Mitteilungen und Anfragem
TOP 3 Vorstellung des neuen SprecherInnenkollektivs
TOP 4 Allgemeine Infos zur Hochschulpolitik
TOP 5 Raum für Fragen, Anregungen und Diskussion
TOP 6 Verschiedenes

Dein neues SprecherInnen-Kollektiv freut sich auf dich.
Steffen Riemenschneider, Mathias Ahrens und Julian Frey

LeuphanaWatch wünscht den Neuen viel Erfolg und viele Erfolge im Sinne der Studenten.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Mauer in der Mensa

Gestern stand in der Mensa eine Mauer. Die hintere Hälfte war für Besucher des Bachelor-Infotages abgetrennt, in der vorderen Hälfte konnte die Universität Platz nehmen. Mit anderen Worten formuliert: In einer angenehm leeren Mensa speisten die Studieninteressenten. Wie die Sardinen in der Dose stapelten sich hingegen Studenten, Mitarbeiter und Professoren. Ein Bild, was an die zweite und erste Klasse in den Zügen der Bahn erinnert. Hier drängt sich der Pöbel, dort logieren die finanzkräftigen Gäste. Aber hat die Elite von morgen so viel Geld?

Ganz abgesehen von dieser Diskriminierung der Universität stellt sich die Frage, wer sich eine solche Trennung hat einfallen lassen. Wer denkt über sowas nach?

Können Studieninteressierte nicht gemeinsam mit hier studierenden und arbeitenden Menschen mittagessen? Warum sollte man sie getrennt halten, wo sie doch sonst die beste Gelegenheit hätten, ungefilterte und ehrliche Informationen von Tischnachbarn einzuholen? Wollte die Uni ihnen einfach was Gutes tun? Fragen über Fragen...

Dienstag, 18. Januar 2011

Audimax-Entscheidung IV: Zentralgebäude

Im Dezember hat der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg seine Entscheidung zur Campusentwicklung getroffen. LeuphanaWatch stellt sie vor. Heute: Zentralgebäude.

Das Zentralgebäude kommt! Daran lässt Leuphana keinen Zweifel:
Die Leuphana Universität Lüneburg wird den geplanten Libeskind-Bau auf ihrem zentralen Campus mit sofortiger Wirkung realisieren. Das beschloss der Stiftungsrat der Universität auf seiner Sitzung am 20. Dezember und folgte damit einem entsprechenden Vorschlag des Universitäts-Präsidiums. Für den Bau stehen Mittel in Höhe von 57,7 Millionen Euro zur Verfügung. (1)
Alle Skeptiker konnten sich also nicht durchsetzen. Die Leuphana Universität Lüneburg marschiert in die Zukunft und hat dafür die volle Rückendeckung des Oberbürgermeisters Mädge:
“Dieses klare Ergebnis des Verfahrens ist für Stadt und Landkreis Lüneburg ebenso wichtig wie für die Universität. Das Projekt hat große Bedeutung für die gesamte Region.“ (1)
Aber wohin marschiert Leuphana? Die Richtung schien klar:
Für die Errichtung ihres neuen Zentralgebäudes, eines Hotels und zusätzlicher Parkplatzflächen hatte die Universität bislang das Modell einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) verfolgt. (1)
Eine klare Untertreibung! Vizepräsident Holm Keller betonte bei jeder Gelegenheit, dass ÖPP unschlagbar gut und ideal für Leuphana sei. Risiken beim Bau und Betrieb würden, soweit zulässig und wirtschaftlich angemessen auf den privaten Partner übertragen während die Liegenschaften im Eigentum der Universität bzw. der Stiftung verblieben (2). Da hatten die Skeptiker nichts zu lachen, denn der Bau bedeutete kein Risiko mehr für die Universität. Hätte man selbst gebaut, wäre das natürlich anders. ÖPP wurde als Allheilmittel gepriesen, Kritik eiskalt abgebügelt.

Jetzt hat der Stiftungsrat seine Entscheidung getroffen und siehe da:
Das ÖPP-Verfahren hat nun ergeben, dass die Realisierung der Baumaßnahme mit einem privaten Partner keine wirtschaftlichere Alternative darstellt. Die Universität wird den Libeskind-Bau deshalb in Eigenregie bauen und betreiben.

In seiner gestrigen Sitzung hatte sich der Stiftungsrat intensiv mit den Ergebnissen des Wettbewerblichen Dialogs beschäftigt. Er beauftragte das Universitäts-Präsidium, das ÖPP-Vergabeverfahren abzuschließen und den Neubau des Zentralgebäudes unmittelbar selbst in die Hand zu nehmen. (1)
Was für eine Klatsche für Keller! Es ist ja nicht nur so, dass nach mehreren Jahren nun genau das herauskommt, was kritische Geister schon lange wissen: ÖPP ist Mist! Die Lösung ist nicht wirtschaftlicher und offenbar würde die Universität auch noch in ihren Möglichkeiten beschränkt. Der Mc Kinsey-Manager Keller ist mit seinen neoliberalen Privatisierungsträumen auf dem (hoffentlich harten) Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

Flink und wandlungsfähig feiert Keller trotzdem, denn sein Zentralgebäude soll kommen. Wie und mit wem scheint da egal. Alles was die letzten Jahre das Beste für die Universität war, ist es jetzt eben doch nicht. Aber der jetzige Plan, der ist für die Leuphana der einzig wahre. Das sagt auch Volker Meyer-Guckel:
„Die Entscheidung des Stiftungsrates ist zukunftsweisend für die Universität.“ Die Pläne für das neue Gebäude seien soweit konkretisiert worden, dass sich mit einer Realisierung in Eigenregie kein ungebührliches Kostenrisiko verbinde. Für den künftigen Betrieb des Gebäudes stünden Landesmittel im erforderlichen Umfang zur Verfügung." (1)
"Und das sollen wir jetzt glauben?" möchte man ihm zurufen, "oder überlegt ihr euch das morgen doch nochmal anders?"

Es ist grotesk: Das Risiko, was von der Universität auf einen Privaten übertragen werden sollte, ist jetzt doch wieder bei der Leuphana. Aber es ist plötzlich so klein, dass das kein Problem mehr ist. Man braucht den Privaten gar nicht mehr. Vermutlich ist auch die Vermietung des Audimax so erfolgversprechend, dass man die Gewinne lieber selbst einstreicht, als die einem Privaten zu überlassen. Er kann es nur deshalb nicht wirtschaftlicher, weil er Millionengewinne einplant. Das Geschwätz vom wirtschaftlichen Risiko oder gar der fehlenden Wirtschaftlichkeit des Zentralgebäudes ist abwegig. Alles klar...

All jenen, die es schon immer besser wussten sei gesagt: Die politische Entscheidung ist gefallen, da kommt es auf harte Fakten nicht so genau. Was ist schon etwas langfristiges Risiko, wenn demnächst Wahlen zu gewinnen sind? Da kann der ASTA ruhig weiter meckern und eine Offenlegung aller Unterlagen fordern (3).

Wie gut, dass jetzt alles gut ist! LeuphanaWatch meint: Töörrööö!


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/12/29/durchbruch-gelungen-leuphana-realisiert-libeskind-bau.html
(2) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/projektentwicklung/oepp.html
(3) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/pressemitteilungen/2010-12-21_PM_AStA_Lueneburg_Kehrtwende_bei_Campusentwicklung.pdf

Sonntag, 16. Januar 2011

Wo ist Stiftungsrätin Miriam Meckel?

Im Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg sitzen illustre Persönlichkeiten. Der Vorsitzende Volker Meyer-Guckel wurde schon von LeuphanaWatch vorgestellt. Neben ihm gehört auch Prof. Dr. Miriam Meckel dem Stiftungsrat an. Die Leuphana-Homepage sagt zu ihr:
Prof. Dr. Miriam Meckel, Professorin für Corporate Communication an der Universität St. Gallen, ehemalige Staatsekretärin für Europa, Internationales und Medien in Nordrhein-Westfalen [1]
Wikipedia weiß zu berichten, dass die Lebensgefährtin von Fernseh-Journalistin Anne Will ebenfalls journalistisch tätig war. Anschließend übernahm sie eine Professur in Münster und wechselte 2005 nach St. Gallen an die ehemalige Hochschule von Präsident Sascha Spoun [2]. Miriam Meckel veröffentlichte 2010 ein Buch, in dem sie ihre eigene Erfahrung mit dem Burnout-Syndrom darstellt. [3] Die Süddeutsche Zeitung attestierte ihr, sogar aus ihrem Burnout noch Kapital schlagen zu wollen [4].

Eine interessante Person wurde da ausgewählt, so viel ist klar. Aber was hält Meckel von den Entwicklungen der Leuphana Universität Lüneburg? Was sagt sie zur Großbaustelle Zentralgebäude? Freut sie sich über die vielen neuen Forschungsprojekte der Professoren? All diese Fragen müssen unbeantwortet bleiben. Der derzeitige Stiftungsrat ist seit dem Dezember 2008 im Amt und M.M. hat bislang noch an keiner Sitzung teilgenommen. Das geht aus Fotos auf der Homepage der Leuphana, Berichten in der Presse und dem oft gut informierten Buschfunk auf dem Campus hervor. Auch am 20. Dezember letzten Jahres war M.M. wieder nicht anwesend. Ob sie überhaupt schon einmal den Campus betreten hat?

Hinter vorgehaltener Hand heißt es, M.M. habe wichtigeres zu tun und daher wenig Zeit. Kein Wunder bei einem solchen Leben:
"Ein Leben zwischen St. Gallen in der Schweiz und Berlin, dazwischen müssen all die beruflichen Termine in München, Hamburg, Frankfurt untergebracht werden, ebenso wie die Reisen in die USA, nach Peking, Singapur, Dubai, Abu Dhabi, Istanbul, Moskau oder wo immer gerade ein Projektmeeting oder eine Konferenz stattfindet. (...) Ich musste mittwochs abends darüber nachdenken, welche Jeans ich wohl vierzehn Tage später auf einer Party in Berlin anziehen wollen würde und welche Schuhe zu dem grüngrauen Abendkleid passen könnten, das beim Botschaftsempfang am Vorabend erwartet würde." [4]
Vielleicht sollte sie eine Lesung auf dem Campus machen, dann würde sie diesen gleich einmal kennen lernen. Ob schon jemand unibuch oder das Kulturreferat deswegen angefragt hat?

Alternativ könnte man meinen: Wer nach der Hälfte seiner Amtszeit seinen Aufgaben noch nie nachkommen konnte, sollte sein Amt niederlegen und Platz für Menschen schaffen, die nicht nur auf dem Papier Stiftungsrat sind. Anscheinend hat sich M.M. mit dem Stiftungsratsposten etwas verhoben, frei nach dem Motto:
Mehr, immer mehr. Miriam Meckel kann nie genug bekommen. [4]

Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/ueber-leuphana/organisation/stiftungsrat.html
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Miriam_Meckel
[3] http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,668109,00.html
[4] http://www.sueddeutsche.de/leben/miriam-meckel-frau-nimmersatt-und-ihr-burn-out-1.11141

Freitag, 14. Januar 2011

Solaranlage auf der Sporthalle fertig

Die Leuphana Universität Lüneburg hat eine neue Solaranlage. Auf der Sporthalle sind laut Landeszeitung 324 Solarmodule installiert worden, die 58 kWp Strom erzeugen. Die Dachfläche wurde dafür an ein regionales Unternehmen verpachtet. Nun erzeugt die Lüneburger Sonne sauberen Strom auf dem Campus.

LeuphanaWatch meint: Gut gemacht, engagierte Mitarbeiter und Professoren.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Audimax-Entscheidung III: Wohnheim

Im Dezember hat der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg seine Entscheidung zur Campusentwicklung getroffen. LeuphanaWatch stellt sie vor. Heute: Gab's nicht mal ein Wohnheim?

Auf der Homepage der Leuphana Universität Lüneburg heißt es:
Zu den inhaltlichen und organisatorischen Zielen der Neuausrichtung gehören auch die grundlegende Verbesserung des sozialen Lebensumfeldes und der Wohnsituation der Studierenden. Eine Projektstudie zum Studierendenwohnheim trägt dieser Entwicklung von der “Pendler-“ hin zur “Präsenz-Universität“ Rechnung. Daniel Libeskind hat hierzu eine architektonische Form aus zwei angewinkelten Baukörpern skizziert. Ein möglicher Standort befindet sich nahe der Bibliothek. (1)
Im Klartext: Ein Studentenwohnheim war geplant und europaweit ausgeschrieben. Wie es aussehen sollte, zeigt die Leuphana auf ihrer Homepage (2). Im April 2009 hat der Stiftungsrat beschlossen, das Wohnheim nicht sofort zu realisieren. Es sollte vorerst zurückgestellt werden und mit Zentralgebäude & Co umgesetzt werden (3).

Die jetzige Entscheidung des Stiftungsrats sagt nichts mehr zum Wohnheim. Es findet sich in der offiziellen Mitteilung der Leuphana Universität Lüneburg kein Hinweis darauf (4). Auf der Webseite des ASTA steht als Status des Projekts:
Studierendenwohnheim: vom Stiftungsrat gestoppt (5)
Ist dem wirklich so? Es ist kein Geheimnis, dass die Wohnheime in Lüneburg viele Zimmer frei haben. Besonders im Sommersemester ist der Leerstand oft hoch. Wer will in dieser Situation ein neues Wohnheim bauen? Sollten die vorhandenen nicht besser modernisiert werden?

LeuphanaWatch meint: Aufgeschoben ist wohl aufgehoben!


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/kuenstlerische-gestaltung.html
(2) http://www.leuphana.de/campusentwicklung/kuenstlerische-gestaltung/stand_dez2009.html
(3) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/asta2_0/sonderausgabe_campusentwicklung_online.pdf
(4) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/12/29/durchbruch-gelungen-leuphana-realisiert-libeskind-bau.html
(5) http://www.asta-lueneburg.de/themen/campusentwicklung/

Mittwoch, 12. Januar 2011

Neuer Zugang zum Campus bei Gebäude 16

Per email erhielten wir folgenden Hinweis:

Bevor der Schnee kamen, waren sie da. Schien, als ob sie die Grünflächen pflegen würde, als ob irgendjemand dafür gesorgt hätte, dass das kleine Stück Ödland urbar gemacht wird. Davor war da einiges umgegraben worde; Fernwärme wurde gemunkelt. Einfach mal ne Schneise ins Ödland hauen. Das 16. Gebäude will schließlich auch echte Wärme aus der Karibik. Vielleicht pflanzen sie Blumen, vielleicht Rasen. So ungefähr schien das bevor der Schnee kam.
Jetzt ist der Schnee weg. Zwei Bagger und ein Wagen der Straßenmeisterei oder so sind da. Orange....
Flux mal den Mann in der Jacke gefragt. Gebüsche wurden entfehrnt und gegraben wurde. Die Antwort des Orangen ist wunderbar. Da wird n Durchgang gemacht. Na dann ist ja alles klar.
Auf Plänen, die den Campus der verschissenen Zukunft zeigen kann man sehen, dass dieser Campus ein Eingangsportal besitzt. Zwischen Gebäude 15 und 16. Damit ist ein weiterer Schritt getan.

Dienstag, 11. Januar 2011

Leuphana, deine Berater

Der Kabarettist Volker Pispers sagt über Berufsgruppen, die die Welt nicht braucht:
Nach Erfolg bezahlte Banker, sind Sie des Wahnsinns? Da können Sie auch anfangen, Unternehmensberater nach Erfolg zu bezahlen. (...) Das ist die am schnellsten wachsende Berufsgruppe Deutschlands, arbeiten tut hier doch kaum noch einer. Aber beraten wird ja rund um die Uhr. Wir sind die Weltmeister im beraten. Allein in Düsseldorf leben 22000 Unternehmensberater, die haben die ganze Stadt unterwandert, die leben da in der Kanalisation. (...) Unternehmensberater: Eunuchen. Sie wissen wie man's macht. Diese Klugscheißer, die in Sekunden ganze Flipcharts vollschmieren können mit Informationen, die Sie jedem Mickey Mouse-Heftchen entnehmen können. (...) Würden die nach Leistung bezahlt, wären wir einen Großteil der Unternehmensberater wieder los. Die wären nämlich verhungert.
Volker Pispers
Der Kabarettist spricht aus, was spätestens seit der Finanzkrise viele Menschen denken. Darf man das so sagen und sind Unternehmensberater wirklich so schlimm? Die Antwort hängt davon ab, wen man fragt. Manch einer macht sich nicht nur lustig, sondern hält das Beratervolk für gefährlich. Es wird behauptet, die Anzugträger von Mc Kinsey & Co unterwanderten in Kooperation mit der Bertelsmannstiftung das deutsche Bildungssystem, um es in eine ihnen genehme Richtung zu lenken. Die Richtung heißt vor allem: Geld damit verdienen und die Taschen füllen. Aber auch inhaltlich soll der Einfluss erheblich sein. Es ist von einer neoliberalen Ausrichtung, der "unternehmerischen Hochschule" als Gegenpol zur ineffizienten demokratischen Universität die Rede.

Und wie ist die Situation vor Ort? Gibt es Unternehmensberater an der Leuphana Universität Lüneburg? Beispiele:

Holm Keller, Vizepräsident,
war von 1996 bis 2002 bei Mc Kinsey "Associate Principal" und u.a. in Wien, München und New York tätig. 2002 wechselte er zur Bertelsmann DirectGroup, wo er bis 2006 zahlreiche Ausgaben wahrgenommen hat. Die Homepage der Leuphana nennt:
President Corporate Development Asia (Shanghai, 2004 – 2006); Senior Vice President Corporate Development (Gütersloh, Seoul, Sydney, 2004), Senior Vice President Corporate Development (bookspan – a Time-Warner-Bertelsmann Partnership, New York, 2003); Vice President International Projects, English-Speaking Clubs (London, 2002)

Burkhard Funk, Vizepräsident,
war ebenfalls bei Mc Kinsey in Lohn und Brot. Er baute die so genannte "E-Commerce-Practice" auf.

Nils Ole Oermann, Vizepräsident,
war als Unternehmensberater der Boston Consulting Group von 1999 bis 2001 in Neuseeland und Australien im Einsatz.

Heiko Franken, Geschäftsführer Professional School,
ist ehemaliger Vice President der Boston Consulting Group.

Carsten Siebert, Startwochenteam,
arbeitete von 1999 bis 2004 bei der Beratungsfirma McKinsey & Company, hauptsächlich mit Klienten aus dem öffentlichen Sektor sowie mit Medien- und Telekommunikationsunternehmen.

Ohne große Recherche finden sich mehr als genug Beispiele. Was bedeutet das?

Man muss sicherlich unterscheiden: In bestimmten Berufsfeldern ist es beinahe normal, eine gewisse Zeit bei einer Unternehmensberatung tätig gewesen zu sein. Interessant ist demnach die Position und da müssen sich die Beispiele nicht verstecken. Wir haben nicht nur irgendwelche kleinen Unternehmensberater, sondern teilweise ehemaliges Führungspersonal aus hochrangigen Positionen. Wichtig ist natürlich auch, an welchen Stellen diese Menschen an der Universität eingesetzt sind. Es sind Schlüsselpositionen, sei es im Präsidium oder in der Startwoche. Gerade die eignet sich besonders, den Erstsemestern von Anfang an die richtigen Ansichten zu vermitteln. Es drängt sich auf, von einem geschickten System zu sprechen.

Freitag, 7. Januar 2011

Audimax-Entscheidung II: Parken privat

Im Dezember hat der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg seine Entscheidung zur Campusentwicklung getroffen. LeuphanaWatch stellt sie vor. Heute: Privat parkt's sich schöner?

Bislang war die Sache klar:
Für die Errichtung ihres neuen Zentralgebäudes, eines Hotels und zusätzlicher Parkplatzflächen hatte die Universität bislang das Modell einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) verfolgt. (1)
Das Parken soll in private Hände gegeben werden und dann Schotter kosten. Professoren, Mitarbeiter, Studenten und Besucher werden künftig zur Kasse gebeten. Dagegen regte sich breiter Widerstand, der ASTA sammelte Unterschriften.

Der Stiftungsrat hat entschieden, dass beim Parken alles nach Plan weiterläuft:
Errichtung und Betrieb von Parkflächen sollen an einen externen Investor vergeben werden. (1)
Anders als beim Hotel haben die Studenten also keinen Erfolg landen können. Der ASTA sieht das kritisch und sieht soziale Probleme (2). Anscheinend ist aber der geplante autofreie Campus in Gefahr:
Die nicht nachvollziehbare Planung der Parkplätze überrascht die Studierenden, da im Bauantrag für das Zentralgebäude das Konzept des autofreien Campus von der Universität offensichtlich verworfen wurde. Nun sollen neben einem kleinen Parkhaus über 100 reguläre Stellplätze überall auf dem Universitätsgelände verteilt werden, unter anderem in Randbereichen des Biotopgartens und der Mensawiese. „Die Planungen der Universitätsleitung zum Thema Parken erscheinen uns noch sehr widersprüchlich. Hier ist sind noch deutliche Korrekturen nötig“ (2)
LeuphanaWatch meint: Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn Autofahrer zahlen müssen. Sollen sie doch mit Bus, Bahn oder Leuphana-Express kommen. Dafür müssen die aber auch fahren.


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/12/29/durchbruch-gelungen-leuphana-realisiert-libeskind-bau.html
(2) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/pressemitteilungen/2010-12-21_PM_AStA_Lueneburg_Kehrtwende_bei_Campusentwicklung.pdf

Dienstag, 4. Januar 2011

Audimax-Entscheidung I: Kein Hotel

Im Dezember hat der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg seine Entscheidung zur Campusentwicklung getroffen. LeuphanaWatch stellt sie vor. Heute: Abschied vom Campus-Hotel.

Vizepräsident Keller wollte ein Hotel auf dem Campus durchsetzen (1). Das war schon lange europaweit ausgeschrieben und sollte jetzt vom Stiftungsrat abgesegnet werden. Der ASTA hat das Hotel immer besonders heftig kritisiert (2). Ende letzten Jahres drohte er sogar mit einer Klage und schaltete einen Anwalt ein.

Jetzt hat der Stiftungsrat eine Entscheidung getroffen, mit der viele nicht gerechnet haben:
Ein Hotel und Gästehaus kann von privaten Partnern außerhalb des Universitätsgrundstücks umgesetzt werden. (3)
Der ASTA kommentiert das sehr richtig:
Die Entscheidung des Stiftungsrats, kein Hotel auf dem Universitätsgelände zu errichten, wird vom AStA mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. Matthias Fabian: „Die Vernunft siegt. Wir freuen uns, dass sich auch Vizepräsident Keller nun der Position des AStA angeschlossen hat. Bedauerlich ist, dass es dafür die Vorbereitung einer Klage, Unterschriftenaktionen, Vollversammlungen und eine Großdemonstration gebraucht hat.“ (4)
Die Entscheidung des Stiftungsrat werten wir einfach mal als Klatsche für Holm Keller. Es gibt kein Hotel auf dem Campus, Punkt. Dass irgendjemand ein Hotel außerhalb bauen könnte, darf in einer Tourismusstadt wie Lüneburg nicht überraschen. Nur die Universität hat damit überhaupt nichts zu tun. Leuphana hätte also auch melden können: Ein Hotel und Gästehaus darf auf dem Universitätsgelände nicht umgesetzt werden.

Wie wunderbar!

Etwas Vorsicht ist aber scheinbar angebracht. Zumindest der ASTA wittert Gefahr:
Die Studierenden werden die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen. In der Pressemitteilung der Universität ist die Rede davon, dass auf dem Universitätsgelände kein Hotel entstehen wird. Der AStA fordert dies jedoch für den ganzen Campus. Unter Studierenden kursieren Gerüchte, dass das Wohnheim „Campus 1“ des Campus Lüneburg e.V. grundsaniert und zu einem Hotel umgebaut werden könnte. Es liegt auf dem Universitätscampus in unmittelbarer Nähe zum geplanten Zentralgebäude. (4)
Wir werden das Thema weiter unter die Lupe nehmen. Ersteinmal dürfen sich aber alle Lüneburger freuen, die ein Hotel auf dem Universitätsgelände schon immer für absurd gehalten haben.


Quellen:
(1) http://www.leuphana.de/campusentwicklung.html
(2) Äußerungen auf http://www.asta-lueneburg.de/themen/campusentwicklung/
(3) http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/12/29/durchbruch-gelungen-leuphana-realisiert-libeskind-bau.html
(4) http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/pressemitteilungen/2010-12-21_PM_AStA_Lueneburg_Kehrtwende_bei_Campusentwicklung.pdf

Montag, 3. Januar 2011

Zwischenbilanz: Leuphana auf dem Weg

Die Leuphana Universität Lüneburg ist auf dem Weg (LeuphanaWatch berichtete). Eine Zwischenbilanz:

Die Auftaktveranstaltung mit Präsident Spoun war gut besucht, auch wenn Hörsaal 4 nicht komplett gefüllt war. Gezeigt wurde eine Werbepräsentation, in der die Errungenschaften der letzten Jahre betont und vor der grauen Vorzeit hervorgehoben wurden. Die Region Lüneburg wurde als Wissenschaftswüste dargestellt, es gibt keine außeruniversitäre Forschung weit und breit. Die ehemalige GKSS in Geesthacht wurde da mal eben unterschlagen, die Metropolregion Hamburg schien weit weg. Ob diese Veranstaltung Werbung sei fragten wir und können jetzt selbst antworten: Der Wahlkampf für die nächste Präsidentenwahl hat begonnen.

Aus dem Publikum gab es erstaunlich kritische Fragen. Ein Herr von der Stadt fragte zum Innovationsinkubator, ein Alumni wünschte sich mehr Engagement der Leuphana für ihre Alumni. Eine Sozialpädagigin sprach noch einmal die Schließung der Sozialpädagogik an und fragte, wie das zu regionaler Verantwortung passt. Mehrere Studenten baten Herrn Spoun und einen kritischen Blick zurück und Aussagen dazu, was nicht optimal gelaufen sei. Der wahlkämpfende Spoun wich den Fragen geschickt aus. Direkt nach seinem größten Fehler antwortete er, er habe zu wenig Urlaub gemacht.

In der Folgeveranstaltung stellte der Dekan der Fakultät Nachhaltigkeit diese vor. Professor Ruck berichtete unter anderem über Forschungsprojekte, lobte das von ihm energieoptimierte Zentralgebäude. Unterstützt wurde er bei der Veranstaltungen von einigen Kollegen aus der Fakultät. Im Anschluss an die Veranstaltung gab es nur wenige Fragen, denn es waren lediglich eine Hand voll interessierte Personen gekommen. Trotzdem war der Hörsaal gut gefüllt. Vizepräsident Oermann hatte eine seiner zeitgleich stattfindenden Veranstaltungen ausfallen lassen und die Studenten statt dessen zu "Leuphana auf dem Weg" zwangsverpflichtet. Aus diesen Reihen kam dann auch die interessante Frage, ob sich die Fakultät auf ein Verständnis von Nachhaltigkeit geeinigt habe. Teilnehmer berichteten, dass die Antwort des Dekans äußerst vage und oberflächlich blieb. Vielleicht waren nicht nur die Studenten froh, dass es danach vorbei war.