Samstag, 14. August 2010

Posten des Dekans noch unbesetzt

In allen vier zukünftigen Fakultäten fanden konstituierende Sitzungen statt. Als zukünftige Dekane wurden Prof. Wein, Prof. Ruck und Prof. Pez in den Fakultäten 2, 3 und 4 gewählt.

Hingegen ist der Posten in Fakultät 1 leer geblieben. Hier stellt sich weiterhin die Frage, ob etwa einer der aktuell neu berufenen Professoren sofort zum Dekan einer für ihn völlig unbekannten Universität aufsteigen soll? Oder ob dann doch eine externe Fakultätsleitung vom Präsidium eingesetzt werden muss.

Die an dieser Stelle erwähnte Hürde, dass für den Dekan keine Lehrdeputatskürzung mehr vorgesehen sein soll, scheint laut Gerüchten wieder vom Tisch zu sein [1].

Die weitere Entwicklung der Fakultät Lehren und Lehren bleibt somit spannend. Hierfür kann in diesem Fall aber mal nicht das Präsidium verantwortlich gemacht werden. Vielmehr muss aus dem eigenen, im Augenblick sehr geschrumpften Kreis, ein geeigneter Kandidat gefunden werden.

[1] http://leuphanawatch.blogspot.com/2010/07/wahl-der-dekane-in-3-von-4-fakultaten.html

Dienstag, 10. August 2010

ASTA führungslos

Der ASTA steht ohne Führung da. Ein neues Studentenparlament ist schon Wochen im Amt, aber an der Spitze des ASTA herrscht Leere. Neue Vorsitzende gibt es nicht (http://www.asta-lueneburg.de/home0/singlenews1/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=994&tx_ttnews%5BbackPid%5D=240&cHash=6955a205d0). Niemand will es machen.

Damit ist das Ende der Opposition gegen Herrn Spoun eingeläutet. Bislang hatten sich die Studenten als Sprachrohr der Kritik hervorgetan. Nun schweigen sie. Schon seit Wochen gibt es keine Meldungen auf der Webseite des ASTA.

Herr Spoun wird sich freuen. Ein erholsamer Sommer dürfte in einen ruhigen Herbst übergehen. Von den Studenten hat er so schnell nichts mehr zu befürchten.

Dienstag, 3. August 2010

Die Fachschaft: Hilfe, die Grünen kommen

Die Startwoche 2010 hat wieder einen Stargast. Nicht Daniel Libeskind, der in 2010 als Filmjuror auftreten wird. Er wird zwar als "Stararchitekt" vorgestellt, ist aber eigentlich Professor der Leuphana [1]. Der Stargast hält die Erstsemesterrede und es ist kein Geringerer als Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen [2]. Nach Jimmy Carter, Wolfgang Clement und dem letztjährigen Gast, der für eine namentliche Nennung nicht wichtig genug erscheint [3], nun der nächste Politiker.

Aber gibt es einen inhaltlichen Leitfaden für die Stargast-Wahl? Politiker ja, aber mit politischen Übereinstimmungen? Oder nimmt man, was man kriegen kann? Wen Holm Keller mit seinem Netzwerk zu fassen bekommt? Es wird sich noch herausstellen müssen.

Interessant ist, wie Özdemir an der Universität aufgenommen werden wird. LeuphanaWatch wurde eine Stellungnahme der Fachschaft BWL, VWL, WiSo und LBBS zugemailt, die sich in anderem Zusammenhang kritisch zu Politikern an der Universität äußert:
Einmischungen von externen parteipolitisch gebundenen Elementen, die sich auf Kosten der Allgemeinheit profilieren wollen, sehen wir als kritisch an und dies hat unserer Meinung nach nichts auf unserem Campus verloren. [4]
Es könnte also interessant werden, ob sich die Fachschaft explizit äußern wird. In der Vergangenheit hatte man den Besuch der Bundeskanzlerin Merkel (CDU) offenbar verpasst. Steht die Fachschaft also grundsätzlich zu ihren Aussagen oder nur, wenn es gerade passt?


Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/college/leuphana-semester/startwoche.html
[2] http://www.leuphana.de/college/leuphana-semester/startwoche/programm.html
[3] http://www.leuphana.de/college/leuphana-semester/startwoche/archiv-startwochen.html
[4] Stellungnahme der Fachschaft BWL, VWL, WiSo und LBBS zur aktuellen Campusentwicklung und dem Bereich Lehrerbildung der Leuphana Universität Lüneburg, 15.7.10 (Dank an den Mail-Zusteller)

Montag, 2. August 2010

Meyer-Guckel macht sich beliebt

Der Stiftungsrat der Leuphana Universität Lüneburg hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. Volker Meyer-Guckel [1]. Er ist ein wahrer Überflieger, kam gerade erst neu in den Stiftungsrat. In Sachen Universität hat er aber bereits einiges auf dem Kerbholz. Meyer-Guckel ist stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, einem großen Lobbyverband der Wirtschaft, die in die deutsche Bildungslandschaft drängt. LeuphanaWatch stellte Meyer-Guckel und den Stifterverband bereits vor [2].

Ganz im Sinne eines Überflieders legte er gleich einen Blitzstart hin. Auf seiner ersten Stiftungsratssitzung wurde er Vorsitzender, organisierte das 'GO' für das Zentralgebäude und beriet über zahlreiche Berufungsverfahren [1]. Und nach der langen Sitzung trat er auch noch gleich an die Presse, bejubelte den Leuphana-Reformprozess und stieß die Studentenvertretung vor den Kopf. Er hielt dem AStA vor, auf der Grundlage von "Missverständnissen" zu handeln [3]. Der hatte sich schon im Vorfeld beschwert, dass der Stiftungsrat nicht einmal zu einem Gespräch bereit war [4].

Die Studentenvertretung hatte schon vor der Sitzung offenbar genug:
Wir treten nicht länger als Bittsteller auf, demonstrieren oder schreiben Briefe, die ungelesen in den Papierkorb wandern. An demokratischem Schein sind wir nicht interessiert. [5]
In so einer Situation von "Missverständnissen" zu sprechen, könnte für Volker M.-G. schnell nach hinten losgehen. Die Studentenvertreter sind, umgehenden Gerüchten zur Folge, wegen der Presseäußerungen außer sich vor Wut. Bislang äußerte sich aber noch niemand. Wären nicht alle Prüfungen vorbei und die Sommerpause hätte begonnen, es wäre beinahe zu ruhig für diese aufgeheizte Situation.

Meyer-Guckel übrigens hat den Campus gar nicht erst betreten. Der Stiftungsrat tagte im 4*-Hotel Bergström am Stintmarkt.


Quellen:
[1] http://www.leuphana.de/aktuell/meldungen/ansicht/datum/2010/07/16/stiftungsrat-staerkt-leuphana-praesidium.html
[2] http://leuphanawatch.blogspot.com/2010/05/wer-ist-eigentlich-dr-volker-meyer.html
[3] Landeszeitung 17./18.7. Reformprozess reizt neuen Vorsitzenden (Seite 3)
[4] http://www.asta-lueneburg.de/home0/singlenews00/?tx_ttnews%5BpS%5D=1279286471&tx_ttnews%5Btt_news%5D=992&tx_ttnews%5BbackPid%5D=243&cHash=7d634442e0
[5] http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/Politikreferat/Aktionen_WS/Fuenf_Thesen_fuer_den_Stiftungsrat.pdf

Sonntag, 1. August 2010

Zeitenwende: Der Dipl.-Ing. kehrt zurück

Leuphana als Trendsetter? Nicht umbedingt. Wie jetzt bekannt wurde, führen neun TUs den altbekannten Studienabschluss Dipl.-Ing. für Ingenieure wieder ein. Wer fünf Jahre studiere, solle den bewährten Abschluss wieder tragen dürfen (1).

Und es sind nicht irgendwelche Unis, sondern laut Focus die führenden Technischen Universitäten der Bundesrepublik (2). Die sog. "TU9" umfassen die RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruhe Institute of Technology, TU München sowie die Universität Stuttgart (3). Vorbildhaft hat z.B. der Senat der RWTH Aachen eine Resolution verabschiedet, die von den Studenten erarbeitet wurde und vom ASTA unterstützt wird (4).
Der akademische Grad des Diplom-Ingenieurs genieße im Ausland einen hervorragenden Ruf, auf den man nicht verzichten dürfe, sagte [der designierte Rektor der TU Dresden] Hans Müller-Steinhagen dem "Focus". Diese Ansicht teilt auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan: Es sei ein Zeichen von Selbstbewusstsein, neben dem internationalen Master-Abschluss auch den Titel des Diplom-Ingenieurs zu vergeben, erklärte die Christdemokratin. (1)
Aber damit nicht genug: Die neun TUs wollen offenbar auch in anderen Fächern die Rückkehr zum Diplom prüfen. Begründet wird das so einfach wie schlüssig:
Entscheidend sei, ob der traditionelle Abschluss den Absolventen Vorteile verschaffe. Als künftiges, bundesweites Modell regte der designierte Rektor an, fünfjährige Diplom-Studiengänge parallel zum Bachelor-Master-Studium anzubieten. Er zeigte sich überzeugt, dass dann der größte Teil der Studierenden das Diplom wählen würde. (1)
An der Leuphana Universität Lüneburg wäre es wohl kaum anders. Insbesondere die Ingenieure aus Volgershall dürften sich über einen Dipl.-Ing. sehr freuen.

Ob Sascha Spoun seinen Kurs korrigieren wird und in Hannover auf die Wiedereinführung der alten Abschlüsse drängen wird? Die Lüneburger Bachelor-/Master-Ingenieure dürften gegen einen Diplomingenieur aus Braunschweig jedenfalls schlechte Karten haben. Jetzt muss Spoun Mut zeigen und sich der Initiative anschließen. Auch wenn er nicht der Erste und Einzige ist.

Aber ob ein Dipl.-Ing. im Leuphana-Modell überhaupt denkbar ist? Die (unsinnige) Aufteilung zwischen College und Graduate School wäre auf jeden Fall auf einem Schlag dahin.


Quellen:
(1) http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/20/0,3672,8095476,00.html
(2) http://www.focus.de/wissen/campus/technische-hochschulen-rueckkehr-zum-diplom_aid_536704.html
(3) http://www.tu9.de/
(4) http://www.rwth-aachen.de/aw/main/deutsch/Themen/Einrichtungen/Verwaltung/dezernat/Pressemitteilungen_der_RWTH/_/~bdhm/Aachener_Erklaerung_zum_Bologna_Prozess/

Spoun gefährdet Ruf der Universität

Die Berufungsverfahren der Leuphana Universität Lüneburg erregen deutschlandweit Aufsehen. Und nicht nur gutes.

Rund 40 Professuren sollen neu besetzt werden, teilweise ist das bereits geschehen. Dafür wählt die Leuphana ein Verfahren, bei dem ausschließlich das Präsidium und der Stiftungsrat entscheiden. Die Lüneburger Professoren wie auch die Fakultätsräte und der Senat haben keinen Einfluss. Gedeckt wird dieses Vorgehen vom Niedersächsischen Hochschulgesetz, allerdings nur in besonderen Fällen. An der Leuphana Universität Lüneburg ist es der Normalfall.

Das hat den deutschen Hochschulverband alarmiert, der viele Professoren vertritt:
„Allein der jeweilige Fachbereich“, also die akademische Basis etwa der Juristen oder Ingenieure, „und nicht die Hochschulleitung verfügt über den hinreichenden Sachverstand, um über die Qualifikation eines Bewerbers zu befinden“, erklärt DHV-Präsident Bernhard Kempen. [1]
Das Präsidium bildet zwar Berufungskommissionen aus externen Mitgliedern, die allerdings gar nicht "vom Fach" sein müssen. In mehreren Fällen war das auch in Lüneburg der Fall. "Wildwest-Manieren" herrschen vor, meint der Hochschulverband, der auch von Einschüchterung und Nötigung bei Einstellungsgesprächen berichtet [1].
Lüneburg ist aus Sicht des DHV dabei kein Einzelfall, sondern nur das „beste“ Beispiel für eine Fehlentwicklung der Unis: weg von der akademischen Selbstverwaltung der Lehrenden und Lernenden hin zu einer starken Hochschulleitung mit eigenen Vorstellungen von der Zukunft ihres Wissenschaftsbetriebes. [1]
Ginge es nach dem Verband, würde er die Frage [des Berufungsverfahrens] sogar im Rechtsstreit klären. Spouns Kritikern in Lüneburg aber fehlt bislang der Mut. Sie wollen sich durch eine Klage bei der Unispitze nicht völlig unbeliebt machen. [1]
Noch ist die Aufsehen erregende Berufung von Daniel Libeskind das bekannteste Beispiel für die "neue" Art der Berufungen [1, 2]. Das könnte sich schon bald ändern. Insider berichten, dass es bei einigen der aktuell laufenden Berufungsverfahren turbulent zugeht. Der Präsident gefährde den guten Ruf der Universität, erfährt man hinter vorgehaltener Hand.

Deutschlandweit bekannt ist die Leuphana mit ihren Berufungen geworden. Allerdings nicht gerade so, wie sich das Spoun, Keller & Co. vorgestellt haben.


Quellen:
[1] http://www.fr-online.de/wissenschaft/geschacher-um-professuren/-/1472788/4518886/-/index.html
[2] AStA-Zeitung Nr. 5 (Seite 2f.); http://www.asta-lueneburg.de/asta0/asta20/